Um Eltern wachzurüttelnMutter schockiert mit Foto von ihrem gepierctem Baby

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Ohio – Dieses Foto verstört den Betrachter! Die Amerikanerin Enedina Vance verpasste dem Gesicht ihrer kleinen Tochter (sechs Monate) ein funkelndes Piercing. Warum, das schrieb sie in einem Facebook-Post:

„Ich habe das Grübchen meiner Tochter piercen lassen. Es sieht unglaublich süß aus oder? Ich weiß, dass sie das lieben wird. Sie wird es mir danken, wenn sie älter ist und wenn es ihr doch nicht gefällt, kann sie es einfach wieder rausnehmen, kein Problem.“

„Mein Kind gehört mir!“

Die junge Mutter aus Ohio provozierte mit ihrem Statement massive Kritik an sich und ihren Erziehungsmethoden. Sie erhielt unzählige Hass-Mails von anderen Eltern. Die Menschen sahen in dem verhalten der Mutter eine Misshandlung ihres Kindes.

Doch Vance legte sogar noch nach: „Ich bin die Mutter, es ist mein Kind und ich tue, was ich will. Ich treffe alle Entscheidungen, bis sie 18 ist. Ich habe sie zur Welt gebracht, sie gehört mir! Ich brauche nicht die Erlaubnis von irgendjemandem. Ich finde, dass es besser und schöner ist und es gefällt mir, wenn ihr Grübchen gepierct ist. Das ist kein Missbrauch. Wenn es Missbrauch wäre, wäre es illegal, aber das ist es nicht. Mein Baby, meine Entscheidung. Urteilt nicht über meine Erziehung, wir ziehen alle unsere Kinder unterschiedlich groß, also geht dich das nichts an.“

Was zunächst völlig verantwortungslos klingt, wird von Vance schnell aufgeklärt. In einem Interview mit „Yahoo“ stellte sie klar, dass ihr Post ein Fake war. Mittels Photoshop hatte sie das Bild ihres Babys bearbeitet.

Der provozierende Text sollte andere Eltern wachrütteln. Denn eigentlich geht es der jungen Mutter vorrangig um ein anderes Thema: Beschneidung. Konfrontiert wurde sie mit dem Thema erstmals während ihrer Schwangerschaft. Da sie zwei Mädchen gebar, beschäftigte sie sich mit dem Thema erst einige Jahre später.

„Ich habe herausgefunden, dass es keine gesundheitlichen Vorteile einer Beschneidung gibt. Im Gegenteil: Studien belegen, dass die Genitalbeschneidung lebenslange Schäden an einem Penis hervorrufen kann. Nur in den USA werden medizinische und hygienische Gründe angeführt,“ erklärte Enedina Vance.

Wunsch nach mehr Aufklärung

Sie und ihr Mann entschlossen sich dazu, ihre drei Söhne nicht beschneiden zu lassen. Ihr Mann habe den Wunsch geäußert, schon früher über das Thema aufgeklärt worden zu sein.

Er brachte zwei Söhne mit in die Beziehung und hatte diese beschneiden lassen. Aus hygienischen Gründen, wie er sagt. Und weil nicht nur er selbst, sondern auch sein Vater beschnitten war.

Jungs müssen genauso geschützt werden wie Mädchen

„Ich setze mich leidenschaftlich für das Recht von Kindern auf körperliche Unversehrtheit ein. Jeder von uns hat das Recht auf den eigenen Körper. Warum nicht auch Kinder?“ fragt Vance.

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Sie erklärte: „Wenn es die Menschen so wütend macht, weil ich angeblich das Gesicht meines Babys gepierct habe, ohne dass es sein Einverständnis geben konnte, warum sind dann die Leute nicht genauso wütend, wenn es um das Piercen anderer Körperteile geht? Was ist bei den Ohren anders als bei dem Gesicht?“

Beitrag war ein Social-Media-Erfolg

Und weiter: „Warum ist es okay, den Körper unserer Kinder zu ändern, anzupassen und zu verstümmeln, damit er gesellschaftlichen Standards genügt? Und warum werden die Leute so wütend, wenn ich ihnen ihre Doppelmoral vor Augen führe?“

Die nötige Aufmerksamkeit für das Thema hat Enedina Vance erhalten. Ihr Beitrag wurde inzwischen mehr als 12.000 Mal auf Facebook geteilt. (dhu)

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