Gefesselt in der LobbyDie kuriosesten Erlebnisse von Hotelmitarbeitern

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In Handschellen gefesselt: So musste ein Hotelgast an einer Rezeption um Hilfe bitten.

In Handschellen gefesselt: So musste ein Hotelgast an einer Rezeption um Hilfe bitten.

Verrückte Gästeanfragen, peinliche Verwechslungen und bizarre Zwischenfälle: Der Alltag in einem Hotel ist alles andere als langweilig. Die Mitarbeiter des Reiseangebotsportals Travelzoo stehen in engem Kontakt mit zahlreichen Hotels weltweit und haben dort nach den kuriosesten und lustigsten Erlebnissen von Hotelmitarbeitern gefragt. Die Top-Ten-Liste haben wir hier zusammengestellt.

1. Fesselnde Bekanntschaft

Während seiner Nachtschicht erhielt ein Rezeptionist einen Anruf von einem der Hotelflure. Der Anrufer war kaum zu verstehen, betrunken und legte irgendwann wieder auf. Nach einer Weile erschien ein Mann mit gefesselten Händen am Empfang. Er war nur mit einem Kissen bekleidet. Anscheinend gab es Meinungsverschiedenheiten mit einer Dame, die er sich für eindeutige Dienste ins Hotel bestellt hatte und nicht mit ihrer Entlohnung einverstanden war. Es dauerte eine Weile bis er sich halbwegs an seine Zimmernummer erinnern konnte. Als der Rezeptionist mit ihm zum Zimmer fuhr, um die Tür zu öffnen, sah er die ganze Bescherung. Es muss hoch her gegangen sein – und die besagte Dame war verschwunden. Ein Hoteltechniker befreite den Gast von seinen Fesseln. Man hat nie wieder etwas von ihm gehört.

2. Peinliche Verwechslung

In einem vornehmen Hotel erschien ein etwas nachlässig gekleideter und zerzauster älterer Herr an der Rezeption. Der verantwortliche Mitarbeiter sah in ihm einen vermeintlichen Landstreicher, der um Almosen bitten wollte. Kurzerhand bat er ihn darum, die Lobby zu verlassen. Mit Nachdruck. Sein Schrecken war groß, als plötzlich ein bekannter Schauspieler neben dem Mann erschien, ihm auf die Schulter schlug und freundlich mit ihm plauderte. Beide gehörten zu einer Filmcrew, die im Hotel absteigen wollten. Und der vermeidliche Obdachlose war ebenfalls kein unbekanntes Gesicht, sondern eine Kultfigur und Legende der deutschen Komödie: Dieter Hallervorden.

Angeleinte Kaninchen finden Zimmermädchen nicht jeden Tag in Hotelzimmern.

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3. Tierische Überraschungen

Ein Zimmermädchen staunte nicht schlecht, als sie eines Morgens das Zimmer nach der Abreise eines Gastes herrichten wollte. Denn in dem Raum befand sich ein angeleintes Kaninchen. Und ein Mitarbeiter an der Rezeption eines anderen Hotels glaubte, sich verhört zu haben. Er erhielt die telefonische Anfrage, ob denn auch ein Pferd mit ins Hotel gebracht werden dürfe.

4. Fremder Bettgefährte

In einer schönen Sommernacht feierten die Gäste eines Hotels im Garten und gingen noch zu einer Open-Air-Veranstaltung mit Live-Musik im Schlosspark. Schließlich kehrten die meisten ins Hotel zurück, während andere noch die Diskothek des Ortes unsicher machten. Ein junger Mann konnte kein Ende finden und feierte bis in die frühen Morgenstunden. Und wie es der Zufall so will, hatte ein anderer Gast vergessen, sein Zimmer abzuschließen. Der Nachzügler irrte sich im Zimmer und wachte neben dem fremden Mann auf. Da war was los – der Rezeptionist hatte große Mühe, der Situation mit gebotenem Ernst zu begegnen.

5. Late-Night-Shopping

In einem Luxushotel hatte sich ein bekannter Scheich eine ganze Etage gemietet. Gegen 23 Uhr am Samstagabend kam sein Butler zur Rezeption. Denn der Scheich wollte umgehend nach Paris fliegen. Der Hotelmitarbeiter war etwas baff. Es sei spontan schwierig, ob das nicht bis morgen warten könne. Nein. Dem Rezeptionisten fiel zum Glück die Telefonnummer eines befreundeten Mitarbeiters eines Limousinen-Services ein. Und dieser hatte einen Bekannten, der spontan einen Privatjet organisieren konnte. Um zwei Uhr nachts erreichte der Scheich schließlich Paris. Dort wurde extra eine Shoppingmall für den anspruchsvollen Besucher geöffnet.

Nächste Seite: Der sparsame Fremdgeher und die Star-Allüren eines Fußballers.

Wer in seinem Hotelzimmer nicht gestört werden möchte, sollte sich nicht nur auf dieses Schild verlassen.

Wer in seinem Hotelzimmer nicht gestört werden möchte, sollte sich nicht nur auf dieses Schild verlassen.

6. Lautstarke Erwachsenen-Unterhaltung

Als der junge Mitarbeiter des Zimmerservices an die Tür eines Hotelzimmers klopfen wollte, um bestellte Speisen zu servieren, drang lautstark die Geräuschkulisse des TV-Bezahlkanals für Erwachsene durch die Tür. Der Gast war eindeutig beschäftigt. Kurzentschlossen entschied sich der junge Mann, lieber später noch einmal vorbeizuschauen.

7. Sparsamer Fremdgeher

Der Stammgast eines beliebten Stadthotels hatte die Angewohnheit, immer das gleiche Einzelzimmer zu buchen. Beim Check-in ließ er sich regelmäßig 500 Euro auszahlen, die dann auf den Zimmerpreis gerechnet wurden. Warum er nicht einfach zu einem Bankautomaten ging, verwunderte die Hotelangestellten jedes Mal aufs Neue. Daraufhin verschwand er stets in der Hotelbar – und zum Frühstück erschien er mit wechselnder weiblicher Begleitung. Manchmal checkte er allerdings auch mit seiner Frau ein – und bestand ebenfalls auf das Einzelzimmer. Das Hotel drückte bei dem treuen Stammkunden aber ein Auge zu und erlaubte die Doppelbelegung. Wahrscheinlich musste er sparen, um die regelmäßigen Ausgaben über 500 Euro verkraften zu können.

8. Star-Allüren

Ein prominenter Fußballer erschien spontan mit seiner Frau in einem Luxushotel und wollte eine Suite buchen. Leider waren alle Zimmer vergeben. Der Rezeptionist wurde daraufhin von dem Sportler wüst beschimpft und bekam es mit der Angst zu tun. Erst als der Hotelmanager erschien, beruhigte sich die Situation wieder. So wird ein Idol zum Schreckgespenst.

9. Terrasse zu sonnig

Nachdem ein älteres Ehepaar den ganzen Nachmittag entspannt auf der Terrasse eines Seehotels verbracht hatte, kam es empört zur Rezeption und beschwerte sich lauthals. Grund der Verärgerung: Sie hätten sich einen Sonnenbrand geholt.

10. Verräterische Frage

Eines Abends erschein ein Mann an der Rezeption eines gediegenen Stadthotels und fragte nach einem freien Zimmer. Und wie viel es denn kosten würde? Auf die Antwort des Rezeptionisten errötete der Herr. Er brauche das Zimmer nur für ein, zwei Stunden, ob er es auch anteilig zahlen könne?

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