ExpertentippSo bleiben Sie trotz Arthrose beweglich und aktiv

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Prof. Dr. Holger Bäthis, Leiter der Sektion Endoprothetik im Krankenhaus Merheim, wurde vom Magazin „Focus Gesundheit“ als Top-Experte bewertet

Etwa ein Viertel der über 65-jährigen Deutschen leidet unter Arthrose (Gelenkverschleiß) an Hüfte oder Knie. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Neben dem altersbedingten Verschleiß gehören Überbelastung durch körperliche Arbeit oder Übergewicht sowie Sportverletzungen an Gelenken oder Bändern zu den Risikofaktoren.

Welche Möglichkeiten es gibt, trotz Arthrose beweglich und aktiv zu bleiben, schildern Prof. Dr. Bertil Bouillon, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, und Prof. Dr. Holger Bäthis, Geschäftsführender Oberarzt der gleichen Klinik im Krankenhaus Merheim. Die nächste Informationsveranstaltung findet am 3. April ab 17 Uhr im Krankenhaus in Köln-Merheim statt. Der Eintritt ist frei.

Herr Prof. Bouillon, kann ich mich vor Arthrose schützen?

Prof. Bouillon

Prof. Dr. Bertil Bouillon ist Direktor der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie.

Das Magazin „Focus Gesundheit“ bewertet Prof. Dr. med. Bertil Bouillon erneut als „Top-Experte Unfallchirurgie“ mit den Schwerpunkten Polytrauma, Sporttraumatologie und Sehnenchirurgie.

Die Arthrose entsteht durch eine Überbelastung des Gelenkknorpels. Dieser nutzt sich im Laufe des Lebens immer mehr ab. Bestimmte Formen der Arthrose sind durch Stoffwechselstörungen oder Veranlagung bedingt, diese lassen sich kaum beeinflussen.

Allerdings fördert unser Lebensstil mit wenig körperlicher Bewegung und guter Ernährung das Risiko: Bei starkem Übergewicht etwa steigt die Gefahr an Arthose zu erkranken durch die hohe Belastung für Knochen und Gelenke um das 15-fache. Der beste Schutz vor Arthrose sind also ein normales Gewicht sowie regelmäßige Bewegung durch gelenkschonende Sportarten.

Gibt es Möglichkeiten, die Arthrose zu heilen, Herr Prof. Bäthis?

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Prof. Holger Bäthis ist Leiter der Sektion Endoprothetik.

Das Magazin FOCUS zeichnet Herrn Prof. Holger Bäthis aus als Top-Experten für Hüftchirurgie und Gelenkersatz am Knie. Besonders hervorgehoben wird seine Behandlung bei Arthrose, Umstellungsosteotomie und periprothetischen Frakturen. Darunter versteht man einen Bruch des Knochens, in dem eine Prothese verankert ist. Die Operation solcher Brüche gilt als besonders anspruchsvoll in der Orthopädie.

Leider kann ein bereits eingetretener Gelenkverschleiß noch immer nicht rückgängig gemacht werden. Die Arthrose ist also nicht heilbar. Einzig kleine, umschriebene Schäden am Gelenkknorpel können heute mit einer Knorpelzell-Transplantation geheilt werden.

Die gute Nachricht: Gerade wenn die Krankheit früh erkannt wird, kann sie gut behandelt werden. Im ersten Schritt überlegen wir gemeinsam mit dem Patienten, wie das Gelenk entlastet werden kann. Dazu gehören neben der Frage des Körpergewichts die Stärkung der Muskulatur durch Sport – Radfahren und Schwimmen sind empfehlenswert – oder gezielte Physiotherapie.

Bei stärkeren Schmerzen helfen vielen Patientinnen und Patienten Medikamente, die schmerzlindernd und zugleich entzündungshemmend sind. Erst wenn diese nicht mehr helfen, kommt als letzte Möglichkeit Operationen wie eine Gelenkspiegelung oder aber ein künstliches Knie- oder Hüftegelenk in Frage.

In vielen Medien war in den letzten Monaten zu lesen, dass in Deutschland zu viele künstliche Gelenke eingesetzt werden. Wie schnell wird in Ihrer Klinik operiert, Herr Prof. Bouillon?

Klinik mit ausgezeichnetem Ruf

Die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie im Krankenhaus Merheim der Kliniken Köln ist in den vergangenen Jahren zu einer der größten orthopädisch-unfallchirurgischen Abteilungen im Rheinland gewachsen. Neben den Bereichen der Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, in denen die Klinik traditionell einen exzellenten, überregionalen Ruf hat, wurde vor allem der Bereich der Orthopädie, Endoprothetik und Gelenkchirurgie auf- und ausgebaut. Inzwischen zählt dieser Bereich zu den erfolgreichsten und leistungsstärksten in Köln und der Kölner Region.

Der Gelenkersatz an Hüfte und Kniegelenk zählt zu den erfolgreichsten Operationen der Medizin: Für die meisten Patientinnen und Patienten kann eine dauerhafte Schmerzlinderung und eine gute Gelenkfunktion erreicht werden. Trotzdem ist und bleibt jede Gelenkoperation ein größerer Eingriff.

Daher wägen wir gemeinsam mit den Patienten sorgfältig ab, ob eine Operation notwendig und sinnvoll ist. Wir sind eher restriktiv und operieren nicht, solange es andere Therapiemöglichkeiten gibt. Wenn aber die erkrankte Person durch sehr starke Schmerzen und mangelnde Beweglichkeit leidet und in ihrem Alltag stark eingeschränkt ist, kann ein Gelenkersatz der richtige Weg sein.

Herr Prof. Bäthis, muss es immer direkt ein vollständig neues Gelenk sein?

Sowohl beim Gelenkersatz der Hüfte, als auch des Kniegelenks stehen uns heute eine Auswahl verschiedener Möglichkeiten zur Verfügung. Hierbei versuchen wir individuell die optimale Lösung für den Patienten zu erreichen. Dies kann zum Beispiel ein Teilgelenkersatz oder eine Kurzschaftprothese sein, um nur einige Beispiele zu nennen. Unabhängig vom gewählten Operationsverfahren versuchen wir den Eingriff möglichst schonend, mit kleinen Schnitten, durchzuführen.

Weitere Informationen

Kontakt

Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie Krankenhaus Köln-Merheim Ostmerheimer Str. 200 51109 Köln Weitere Infos unterwww.kliniken-koeln.de

Hilfe bei Arthrose

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Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung. Typische Anzeichen sind Steifheit und Schmerzen in den Gelenken. Die Beweglichkeit kann eingeschränkt sein. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Im Krankenhaus Köln-Merheim werden jährlich rund 400 Gelenkersatzoperationen durchgeführt. Besonders für umfangreiche Wechseloperationen und Situationen nach schweren gelenknahen Knochenbrüchen besteht eine große Erfahrung des Behandlungsteams. Für alle Patienten nach Gelenkersatz wird eine umfassende Qualitätssicherung mit Nachuntersuchungen angeboten. Das Krankenhaus Köln-Merheim ist ausgezeichnet als Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung und hat gute Bewertung im AOK-Krankenhausnavigator. Beim Einsetzen eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks zählt das Klinikum Köln-Merheim nach den Erhebungen zur Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) der AOK als einzige Kölner Klinik zu den Besten im Rheinland.

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