Rausch durch SauerstoffmangelWie gefährlich ist Bio-Kiffen wirklich?

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Das ist „Bio-Kiffen: Sich durch durch Strangulation in einen Rauschzustand versetzen. 

Das Tatort-Szenario: Der Mitarbeiter eines Freiburger Job-Centers wird tot aufgefunden – um den Hals einen Kabelbinder. Schnell ist klar: Tod durch ersticken. Unklar ist jedoch, ob der Mann sich selbst den Kabelbinder um den Hals gelegt und zugezogen hat.

Die Ermittler kommen schnell auf die Spur einer Gruppe Jugendlicher, die sich die Zeit durch Würgespiele (engl. „choking games“) vertreiben. Sie versetzen sich in Atemnot mit dem Ziel einen Rauschzustand zu erreichen. 

Der Reiz körperlicher Grenzerfahrungen 

Sich strangulieren oder gegenseitig zur Bewusstlosigkeit würgen, auch Bio-Kiffen genannt: „Diesen Zustand erreichen  Kinder und Jugendlichen entweder mit Hyperventilieren und starkem Druck auf das Brustbein oder sie drücken sich selber oder gegenseitig mit bloßen Händen, Gürteln oder Schals den Hals zu, bis sie bewusstlos werden“, heißt es auf dem Bildungsserver Berlin-Brandenburg. Dort wird über sogenannte Würgespiele informiert, die gerade unter Jugendlichen verbreitet seien, denen es um das Erleben „körperlicher Grenzerfahrungen“ gehe.

Was dabei im Körper passiert

Beim Bio-Kiffen wird also die Blutzufuhr zum Gehirn unterbrochen, dadurch entsteht eine Art Rauschzustand bis hin zur Ohnmacht.  „Vor der Bewusstlosigkeit können Wahrnehmungen wie Schwindel, Halluzinationen, Lichtpunkte vor den Augen oder auch Ohrensausen auftreten“, heißt es auf dem Bildungsserver.

Die Würgespiele könnten laut der Initiative nicht nur süchtig machen, auch die gesundheitlichen Risiken seien vielen Jugendlichen nicht bewusst. Mögliche Folgen der verminderten Sauerstoffzufuhr im Gehirn könnten demnach Muskelkrämpfe, epileptische Anfälle, Hirnblutungen, Koma und akuter Herztod sein. 

Blutunterlaufene Augen und Abdrücke am Hals können Warnzeichen sein

Die Initiative nimmt auch Eltern in die Verantwortung, auf Veränderungen im Verhalten ihrer Kinder oder körperliche Veränderungen zu achten. „Dazu zählen blutunterlaufene Augen, Konzentrationsschwächen, Klagen über Kopf- oder Ohrenschmerzen sowie rote Flecken und Abdrücke am Hals.“ (red)

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