Luft anhalten, Wasser trinken oder ganz fest an etwas anderes denken. Strategien, den nervigen Schluckauf loszuwerden, sind zahlreich. Doch welche hilft wirklich?

Darüber, wie man den Schluckauf loswird, kursieren die verschiedensten Ratschläge: kaltes Wasser trinken, die Luft für einige Sekunden anhalten, ein Stück Zucker auf der Zunge zergehen lassen, den Schluckaufgeplagten erschrecken. Und tatsächlich, oft – natürlich nicht immer – zeigen diese kleinen Tricks Wirkung. Denn: Sie funktionieren alle nach demselben Prinzip. Sie lenken den Betroffenen ab und beruhigen das Zwerchfell, indem sie die Atmung entspannen.

Atmung muss entspannt werden

„Es gibt kein ideales Mittel gegen Schluckauf, man muss einige Sachen einfach ausprobieren“, rät Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbandes deutscher Internisten (BDI). So können Atemtechniken das Zwerchfell entspannen – auch wenn eine falsche Atmung nicht verantwortlich für Schluckauf ist. „Alle Heilmittel zielen darauf ab, die Atmung zu beruhigen.“ Sein Tipp lautet daher: Tief einatmen, Arme nach oben und für 30 Sekunden die Luft anhalten. So löst sich die Anspannung im Zwerchfall, und der Schluckauf verschwindet.

Zu viel Kohlensäure oder Alkohol

„Schluckauf ist eine Kontraktion des Zwerchfells“, erklärt der in Hamburg niedergelassene Mediziner. Warum das Zwerchfell plötzlich krampft, ist meistens unklar. Grund kann eine Überdehnung des Magens sein, etwa wenn jemand zu hastig isst oder zu viel Kohlensäure trinkt. Auch zu viel Alkohol löst Schluckauf aus. Gar nicht hilfreich sei ein Stück Zucker oder ein Glas Zitrone: „Das fördert die rhythmische Kontraktion des Zwerchfells noch mehr.“

Ein Schluckauf ist zwar nervig, aber miest harmlos. Wer allerdings häufig an Schluckauf leidet oder er sich über mehrere Stunden oder Tage hinzieht, sollte ein Arzt aufsuchen. Denn in seltenen Fällen können ernsthafte Erkrankungen, wie eine Leberentzündung oder eine Schilddrüsenüberfunktion den Schluckauf auslösen. 

Kennen Sie schon diese peinlichen Leiden, an denen jeder mal leidet, aber niemand drüber spricht?

(sar/mit Material der dpa)