Wunder-Alge aus dem MeerSo gesund ist das neue Superfood Kelp

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Superfoods sind im wahrsten Sinn des Wortes in aller Munde. 2016 hielten Exoten wie Gojibeeren, Kakao und Kurkuma Einzug in deutsche Küchen und Eßzimmer – doch jetzt richtet sich alle Aufmerksamkeit auf diese eher unspektakulär aussehende Pflanze: Kelp ist der neueste Schrei.

Was ist Kelp?

Kelp ist eine Meeresalge aus den kühleren Küstenregionen der Welt, vorwiegend aus dem Nordpazifik, die zum Verzehr getrocknet wird. In Asien stehen Algen fast täglich auf dem Speiseplan, in Europa landen sie nur äußerst selten auf dem Teller. Dabei ist das Gemüse aus dem Meer so gesund wie vielseitig.

Wofür ist die Alge gut?

Kelp ist ein Superfood. Als Superfood bezeichnet man Pflanzen, die einen stärkenden und vitalisierenden Einfluss auf den Organismus haben, erklärt der Diplom-Biologe Wolfgang Funke. So ist die Alge Kelp besonders reich an Mineralstoffen und Spurenelementen.

Kelp hat vor allem einen hohen natürlichen Jodanteil. Das macht die Pflanze zu einem äußerst beliebten Produkt in der Naturheilkunde. Die Pflanze wird vorwiegend bei Menschen mit einem Mangel an Mineralien eingesetzt. Weiterhin enthält die Pflanze Algensäure, Kalzium, Kupfer, Natrium, Schwefel, die Vitamine A, B1, B3, B5, B6, B9, B12, C und E sowie Zink.

Wo gibt es Kelp zu kaufen?

Als Nahrungsergänzung gibt es Kelp meist in Tablettenform zu kaufen. Wichtig: Wer Kelp als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen möchte, sollte dies jedoch vorher mit dem Arzt abklären und nur in geringen Mengen konsumieren.

Inzwischen haben einige Asia-Märkte die Alge in getrockneter Form, als Flakes oder vakuumverpackt, auch hierzulande in ihr Sortiment aufgenommen.

Wie bereite ich Kelp zu?

Wem der maritime Geschmack von purer Alge zu intensiv ist, der kann die getrockneten Exemplare zerstoßen als Gewürz verwenden. Um das Meeresgemüse anderweitig zu verwenden, müssen Verbraucher es zunächst einweichen und gut quellen lassen, um ein stark jodhaltiges Aroma zu vermeiden. „Das Quellwasser sollte dabei mehrmals gewechselt werden“, erklärt Sternekoch Johannes King vom Restaurant „Söl'ring Hof“ auf Sylt. Dass die Algen nach dem Einweichen etwas glitschig oder schmierig sind, ist normal.

Hat Kelp Nebenwirkungen?

Auch beim gesunden Superfood gilt: Viel hilft nicht unbedingt viel! Eine ausgewogene Ernährung bedeutet auch Abwechslung. Generell lautet die Empfehlung von Sternekoch Tim Raue aus Berlin bei der Zubereitung von Algen: Algen mit besonders hohem Jodgehalt vor dem Verzehr auskochen! „Algen sind mit Vorsicht zu genießen“, sagt er. Aufgrund ihres hohen Jodgehalts sind sie zwar hilfreich, um den in Deutschland verbreiteten Jodmangel vorzubeugen, können aber bei übermäßigem Verzehr schnell schaden. „Europäer sind an eine hohe Jodzufuhr durch Algen nicht so gut gewöhnt wie Asiaten“, erklärt Raue.

Nach dem Entsalzen ist das Gemüse aber vielseitig einsetzbar. „Fast alle Algen kann man dann genauso verwenden wie Spinat“, erklärt King. Sie können also auch roh eingesetzt werden, zum Beispiel in Salaten. Aber auch in Suppen und Eintöpfen eignen sie sich ideal als „Grundlage für etwas Meeriges“, empfiehlt er. (sar/ mit Material der dpa)

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