Eine liegt in DeutschlandDas sind die schönsten Straßen der Welt

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Jede Straße hat ihren ganz eigenen Charme und ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen. Während man die meisten Straßen aber einfach durchläuft, gibt es einige unter ihnen, die besonders durch Ihre Architektur, kunstvoller Gestaltung oder farbenfroher Blütenpracht auffallen.

Das Buchungsportal „Travelcircus“ hat nun die schönsten und beeindruckendsten Straßen der Welt für eine unvergessliche Sightseeingtour zusammengestellt. Eine davon befindet sich sogar in Deutschland.

Nordirland, Bregagh Road

Diese Straße gilt bereits seit einigen Jahrzehnten als sehr beliebte Sehenswürdigkeit in Nordirland, doch weltberühmt wurde sie erst als Filmset für die Serie „Game of Thrones“. Viele kennen die Bregagh Road deshalb auch eher als „Kings Road“ oder, wie die Allee mit den merkwürdig geformten Bäumen häufig genannt wird, als „The Dark Hedges“. Um die außergewöhnliche Straße ranken sich auch allerlei mystische Geschichten. Vor allem, wenn sich Nebel über die dicht-bewachsene Straße legt, soll hier der Geist der „Grauen Lady“ sein Unwesen treiben. Aber auch ohne Erscheinungen dieser Art ist die Bregagh Road einen Besuch wert – im Sommer und im Winter.

Heerstraße, Bonn

Wer denkt, Bonn hätte an Sehenswertem nur seine alten Regierungsgebäude zu bieten, sollte der nordrhein-westfälische Großstadt mal im Frühling einen Besuch abstatten. Denn dann erblüht die Stadt sehenswert in einem zarten Rosa. Zumindest die Heerstraße in der Bonner Altstadt verwandelt sich dann in einen der meist fotografierten Orte Deutschlands.

Zur Kirschblütenzeit locken die pinken Baumkronen nicht nur Einheimische und Fotografen, sondern auch Urlauber aus aller Welt. Wermutstropfen bei all der Schönheit: Leider ist die farbenfrohe Blütenpracht nicht von langer Dauer und nach wenigen Wochen auch die letzte Blüte verblüht. Im restlichen Jahr können Urlauber dann aber die schönen Häuser und netten Cafés in der Altstadt bewundern.

Lombard Street, San Francisco

San Francisco ist bekannt für seine wunderschönen Ausblicke und hügeligen Straßen. Die bekannteste unter ihnen ist die Lombard Street – und eine der kurvenreichsten obendrein. In engen Serpentinen geht es die Straße hinunter, die einmal quer durch San Francisco verläuft und teilweise beachtliche Steigungen aufweist. Auf dem steilsten Abschnitt der Strecke beträgt diese ganze 27 Prozent. 

Noch vor 1923 war von den Serpentinen übrigens nichts zu sehen. Die wurden erst später eingerichtet, als die Straße dann auch zur Einbahnstraße umfunktioniert wurde. Nicht nur eine Erleichterung für die Autofahrer. Spektakulär ist die Straße aber noch immer, weshalb sie auch häufig für actionreiche Filmdrehs herhalten muss.

Chefchaouen, Marokko

„50 Shades of blue“ finden Urlauber in der marokkanischen Kleinstadt Chefchaouen. Hierher zieht es vor allem Marokko-Besucher, die dem Trubel der großen Städte für ein paar Tage entfliehen wollen. Chefchaouen ist aber nicht nur für seine Idylle bekannt, sondern auch für drin einzigartiges Stadtbild. Das wird seit dem 18. Jahrhundert von der Farbe Blau bestimmt. Für den besonderen Anstrich verantwortlich waren die Muslime, die sich hier ab 1741 ansiedelten und in dem Glauben, die Farbe schützt vor dem bösen Blick die Stadt, in blau-weiß bemalten. Als einige der schönsten, blauen Straßen gelten die Rue Outiwi, die Rue Bin Souaki und die Al Hassan Onsar.

La Boca, Caminito, Buenos Aires

Eigentlich ist das gesamte Viertel La Boca im argentinischen Buenos Aires einen Besuch wert. Die farbenfrohen Häuser der Nachbarschaft entstanden im späten 19. Jahrhundert, als die ersten Immigranten aus dem italienischen Genoa nach Argentinien kamen.

Die bunten Fassaden waren aber keineswegs Ausdruck ihrer Kreativität, vielmehr entstand die heutige Touristenattraktion aus Geld- und Materialnot. Die Hafenarbeiter bauten ihre Häuser damals aus dem günstigen Wellblech und nutzten übrig gebliebene Farbreste, um sie anzumalen. War eine Farbe aus, nahmen sie einfach den nächsten Farbeimer, den sie finden konnten – egal welcher Farbe. Am besten bestaunen lässt sich die bunte Vielfalt bei einem Spaziergang entlang des Caminito del Rey, dem 7,7 Kilometer langen Königsweg, der einmal komplett durch das Viertel führt.

Nächste Seite: Weitere atemberaubende Straßen auf der ganzen Welt, die man gesehen haben sollte.

Águeda, Portugal

Die portugiesische Stadt lockt das ganze Jahr über Touristen mit ihrer sehenswerten Altstadt und portugiesischer Kochkunst. Im Sommer aber begeistert hier eine ganz besondere Attraktion Einheimische und Besucher aus aller Welt. Beim jährlichen Kunst-Festival „AgitÁgueda“ werden ganze Straßen zu bunten Kunstinstallationen. Die wohl schönsten sind die Regenschirme, die dann über den Straßen schweben und als Fotomotiv und Sonnenschutz gleichermaßen dienen.

Águeda liegt 240 Kilometer nördlich von Lissabon und nur 72 Kilometer südlich von Porto – das perfekte Ziel für einen unvergesslichen Tagesausflug also.

Lijang, China

In Lijang ist eigentlich jede der vielen kleinen Straßen einen Besuch wert. Immerhin gehört die mehr als 1000 Jahre alte chinesische Stadt längst zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das ruft vor allem Touristen auf den Plan, die sich in der Altstadt mittlerweile in Scharen tummeln.

Von ihrem Charme hat die Stadt der Blumen dennoch nichts eingebüßt. An typisch chinesischer Architektur und mit Blick auf den alles überragenden Jade Drachen Berg geht es hier vorbei an blumenbehangenen Brücken und romantischen Wasserkanälen. Um die Schönheit der Stadt bewundern zu können, geht man am besten die Qiyi Straße, die Chongon Alley oder die Wuyi Straße runter.

Champs-Élysées, Paris

Natürlich darf auch die wohl berühmteste und schönste Avenue der Welt in dieser Liste nicht fehlen. Die Champs-Élysées erstreckt sich auf knapp zwei Kilometern vom Place de la Concorde bis zum Triumphbogen und lockt als teuerste Straße Europas vorwiegend mit edlen Boutiquen und bekannten Designernamen. In den letzten Jahren haben sich aber auch preiswertere Marken, wie H&M und Zara hier niedergelassen.

Jeder, der das Pariser Lebensgefühl spüren möchte, muss einmal hier entlang spazieren und die Straße in ihrer ganzen Pracht erleben.

The Agora, Molyvos, Lesbos

Griechischer Wein und die griechische Gastfreundschaft sind nicht das Einzige, was Urlauber auf die drittgrößte griechische Insel lockt. Auch die vielen idyllischen Gassen und Straßen begeistern Einheimische und Touristen gleichermaßen. Vor allem die Agora Straße in der Region Molyvos ist ein beliebtestes Fotomotiv und Touristenmagnet.

Kein Wunder, geht es in der Hauptstraße doch entlang historischer Gebäude, charmanter kleiner Läden und Backsteinmauern. Noch schöner wird es, richtet man seinen Blick nach oben. Da breitet sich in den Frühlings- und Sommermonaten ein lila-farbenes Blütendach über die Straße. Die hier blühenden Wisterien, auch Blauregen genannt, sorgen auch für einen angenehmen Duft. Im restlichen Jahr können Urlauber statt der lilanen Blüten dann das dichte Grün der Rankpflanzen bewundern.

Rua da Bica de Duarte Belo, Lissabon

Atemberaubende Steigungen, wunderschöne Gebäude und eine einzigartige Sehenswürdigkeit – das alles bietet die Rua da Bica de Duarte Belo in der Lissabonner Innenstadt. Kein Wunder also, dass die Straße mit dem beeindruckenden Ausblick die meist fotografierte Straße der portugiesischen Hauptstadt ist. Auf keinem Bild fehlen darf die ikonische gelbe Straßenbahn, die Urlauber und Einheimische hier schnell den Berg hinab oder hinauf befördert – und das bereits seit 1892.

Wer keine Lust auf die Fahrt in einem der meist vollen Wagen hat, kann auch einfach den Blick vom Berg auf die, für das Viertel Bica typischen, bunten Häusern und den Tejo genießen. (dmn)

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