Tarn-Namen im HotelWas die Rezeption denkt, wenn ein „Herr Schneider“ eincheckt

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„Guten Tag, mein Name ist Schneider. Ich hätte gern ein Doppelzimmer für eine Nacht.“ Was das bedeutet, weiß jeder Hotelmitarbeiter.

„Guten Tag, mein Name ist Schneider. Ich hätte gern ein Doppelzimmer für eine Nacht.“ Was das bedeutet, weiß jeder Hotelmitarbeiter.

Viele berühmte Schauspieler, Sportler und Sänger stehen nur beruflich gerne im Rampenlicht. Ihr Privatleben schützen sie dagegen so gut sie können. Beim Tanken oder beim Gassigehen mit dem Hund tragen sie Kappe und Sonnenbrille, ins Hotel checken sie unter falschem Namen ein. Tom Hanks soll sich „Harry Lauder“ nennen, wenn er unerkannt bleiben will, Jude Law „Mr. Perry“ und Natalie Portman soll sich als „Laura Brown“ ausgeben. So weit, so nachvollziehbar.

Wie eine Umfrage von hotels.com nach Angaben der Welt jetzt ergeben hat, buchen aber nicht nur Prominente inkognito ein Hotelzimmer. Sieben Prozent der deutschen Hotelgäste checken gerne mal unter falschem Namen ein. Nicht, weil sie sich wie ein Promi fühlen wollen – sondern, weil sie etwas verheimlichen wollen.

Häufige Nachnamen besonders beliebt

Eine Affäre, wie 63 Prozent in der Umfrage zugaben. Damit niemand verdacht schöpft und das Techtelmechtel niemand mitkriegt, denken sie sich einen Tarnnamen aus. Einziger Haken: Laut Umfrage sind Hotelgäste dabei überhaupt nicht kreativ. Stattdessen wählen sie Allerweltsnamen wie Schneider, Müller und Schmidt.

Den Satz „Mein Name ist Schneider“ bekommen Hotelmitarbeiter folglich oft zu hören. Vor ihnen steht noch dazu ein Mann, Mitte 40? Bingo. Dann weiß das Personal gleich, was Sache ist.

Der durchschnittliche Decknamen-Nutzer ist nämlich männlich (70 Prozent) und zwischen 30 und 49 Jahren alt (58 Prozent). 22 Prozent sind zwischen 50 und 65 Jahren.

Ähnlich unkreativ wie die Deutschen sind auch andere Nationen bei der Wahl ihres Tarnnamens. Bei Engländern sind Williams, Smith und Bond beliebt, Amerikaner wollen ihre Affäre mit Hilfe von Pseudonymen wie Smith, Johnson und Miller verheimlichen.

Am häufigsten checken übrigens Inder (40 Prozent), Thailänder (19 Prozent) und Brasilianer (15 Prozent) unter falschem Namen in Hotels ein. Nicht, weil sie ein Techtelmechtel verbergen wollen. Sie wollen ihre langen, oft komplizierten Nachnamen nicht buchstabieren. Schneider ist bei ihnen nun mal ja kein Allerweltsname.

(kkl)

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