Feind im BüroAcht gute Gründe, seine Kollegen zu hassen

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Kollegen Streit

Zickenkrieg gibt es am Arbeitsplatz leider nicht selten...

Philipp Fischer war in vielen Berufen tätig: Er war Organist, Osterhase im Kaufhaus, Bauhelfer, Callcenter-Agent, Betriebsleiter und Sachbearbeiter. Dabei lernte er die gesamte Bandbreite der Kollegenschaft kennen – und hassen. Seine Erlebnisse hat Fischer im Buch „111 Gründe, seine Kollegen zu hassen“ (Schwarzkopf & Schwarzkopf) verarbeitet. Unverschämt böse, aber auch sehr lustig beschreibt er die Macken und gravierenden Charakterschwächen des „Feindes am Arbeitsplatz“. 

Darin können sich vermutlich viele Leser wiederfinden. Und schließlich hilft eine Prise Humor, in schwierigen Job-Situationen cool zu bleiben: „Ich will Ihnen Trost spenden“, wendet sich Fischer im Vorwort an die Leser. „Sie stehen mit Ihren Gefühle nicht alleine im Unternehmensflur. Auch andere finden das Verhalten der Mitarbeiter oft seltsam, manchmal abartig.“ Stimmt.

Acht Gründe, seine Kollegen zu hassen, stellen wir hier vor:

1. Sie sind langweilig

Kollegen sind echt zum Gäääähnen. Zum Beispiel Elisabeth, genannt Else: „Selbst der Putzfrau bot sie das 'Du Else' an. Ich gehörte natürlich nicht zu dieser exquisiten Gruppe“, so Autor Fischer. „Dafür musste ich ihren aufregenden Geschichten lauschen, wie sie auf dem Stadtfest von Eckelshausen eine Bratwurst verspeist hatte.“ Sein Tipp: „Treten Sie einem Angelverein bei, und Sie bekommen guten Gesprächsstoff für den Pausentratsch.“

Kollegen Hass

Das Buch klärt über die Macken und gravierenden Charakterschwächen des „Feindes am Arbeitsplatz“ auf.

2. Sie sind Gleichmacher

Wer sich von der Masse abhebt, wirkt verdächtig. Deshalb sollte man lieber unauffällige Hobbys pflegen, wie Handarbeiten (Frauen) oder Autorennen gucken (Männer). „Faken Sie ein durchschnittliches Kollegenleben ohne Tief- und Höhepunkte“, rät Fischer. Die wirklichen Vorlieben sollte man besser in der Privatsphäre der Wohnung ausleben.

3. Sie glauben an Gerechtigkeit

„Es sollen prinzipiell alle Kollegen gleich behandelt werden, jeder soll durch Fleiß und gute Leistungen in der Hierarchie aufsteigen können.“ Träumt weiter, liebe Kollegen. Fischer bedauert diejenigen, die noch an Gerechtigkeit im Unternehmen glauben: „Das einzig Ehrliche ist der Fettgehalt der Kantinenmilch.“

4. Sie verdienen mehr Geld

Leider machen nicht immer die intelligenten Mitarbeiter Karriere oder bekommen eine fette Gehaltserhöhung. Oft wird man von Kollegen überholt, die eigentlich völlig unbedarft sind. Fischer rät, sich die bittere Realität schön zu denken: „Gute, bescheidene Mitarbeiter werden bescheiden entlohnt; Großmäuler werden exorbitant gut bezahlt.“ Na, ob das tröstet...

Noch mehr gute Gründe für den Kollegen-Hass

5. Sie lassen sich freiwillig versklaven

Überstunden. Lohndumping. Kontrolle. All das nehmen viele Arbeitnehmer hin, ohne sich zu wehren. Geklagt wird nur im Stillen, aus Angst davor, den Job zu verlieren. Tipp von Fischer (der nicht für jeden umsetzbar sein wird). „Sie selbst können sich eine Stelle suchen, wo Sie wertgeschätzt werden. Wahrscheinlich gibt es die im Mittelstand oder bei kleineren Unternehmen.“

6. Sie können keine Mails schreiben

Alles in GROSSBUCHSTABEN, rot markierte Passagen, zwanzig Ausrufezeichen: Viele Kollegen kriegen es nicht auf die Reihe eine vernünftige, lesbare E-Mail zu schreiben. Von der Thematik mal ganz zu schweigen: Jeder Furz geht über den gesamten Verteiler – unfassbar nervig! Die einzige Lösung wäre laut Autor ein Mailkurs für Mitarbeiter und Vorgesetzte.

7. Sie vergessen Kaffeetassen

In der Büroküche herrscht ein permanenter Kampf: Wer räumt den Geschirrspüler aus? Wer räumt ihn wieder ein? Die schmutzigen Tassen stapeln sich in der Spüle, mahnende Zettel werden aufgehängt, aber geflissentlich ignoriert. Fischers Tipp: Erst aufhören, den Tassenferkeln die Arbeit abzunehmen. Und sie dann auf frischer Tat ertappen, konfrontieren – und gerne auch mal zwingen, die Tassen direkt zu spülen.

8. Sie sind Frischluftfanatiker

„Können wir mal lüften? Es ist sooo stickig...“. Ist klar. Dafür holt man sich selbst denn schlimmsten Schnupfen seines Lebens, wenn im tiefsten Winter eiskalte Luft durch den Raum strömt. Mord ist allerdings keine Alternative bei Frischluftfanatikern, ist der Autor überzeugt. Da hilft nur dick einmümmeln, und hoffen, dass der Dauerlüfter in eine andere Abteilung versetzt wird. (gs)

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Philipp Fischer: „111 Gründe, seine Kollegen zu hassen“. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 9,99 Euro.  

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