„Krass!“Graf aus Wermelskirchen erlebt bei „Bares für Rares“ Riesen-Überraschung

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Graf von Berg (v.l.) mit seiner Ehefrau Birgit bei der Expertise von „Bares für Rares“ mit Horst Lichter und Wendela Horz.

Graf von Berg (v.l.) mit seiner Ehefrau Birgit bei der Expertise von „Bares für Rares“ mit Horst Lichter und Wendela Horz.

Damit hatten der Graf und seine Frau aus Wermelskirchen nicht gerechnet. Doch auch die Geschichte hinter seinem Adelstitel ist kurios.

Birgit und Michael-Karl Martin aus Wermelskirchen haben ein ungewöhnliches Armband aus Gold zu „Bares für Rares“ mitgebracht. An den Handgelenken seiner „holden, zarten Frau“ sehe es einfach „zu wuchtig“ aus, erklärte Michael-Karl vor der ZDF-Trödelsendung vom Freitag (19. April). Ein Spruch, der seiner werten Gattin ein deutliches Schmunzeln auf die Lippen spielte.

Am Tresen der Expertise ging es zunächst jedoch überhaupt nicht um das Verkaufsobjekt, sondern um den Verkäufer. Der stellte sich Moderator Horst Lichter nämlich zunächst als „der Highlander“ vor. Da musste Lichter natürlich nachfragen, denn den Highlander kenne er „zumindest optisch anders“. Und seine Eltern dürften ihn doch so auch nicht getauft haben.

Verkäufer aus Wermelskirchen erzählt bei „Bares für Rares“ seine kuriose Geschichte zum Adelstitel

Sein richtiger Name laute Michael-Karl Martin, mit dem Zusatz „Graf von Berg“. Eine Erklärung, die folgerichtig zur nächsten Nachfrage Lichters führte: „Du bist wirklich Graf?“ Eine Frage, die Graf von Berg nur bestätigen konnte. Er sei in den Adelsstand erhoben worden.

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Die Geschichte dahinter klang unterdessen noch ungewöhnlicher, als möglicherweise die hinter dem Spitznamen „der Highlander“. Auf einem Mittelaltermarkt habe er damals einen Whiskey-Stand betrieben, als ein echter Herzog vorbeischaute, erzählte der Graf bei „Bares für Rares“. Nach einem kleinen Tasting habe der Herzog dann überraschend erklärt, Michael-Karl solle doch am Folgetag zu ihm ins Lager kommen, dann wasche er ihn von seinen Sünden rein und erhebe ihn zum Grafen.

Ein verbriefter Adeliger sei er nicht, er stehe also nicht im genealogischen Handbuch zu Gota, aber er sei vom Herzog offiziell zum Grafen erhoben worden, besitze auch eine Urkunde dazu.

„Bares für Rares“-Expertin begeistert von ungewöhnlichem Münzarmband

Doch ebenso interessant wie diese Adelsgeschichte war auch das Armband, welches das Ehepaar aus Wermelskirchen zu „Bares für Rares“ mitgebracht hat, ein Erbstück der Mutter. „Ein wunderbares Armband im Retrostil“, begeisterte sich Expertin Wendela Horz. Vermutlich aus den 1950er-Jahren. „Wir kennen viele Münzarmbänder, aber dieses ist wirklich mal ein besonderes Stück.“

Das Münzarmband aus Wermelskirchen bei „Bares für Rares“.

Das Münzarmband aus Wermelskirchen bei „Bares für Rares“.

Gefertigt sei das Armband aus hochwertigem Rot- und Gelbgold. Das belegten auch die Punzen aus Wien. Bei den vier Münzen handele es sich um vier Dukaten, „natürlich aus Dukaten-Gold, 986er, eine sehr hohe Legierung“, führte Horz weiter aus.

„Bares für Rares“-Expertise verdreifacht ursprünglichen Wunschpreis

Mit den Ausführungen bei „Bares für Rares“ hatten der Graf und seine Ehefrau offenbar nicht gerechnet. Das zeigte auch ihr Wunschpreis, der mit 1000 Euro deutlich zu niedrig angesetzt war. Allein der Materialwert liege bei dem Armband bereits bei rund 2600 Euro, so Horz. Ihr Schätzpreis seien 2800 bis 3000 Euro.

„Krass!“, entfuhr es Birgit Martin, die von der Summe sichtlich überwältigt war. Eine durchaus nachvollziehbare Reaktion, schließlich war die Expertise dreimal höher ausgefallen als der Schätzpreis des Ehepaars.

Schon das Anfangsgebot bei „Bares für Rares“ sprengt alle Erwartungen

In der Händlerrunde nahm Wolfgang Pauritsch das Armband in Empfang. Der zeigte sich nicht nur aufgrund der hochwertigen Materialien und des guten Zustands angetan, aber auch der Umstand, dass das Schmuckstück in Wien gefertigt wurde, stieß bei dem Österreicher natürlich auf Begeisterung.

Das Anfangsgebot von Pauritsch lag dementsprechend auch schon auf einem hohen Niveau: 2300 Euro! Schon damit war der Wunschpreis aus Wermelskirchen locker verdoppelt. Doch das Ende der Fahnenstange war noch nicht erreicht. Händlerin Elke Velten bot 2500 Euro. Und auch David Suppes zeigte interesse und legte 2800 Euro in die Waagschale.

Ein gutes Angebot, war sich die Händler-Runde von „Bares für Rares“ einig. Und auch der Graf und seine Frau zeigten sich zufrieden, auch wenn es nur am unteren Rand des Schätzpreises lag. „Die Händler müssen ja auch noch was verdienen“, gab sich „der Highlander“ generös.

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