Millionen-Euro-ProjektMutscheid bekommt einen Kunstrasenplatz aus Rohrzucker

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt den offiziellen Spatenstich. Die Beteiligten werfen Sand mithilfe von Schaufeln in Richtung Kamera.

Spatenstich für den Kunstrasenplatz in der Mutscheid. Der bei der Flut zerstörte Aschenplatz wird für mehr als eine Million Euro umgewandelt. Auch ein Kleinspielfeld entsteht.

Der SV Mutscheid bekommt einen Kunstrasenplatz. Das Projekt kostet mehr als eine Million Euro und soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein.

Mehr als zwei Jahre stand die Zeit auf dem Sportplatz Hardtbrücke in der Mutscheid praktisch still. An einen Fußballplatz erinnern eigentlich nur noch die Tore, die aber keine Netze haben. Ansonsten hat sich die Natur den Aschenplatz, die Heimspielstätte des SV Mutscheid, zurückerobert. Doch damit ist bald Schluss.

In der kommenden Woche beginnen die Arbeiten an dem bei der Flutkatastrophe in Mitleidenschaft gezogenen Sportplatz. Spätestens in der kommenden Saison soll der SV Mutscheid dann auf einem Kunstrasenplatz spielen. Wenn alles gut läuft, könnte sogar noch das letzte Saisonheimspiel des B-Ligisten auf dem künstlichen Grün ausgetragen werden. „Ich freue mich sehr für den Verein“, sagte Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian beim offiziellen Spatenstich.

Mutscheid: Neben einem Kunstrasen gibt es auch ein Kleinspielfeld

Dieser war eigentlich noch gar nicht anvisiert, aber da das zuständige Unternehmen nun Kapazitäten frei habe, könne ein wenig früher begonnen werden. Für die Verantwortlichen des SV dürfte es aber dennoch schon fast zu spät sein. Wie bei anderen Vereinen, die beim Hochwasser ihre sportliche Heimat verloren haben, ist jeder Monat ein Wettlauf mit der Zeit, um den eigenen Kickern eine Perspektive bieten zu können.

Diese ist in der Mutscheid nun aber gut. Der Grund: Es wird nicht nur ein Kunstrasenplatz angelegt, sondern auch ein Kleinspielfeld aus Naturrasen. Dieses wird laut Preiser-Marian anders als der Kunstrasen aus versicherungstechnischen Gründen nicht umzäunt werden müssen. Dort könne mehr oder weniger rund um die Uhr gespielt werden. Wie die Verwaltungschefin beim Spatenstich sagte, kostet das Projekt mehr als eine Million Euro. Ein Großteil davon werde über die Wiederaufbauhilfe abgedeckt. Das Geld für das Kleinspielfeld sind Spendengelder aus dem Topf von „Deutschland hilft“.

Mutscheid will im kommenden Jahr schon auf neuem Platz kicken

„Hoffen wir mal, dass wir hier keine überraschenden Entdeckungen machen“, so Preiser-Marian. Damit spielte sie auf den möglichen Blindgänger unter dem Sportplatz in Arloff an. Der Verdachtspunkt wird am 24. Oktober untersucht. Auch der Aschenplatz war durch die Flut stark beschädigt worden.

Nach Angaben von Projektleiter Michel Schirmer vom Landschaftsarchitektenbüro Reepel/Schirmer wird der Kunstrasen mit Sand verfüllt, um die Gefahr der Einleitung von Mikroplastik in den am Sportplatz entlang laufenden Buchholzbach zu minimieren. „Da auch die Kunstrasenhalme für Abrieb sorgen können, werden wir ein Netz am Einfluss installieren“, kündigte er an. Die Halme seien aber CO2-neutral und aus Rohrzucker hergestellt. Viel ökologischer könne ein Kunstrasenplatz aktuell wohl nicht sein.

KStA abonnieren