Tour de AhrTausende Radfahrer erwartet

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Auch nach zehn Jahren klafft im Ahrtalradweg immer noch eine gefährliche Lücke: Zwischen Schuld und Fuchshofen müssen Radler die enge Landstraße benutzen. Sie ist nur anläßlich der Tour de Ahrtal für Kraftfahzeuge gesperrt.

Auch nach zehn Jahren klafft im Ahrtalradweg immer noch eine gefährliche Lücke: Zwischen Schuld und Fuchshofen müssen Radler die enge Landstraße benutzen. Sie ist nur anläßlich der Tour de Ahrtal für Kraftfahzeuge gesperrt.

Blankenheim – Zum zehnten Mal wird am Sonntag, 15. Juni, die Tour de Ahrtal ausgetragen. Zu diesem Radaktionstag strömen alljährlich tausende Fahrradfahrer in die Eifel, um ungestört durch den Autoverkehr das romantische Ahrtal zu erleben. Anlässlich der Veranstaltung werden die B 258 und die L 73 zwischen Blankenheim und Dümpelfeld für Kraftfahrzeuge gesperrt. Entlang der Strecke werden allerlei Aktionen geboten (siehe „Das Programm“).

Doch auch die zehnte Tour hat einen Makel: Denn noch immer klafft eine rund fünf Kilometer lange Lücke im Ahrtalradweg, über den die Radler eigentlich fern des Autoverkehrs von der Ahrquelle in Blankenheim bis zur Mündung in den Rhein bei Sinzig strampeln sollen. Zwischen Schuld und Fuchshofen müssen alle Radler auf die enge Landesstraße ausweichen.

„Besonders am Wochenende, wenn schönes Wetter herrscht, ist dieser Streckenabschnitt durch den starken Ausflugsverkehr definitiv eine Gefahrenquelle“, sagt Bernhard Jüngling von der Verbandsgemeinde Adenau, auf deren Gebiet die Lücke klafft. Doch Hoffnung auf einen schnellen Lückenschluss kann er nicht machen. Ganz im Gegenteil: Bis die Verheißungen erfüllt werden, die bei der Eröffnung des Ahrtalradweges geweckt wurden, werden noch viele Jahre verstreichen. „Frühestens Ende dieser Dekade, wahrscheinlich aber erst in der darauf folgenden Dekade“, lautet die Prognose von Jüngling.

Mittlerweile habe man drei Haupt- und eine Nebenvariante für einen möglichen Lückenschluss entwickelt, so der Verwaltungsmann. Der Landesbetrieb Mobilität untersuche nun, welche dieser Varianten sich unter Berücksichtigung der Naturschutzvorschriften am besten umsetzen lasse. Die erste Variante verlaufe über die ehemalige Bahntrasse und durch die beiden Tunnel in diesem Abschnitt. Die zweite Variante sehe einen Lückenschluss oberhalb der Bahntrasse vor, bei der dritten sei ein Radweg auf einer eigenen Trasse neben der Landesstraße geplant. Die Nebenvariante schließlich sehe nur eine Tunneldurchfahrt auf der Bahntrasse vor.

„An erster Stelle im Entscheidungsprozess steht die naturschutzfachliche Prüfung“, erläutert Jüngling die weitere Vorgehensweise. Denn einzelne Abschnitte der Trassen würden beispielsweise in Nähe des Ufers der Ahr verlaufen. Anschließend werde ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Dieses räume zum Beispiel auch die Möglichkeit ein, notfalls Enteignungsverfahren zu eröffnen. Denn Grundstücksbesitzer, die ihre Parzellen nicht verkaufen wollen, verhindern bisher den Lückenschluss.

Im nordrhein-westfälischen Abschnitt verläuft der Ahrtalradweg schon seit seiner Einrichtung durch Naturschutzgebiete. In diesen Abschnitten wurde keine Asphaltdecke aufgetragen, sondern eine wassergebundene Fahrbahn gebaut. Dies hat den Nachteil, dass der Radweg weder mit Rennrädern noch mit Inlinern befahren werden kann. Jüngling: „Solche Lösungen können heutzutage nicht mehr problemlos umgesetzt werden, weil inzwischen zum Beispiel schärfere Richtlinien der EU erlassen wurden.“

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