HandballPalmersheim will Aufstiegsfeier crashen – HSG Wölfe könnte HSG Euskirchen retten

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Das Bild zeigt, wie der HSG-Spieler mit unfairen Mittel gestoppt wird.

Für Jakob Kazimierski (M.) und die HSG Euskirchen geht es wieder um Punkte für den Klassenerhalt.

Eine neue Spielgemeinschaft um Rheinbach, Merl und Ollheim-Straßfeld könnte der HSG Euskirchen und dem TuS Zülpich in die Karten spielen.

Mit Rückenwind geht es für die Handballer der HSG Euskirchen in die Partie mit dem Tabellenzweiten BTB Aachen III (Samstag, 19.30 Uhr, Peter-Weber-Halle, Kuchenheim). Mit dem Sieg beim TV Rheinbach II hat die HSG ihr erstes von vier Endspielen gewonnen und belegt derzeit wegen des besseren Torverhältnisses im Vergleich zu Zülpich den ersten Nichtabstiegsplatz.

Die Ergebnisse des letzten Spieltags haben allerdings dazu geführt, dass sich das Klassement der unteren Tabellenregion noch einmal verdichtet hat. Deshalb braucht Euskirchen auch gegen ein Spitzenteam aus der Kaiserstadt einen guten Tag.

HSG Euskirchen setzt auf starke Defensive, um Erfolg zu haben

„Der Schlüssel zum Erfolg wird in unserer Abwehr liegen, denn wenn diese wieder gut steht, bin ich davon überzeugt, dass die Punkte in der Heimat bleiben“, sagt Andreas Trimborn voller Zuversicht. Der Trainer erwartet eine junge, konditionell starke und spielfreudige Gastmannschaft, die allerdings zuletzt zu Hause überraschend gegen Ollheim-Straßfeld verloren hat.

„Wenn wir die Klasse halten wollen, dann tun wir dies mit drei weiteren Siegen und somit aus eigener Kraft“, sagt der Trainer voller Selbstbewusstsein im Hinblick auf das Tabellenbild, in dem den sechstplatzierten Merkstein und die zwölftplatzierten Dürener gerade einmal fünf Punkte trennen.

Lukas Mengeler verstärkt die HSG Euskirchen im Abstiegskampf

Zum Kader dazustoßen wird für die restlichen Spiele Lukas Mengeler, den Trimborn aus seiner Zeit als Jugendtrainer kennt. Zwar waren unter der Woche Niklas Müller (Knieprobleme), Julian Gast, Felix Berbuir und Dennis Trimborn (alle mit Handblessuren) angeschlagen, aber Trimborn geht davon aus, dass am Wochenende alle auf die Zähne beißen werden, um sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. „Wir wollen über den Kampf in die Partie kommen und so dem Gegner den Schneid abkaufen“, sagt der Trainer. Für ihn ist die Unterstützung von den Rängen wichtig.

Für den TuS Chlodwig Zülpich geht es am Sonntag (18 Uhr, Sporthalle Höhenring in Swisttal-Heimerzheim) zur SG Ollheim-Straßfeld. Es ist das Duell des Ligasiebten (19:23 Punkte) gegen den Elften (17:25) und eines zweier Mannschaften, die am vergangenen Spieltag gewonnen haben.

Uns erwartet ein schweres Auswärtsspiel gegen einen zuletzt stark aufspielenden Gegner.
Olaf Pohlmeier, Trainer des TuS Zülpich

„Uns erwartet ein schweres Auswärtsspiel gegen einen zuletzt stark aufspielenden Gegner“, sagt Zülpichs Trainer Olaf Pohlmeier. Für ihn ist die Stabilität in der Abwehr eine wichtige Säule. Nicht mitwirken kann Max Harniss, hinter den Einsätzen von Niklas Bus und David Odenkirchen stehen noch Fragezeichen.

Neben dem sportlichen Aspekt kommen nun Dinge dazu, die nicht vorherzusehen waren und die durchaus Auswirkungen auf den Abstiegskampf in der Landesliga haben könnten. Die Vereine TV Rheinbach (Oberliga und Landesliga), Ollheim-Straßfeld (Landesliga) und Rot-Weiß Merl (Kreisliga) haben vorerst nur im Männerhandball einen Zusammenschluss zur neuen Saison bekannt gegeben. Die HSG Wölfe Voreifel, so ihr neuer Name, wolle die Kräfte im Linksrheinischen bündeln und „leistungs- und breitensportorientierte Handball-Angebote“ machen, heißt es beispielsweise auf der Homepage des TV Rheinbach.

Durchaus vorstellbar, dass die neue HSG Einfluss auf den Abstiegskampf in der Landesliga hat, denn sollten die Mannschaften von Ollheim-Straßfeld oder Rheinbach II noch bis zum Meldetermin am 15. Mai zurückgezogen werden, so verringert sich gemäß den Durchführungsbestimmungen des Handballverbands Nordrhein die Anzahl der Absteiger noch in dieser Spielzeit. Zwar können die HSG Euskirchen und der TuS Zülpich darauf hoffen, sollten sich aber auch nicht darauf verlassen.


TV Palmersheim will der Spielverderber sein

Für Oberligist TV Palmersheim steht ein Highlight an, wenngleich dies eher dem Gegner am Samstag, der HSG Siebengebirge-Thomasberg, zuzuschreiben ist. Für den TVP (Platz 10) geht es zum bärenstarken Tabellenführer (44:2-Punkte), der im Falle eines Heimsieges den Aufstieg in die Regionalliga perfekt machen kann. Mehr als 1000 Zuschauer werden am Samstag um 17.30 Uhr in der ausverkauften Sporthalle am Sonnenhügel in Oberpleis erwartet und alles geben, dass ihr Team den entscheidenden Schritt zur Meisterschaft macht.

Ausgerechnet der TVP, der mit seinen lautstarken Fans im Rücken seit ein paar Jahren für Begeisterung in der Liga und darüber hinaus sorgt, darf nun zum Showdown aus HSG-Sicht antreten. „Wir sind klarer Außenseiter, sind aber immer wieder für eine Überraschung gut und wollen alles dafür tun, dass sich die Feierlichkeiten um eine Woche verschieben“, sagt Peter Trimborn.

Vielleicht sind wir der Spielverderber.
Peter Trimborn, Trainer des TV Palmersheim

Der TVP-Trainer bescheinigt dem Gegner eine sehr gute Saison und wird der erste sein, der ihnen zum Aufstieg gratuliert, wenn sie es geschafft haben, aber er stellt auch klar, dass sein Team dem Gegner Paroli bieten will.

„Vielleicht sind wir der Spielverderber. Und wenn nicht, dann wollen wir zumindest mit Kampf und Leidenschaft alles gegeben haben“, so Trimborn. Regisseur René Lönenbach ist wieder mit dabei. Die Vorbereitung auf die Partie, zu der ein Fanbus um 15 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus Palmersheim abfahren wird, sei gut gewesen. Wer beim lautesten Oberligaspiel der Saison dabei sein möchte, kann sich per Instagram bei @chriseifler melden.

Im Jugendbereich stehen für die B-Juniorinnen des TV Palmersheim (Samstag ab 14 Uhr und Sonntag ab 11 Uhr in der Gesamtschule Bonn-Beuel-Ost) und die B-Junioren der HSG Euskirchen (Samstag ab 11 Uhr, Peter-Weber-Halle, Kuchenheim) die Qualifikationsturniere zur Regionalliga an.

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