150-Millionen-InvestitionMit diesen Projekten will die Badewelt Euskirchen punkten

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Die Thermen und Badewelt in Erding ist das Vorzeigeprojekt von Investor Josef Wund und lockte in diesem Jahr mehr als 1,7 Millionen Besucher an. So soll es nach dem Willen des Investors bald auch in Euskirchen aussehen.

Die Thermen und Badewelt in Erding ist das Vorzeigeprojekt von Investor Josef Wund und lockte in diesem Jahr mehr als 1,7 Millionen Besucher an. So soll es nach dem Willen des Investors bald auch in Euskirchen aussehen.

Euskirchen – Annähernd 500 000 Besucher sind im ersten Jahr in die Thermen und Badewelt in Euskirchen gekommen. Sie verbrachten durchschnittlich sechseinhalb Stunden im Sauna- und Badeparadies von Investor Josef Wund, das am 18. Dezember 2015 erstmals die Türen öffnete. „Wir haben es noch nie geschafft, in einer Anlage so schnell eine so lange Verweildauer der Besucher zu haben“, sagt Uwe Barth, Geschäftsleiter der Therme Erding, stellvertretend für Martin Wenzel, seinen Euskirchener Kollegen. Zum Vergleich: In Erding entwickelte sich die Verweildauer zwischen 2001 und 2013 von drei auf neun Stunden.

Reise in die Leichtigkeit

Die Besucherzahl sei ebenfalls sehr zufriedenstellend. Barth: „Unser Ziel war es, den Gästen ein Kurzurlaubsziel zu bieten und sie auf eine Reise in die Leichtigkeit, Fantasie und Schönheit mitzunehmen. Es freut uns, dass wir dieses Ziel erreicht haben.“

2016 sei ein von Terror geprägtes Jahr gewesen. „Die Bevölkerung ist verunsichert, was Reisen in die Türkei oder andere Urlaubsregionen angeht. Da ist der Tourismus in der Region die sichere Variante und genau die bieten wir.“ In allen Anlagen, die Investor Josef Wund betreibt, sei das zu beobachten. „Wir haben in Sinzheim die Buchungen über Reiseveranstalter verdoppelt. Da fahren an Wochenenden ganze Busse vor“, berichtet Barth, der die Gäste in Euskirchen bereits nach einem Jahr als optimale Unternehmensberater bezeichnet: „Sie geben uns die beste Rückmeldung – sowohl positiv als auch negativ.“

Ausruhen will man sich auf dem Erfolg des ersten Jahres indes nicht. Wie Investor Wund bei der Eröffnung der neuen Saunawelt vor einigen Wochen verriet, will er zu den bisher investierten 75 Millionen weitere 150 Millionen Euro in das Euskirchener Projekt stecken. Das bestätigt nun auch Barth, der sich aber noch in Schweigen hüllt, wann, was gebaut werden soll. „Wir haben alle Pläne in der Schublade. Wir warten nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, die Schublade zu öffnen.“ Aktuell laufen Baumaßnahmen hinter dem erst vor kurzem eröffneten zweiten Parkbereich.

„Rundum-sorglos-Paket“

„Die Parkplätze werden sich auf einer Ebene mit dem Hotel befinden“, so Lisa Zimmer, die für die Thermen und Badewelt für Marketing und Presse zuständig ist. Neben dem Hotel seien ein Rutschenparadies, Parkhäuser und eine weitere Therme vorgesehen. Eine Therme, die neue Möglichkeiten eröffne, wie Wund jüngst sagte. Es sei unter anderem ein Bereich nur für Frauen sowie ein exklusives Beauty-Palais vorgesehen.

Dieses „Rundum-sorglos-Paket“ gibt es bereits in Erding. „In diesem Jahr knacken wir dort die 1,75 Millionen-Besucher-Marke“, sagt Barth nicht ohne Stolz. Die Therme in Erding ist nun im 18. Jahr. „Glauben Sie mir, wenn ich sage, dass wir in Euskirchen nicht so lange brauchen, um solche Zahlen zu erreichen“, fügt er hinzu.

Wichtig sei allerdings eine kontinuierliche Entwicklung. Dann sei eine ähnliche Erfolgsgeschichte in Euskirchen möglich, betont Barth: „Wir wollen der sprintende Marathonläufer sein. Schnell und sehr gut unterwegs sein und dieses Tempo auf eine sehr lange Zeit beibehalten. Wenn uns das gelingt, haben wir alles richtig gemacht.“

Parkplatz für Wohnmobile

Die jetzige Anlage in Euskirchen sei für rund 800 000 Besucher pro Jahr ausgelegt. In den nächsten beiden Jahren soll diese Zahl erreicht werden. Allerdings kann es durchaus sein, dass die Euskirchener Anlage dann bereits deutlich größer geworden ist.

Laut Barth wird es schon bald einen großen Parkplatz für Wohnmobile geben. „Die Zielgruppe nimmt von Jahr zu Jahr zu“, hat er beobachtet. Aber auch der Bedarf für ein Hotel sei vorhanden, da das vielfältige Angebot bereits jetzt an einem Tag „fast nicht erlebbar sei“, so Barth.

Bereits jetzt seien unter den Besuchern, die zum Großteil aus dem Kreis Euskirchen, Bonn, Köln sowie Aachen und den Beneluxländern kommen, zahlreiche Stammkunden. Ihnen müsse man immer wieder etwas Neues bieten – sei es als Programmpunkt oder als Hardware, also einer neuen Sauna oder einer neuen Lounge.

Besser beschildert

Ein Kritikpunkt in den ersten Monaten war die Ausschilderung des Anfahrtsweges für die Besucher. „Das ist deutlich besser geworden. Die Leute finden uns – auch dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit Stadt Euskirchen und Straßen NRW“, betont der Erdinger Geschäftsleiter.

Die Anbindung der Thermen an den ÖPNV sei gut: „Eine solche Anbindung ist aber nicht entscheidend für die Masse. Die kommt eher mit dem Auto.“

Wie soll der erste Geburtstag gefeiert werden? „Es wird einen bunten Strauß an Events geben. Die einzelnen Blumen holen wir über das gesamte Jahr 2017 einzeln heraus“, kündigt Lisa Zimmer an.

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