Karneval in EuskirchenBauer macht Heiratsantrag nach Nubbel-Begräbnis

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Strafe muss sein: Die Euskirchener Karnevalisten verbrannten im Klostergarten den Nubbel.

Strafe muss sein: Die Euskirchener Karnevalisten verbrannten im Klostergarten den Nubbel.

Euskirchen – Er ist Jahr für Jahr der Verlierer. Kein Wunder also, dass er auch nach dieser Session wieder büßen und für seine Sünden mit dem Leben bezahlen musste: der Nubbel. Doch für Bauer Ralf Olef war die Strohpuppe nicht nur der Buhmann, sondern auch ein Glücksbringer.

Sie steht zwar sinnbildlich für das Ende der Regentschaft des Euskirchener Dreigestirns, doch in diesem Fall begann für Olef wenige Stunden nach dem karnevalistischen Begräbnis im Klostergarten ein neuer Lebensabschnitt.

Im City-Forum machte der Bauer, der eine (Ehe-)Frau sucht, seiner Lebensgefährtin Andrea einen Heiratsantrag – den sie ohne zu zögern annahm und somit seine Verlobte ist. „Ich habe das länger geplant, aber sie hatte wirklich keinen blassen Schimmer“, sagte Olef .

Ohne seine bessere Hälfte wäre er kein Bauer geworden, versicherte er: „Sie hat im Hintergrund alles geplant. Dafür bin ich ihr unendlich dankbar.“ Und er fügte gleich hinzu: „Einen Antrag kurz nach dem Tollitätenbegräbnis hat es wohl auch noch nicht gegeben.“

Bevor es so weit war, stand zunächst ein etwa 300 Meter langer Leidensweg für die Euskirchener Karnevalisten auf dem Programm. Gegen 18.15 Uhr setzte sich der Tross, die Strohpuppe hatten die Jecken in eine Schubkarre gelegt, am alten Markt in Bewegung. Ihr Ziel war der Klostergarten hinter dem City-Forum. Dort ging gegen 18.50 Uhr der Nubbel, und damit alle karnevalistischen Sünden und Verfehlungen, in Flammen auf. Michael Pesch hatte zuvor die kurzweilige Grabrede gehalten.

Prinz Walter I. Geusen, Jungfrau Carlotta alias Carlo Wisskirchen und Bauer Ralf hatten sich zuvor für die „grandiose Session“ bedankt. In der kommenden Session wird ein Prinz aus den Reihen der Narrenzunft Regie führen. Nadine Hilger-Lott von der KG Alt Oeskerche wurde nach ihrem letzten Gardetanz zum Ehrenmitglied der Damen-Garde ernannt. Einen Nachfolger für Küfer Jascha I. (Steffen) gibt es noch nicht. „Wer Lust hat, kann sich bei uns melden“, so Feuka-Chef Helmut Marian. Der Jungkarnevalist sollte zwischen neun und 14 Jahren alt sein.

Einen Nachfolger für Küfervater Charly Habeth gibt es ebenfalls noch nicht. Allerdings habe man schon vielversprechende Gespräche geführt. Nach Informationen dieser Zeitung hat der neue Küferführer große Erfahrung im Karneval. Er ist Mitglied der Prinzengarde und war bereits Prinz der Kreisstadt.

Südstadt-Trifolium

Nach der Session ist vor der Session. So scheint es zumindest die IG Südstadt zu halten. Am letzten Tag der Regentschaft von Elisabeth II. (Deutsch) wurde bereits verkündet, wer in der kommenden fünften Jahreszeit an der Spitze der Euskirchener Südstadt-Jecken stehen wird. Die werden in der Session 2017/18 von einem Trifolium regiert.

Thomas Deutsch, der Mann der scheidenden Regentin, wird als Magd fungieren. Landsknecht wird Detlef Carl sein. Carl ist der Mann von Elke Carl, die vor drei Jahren an Regentin der IG Südstadt war. Komplettiert wird das Trifolium von Regent Oliver Giele. Auch für ihn dürfte der Posten nicht ganz unbekannt sein: Seine Frau Christa regierte vor vier Jahren die Südstadt. (tom)

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