Hilfe für eingeschränkte KinderKreis Euskirchen wird Vorbild für Deutschland

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Der Kreis wird Modellregion bei der Eingliederungsarbeit für behinderte Kinder und Jugendliche.

Der Kreis Euskirchen wird Vorbild für ganz Deutschland. Zumindest im Bereich der Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Bisher ist das Jugendamt des Kreises nur zuständig für Kinder sowie Jugendliche und junge Volljährige mit einer bereits vorhandenen seelischen Behinderung oder einer drohenden seelischen Behinderung – beispielsweise mit dem Asperger-Syndrom.

Künftig wird das Jugendamt des Kreises auch für Kinder und Jugendliche mit körperlicher und geistiger Behinderung zuständig sein. Diese Zuständigkeit liegt aktuell beim Land NRW. Die Umstrukturierung wäre zum 1. Januar 2028 ohnehin fällig gewesen. Da der Kreis aber als Modellkommune ausgewählt worden ist, startet der Prozess schon jetzt.

Insgesamt fünf Modellregionen

Begleitet werden der Kreis und die vier weiteren Modellkommunen vom Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung (FÖV). Die Experten werden die notwendigen Umstrukturierungsmaßnahmen miterarbeiten. Die gemachten Erfahrungen – sowohl positive als auch negative – sollen dann allen Kommunen in Deutschland in Form von sogenannten Roadmaps und Handreichungen zur Verfügung gestellt werden.

Noch einiges zu klären

Hinsichtlich des Übergangs der Zuständigkeiten von den Landes-Sozialämtern zur kommunalen Jugendhilfe sind zahlreiche Sachverhalte zu klären, heißt es in der Vorlage für den Jugendhilfeausschuss. Der tagt am Donnerstag, 1. September, um 17 Uhr im Kreishaus. Dort wollen Mitarbeiter des FÖV das Projekt der Politik und der Öffentlichkeit vorstellen.

Das Konzept kann nach Angaben der Verwaltung annähernd kostenneutral sein, wenn eine differenzierte Landschaftsumlage errechnet werde. In der müsse etwa das zusätzliche Personal, das beim Landes-Sozialamt nach der Umstellung eingespart werden kann, berücksichtigt werden.

Inwiefern eine finanzielle Unterstützung durch das Ministerium erfolgen kann, werde derzeit noch geprüft, sagt Benedikt Hörter, Leiter des Jugendamtes des Kreises. Dass der Kreis für alle elf Kommunen als Jugendamt fungiere, habe sicher zur Auswahl zur Modellregion beigetragen, so Hörter.

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