Veruntreuung und BetrugDer Fall Uwe Schmitz geht nun vor das Landgericht

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Gefasst und regungslos nahm Uwe Schmitz am Donnerstagvormittag das Urteil auf, das, falls es Rechtskraft erlangt, wohl das Ende seiner Beigeordneten-Tätigkeit bedeuten würde.

Gefasst und regungslos nahm Uwe Schmitz am Donnerstagvormittag das Urteil auf, das, falls es Rechtskraft erlangt, wohl das Ende seiner Beigeordneten-Tätigkeit bedeuten würde.

  • Uwe Schmitz ist vom Amtsgericht Gemünd wegen gewerbsmäßiger Veruntreuung von Mandantengeldern und Betrugs zur einer Freiheitsstrafe von 20 Monaten verurteilt worden.
  • Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung hatten Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Kall/Aachen – Knapp ein Jahr ist es her, dass vor dem Amtsgericht Gemünd das erstinstanzliche Urteil gegen Uwe Schmitz gesprochen wurde – nun findet das Verfahren vor dem Landgericht seine Fortsetzung.

Wegen gewerbsmäßiger Veruntreuung von Mandantengeldern und Betrugs in insgesamt 22 Fällen aus seiner früheren Tätigkeit als selbstständiger Rechtsanwalt wurde er zu einer Freiheitsstrafe von 20 Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt ist.

Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung hatten Berufung gegen das Urteil eingelegt. Das Berufungsverfahren findet am Freitag um 9 Uhr vor dem Landgericht Aachen statt. Nach Angaben von Gerichtssprecher Dr. Daniel Kurth ist die Berufungskammer mit Richter Harald Brandt sowie zwei Schöffen besetzt. Zunächst ist ein Termin angesetzt. Ob, und wenn ja, wie viele weitere Verhandlungstage folgen, ist offen. Die Optionen reichen laut Kurth von einer Beendigung des Verfahrens bereits am Freitag bis hin zu einer kompletten Neuauflage.

Rücktritt als Beigeordneter

Als Rechtsanwalt war Schmitz zum Zeitpunkt des Prozesses vor dem Amtsgericht, bei dem an insgesamt 20 Verhandlungstagen rund 40 Zeugen gehört wurden, nicht mehr tätig. Seit September 2013 war er Beigeordneter der Gemeinde Kall. Als er dieses Amt angetreten hatte, hatte er seine politischen Ämter – unter anderem den SPD-Kreisvorsitz – niedergelegt.

Einen Tag nach der Urteilsverkündung im Amtsgericht Ende Mai 2015 kündigte Schmitz seinen Rücktritt als Kaller Beigeordneter an. Nach dem entsprechenden Beschluss des Gemeinderats beendete er Ende Juni seine Tätigkeit im Kaller Rathaus.

Mit Verweis auf das laufende Verfahren wollte sich Schmitz gegenüber dieser Zeitung nicht äußern. (rha)

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