KlostergartenGroßrazzia in Euskirchen - Festgenommene alle wieder frei

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Euskirchen – Aus Sicht der Polizei war die groß angelegte Razzia am Dienstag im Klostergarten und hinter dem Bahnhof erfolgreich. Und das nicht nur, weil es zu 14 vorläufigen Festnahmen kam, da die überwiegend minderjährigen jungen Männer mit Migrationshintergrund beim Dealen mit Marihuana und in einem Fall mit Hehlerware ertappt wurden.

Zwei der Festgenommenen, einen 45-jährigen und einen 21-jährigen Zuwanderer, hätte die Polizei gerne dem Haftrichter vorgeführt, da der Verdacht bestand, dass auch sie Drogen an Minderjährige verkauft hatten. Beim Drogenverkauf durch Erwachsene an Minderjährige handelt es sich um einen Verbrechenstatbestand. Allerdings sah die Staatsanwaltschaft nicht genügend Anhaltspunkte, so dass auch sie am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt wurden.

Wichtig, so Einsatzleiter Gereon Eich, sei gewesen, dass die Polizei ein klares Signal gesetzt habe. Sie werde die Innenstadt nicht Straftätern überlassen und nicht dulden, dass dort munter gedealt und gestohlen werde. Polizeioberrat Eich: „Das war der Erstaufschlag. Wir werden am Ball bleiben.“ Und zwar sowohl mit eigenen Kräften als auch mit Hilfe der Einsatzhundertschaft Aachen.

Um dem Treiben der drei Gruppierungen, die im Park dealten oder auf Beutezug gingen, ein Ende zu bereiten, sprach die Polizei am Dienstag auch dreimonatige Platzverweise aus. Möglich ist dies, weil sie sowohl den Klostergarten zwischen der Galleria und dem Cityforum als auch das hintere Bahnhofsgelände, wo in den vergangenen Monaten verstärkt Frauen ihrer Handys beraubt wurden, in ihrem Kriminalitätslagebild zu „gefährlichen Orten“ deklariert hatte.

Jüngste Mitglieder 14 Jahre alt

13 der vorläufig Festgenommenen fallen noch nicht unter das Erwachsenenstrafrecht. Die jüngsten Mitglieder der Achtklässler-Gruppe „Achis 53“, überwiegend albanischer Herkunft, sind gerade mal 14 Jahre alt. Zwölf wurden direkt nach ihrer Vernehmung wieder entlassen. In ihren Fällen wurden das Jugendamt eingeschaltet und Strafanzeigen erstattet.

Im Fall der beiden älteren Zuwanderer (21 und 45 Jahre alt) wird nun geprüft, ob sie in einer anderen Stadt, möglichst weit weg von Euskirchen, untergebracht werden können.

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