Ministerin SchäferEickser Kindergarten als vorbildlich gelobt

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Ministerin Ute Schäfer (l.) hatte Spaß am „Fachgespräch“ mit Kindergartenkind Annika und Kita-Leiterin Ellen Honerath.

Ministerin Ute Schäfer (l.) hatte Spaß am „Fachgespräch“ mit Kindergartenkind Annika und Kita-Leiterin Ellen Honerath.

Mechernich-Eicks – Die kleinen Stöpsel räumten freimütig ein, dass sie von den Aufgaben einer Ministerin nicht die geringste Ahnung haben. Ihnen brannte die Frage weit mehr auf den Nägeln, ob das Mittagessen mit oder ohne Butterbrot besser schmeckt.

Aus Sicht von Annika, Leonie und Co. hatte der Besuch von Landesministerin Ute Schäfer in ihrer Kindertagesstätte in Eicks nur einen Vorteil: Sie kamen um das Mittagsschläfchen herum. Denn in dem dafür vorgesehenen Raum hatten sich die Familienministerin, Kita-Leiterin Ellen Honerath, die SPD-Bundestagskandidatin und Vorsitzende des Awo-Regionalverbands Rhein-Erft & Euskirchen, Helga Kühn-Mengel, die für Inklusion zuständige Awo-Fachkraft Elke Baum und Mechernicher SPD-Leute auf die viel zu kleinen Stühlchen gesetzt.

U-3-Betreuung kein Problem

Derartige Besuche mache sie häufig, erklärte Schäfer. Dass es sich um einen Awo-Kindergarten handelt, der in den Zuständigkeitsbereich von Kühn-Mengel fällt, dürfte allerdings auch eine Rolle gespielt haben. Entscheidend sei aber gewesen, so Schäfer, dass es sich um einen eingruppigen Dorfkindergarten handele, der zwei Kinder mit Behinderung betreue. Die 19 Kinder, die die Eickser Kita besuchen, sind zwischen drei und sechs Jahre alt. Der Anspruch auf U-3-Betreuung ist dort kein Problem. "Dafür hatten wir zu wenig Anmeldungen", sagte Ellen Honerath.

Die in Eicks geleistete Arbeit nannte die Ministerin "vorbildlich". Zwei der dort betreuten Kinder haben Defizite im sprachlichen und motorischen Bereich und besonderen Förderbedarf. Ihre Eltern müssen aber nicht jeden Morgen etwa zum integrativen Kindergarten nach Kommern fahren, wo ständig eine Fachkraft vor Ort ist, sondern können ihre Sprösslinge zur Kita in Eicks bringen. Das liegt nach Ansicht Kühn-Mengels und Baums an den Fortbildungsmaßnahmen der Erzieherinnen in Eicks im Bereich der Inklusion und an der Tatsache, dass die Awo eine Erzieherin, Heilpädagogin und Motopädin eingestellt habe, die bei Auffälligkeiten die betroffenen Kinder in den heimischen Kitas in Augenschein nehme.

Sie habe die "Diagnosekompetenz", frühzeitig Defizite festzustellen, meinte Schäfer. Überrascht zeigte sie sich von der Auskunft Honeraths, dass selbst Kinderärzte derartigen Förderbedarf häufig übersähen. Umso wichtiger, so die Ministerin, sei, dass die Eltern das Angebot der U-3-Betreuung annähmen.

Das Betreuungsgeld, das ausgezahlt wird, wenn Eltern ihre Kinder zu Hause versorgen, setze "falsche Anreize". Nicht zuletzt gehe es auch um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mütter, die "durch eine möglichst lückenlose berufliche Tätigkeit für ihre Rente vorsorgen müssen".

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