Mühelos über BergeMit dem E-Bike durch die Eifel – Drei Touren

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Die Berge in der Eifel fährt man mit elektrischer Unterstützung fast mühelos hoch.

  • Dank Corona gibt es dieses Jahr für die meisten keinen Sommerurlaub am Mittelmeerstrand oder in der unbekannten Metropole.
  • Wer trotzdem das Wetter und den Sommer genießen will, macht das am besten draußen und in der Natur: in der Eifel zum Beispiel.
  • Unser Autor hat drei E-Bike-Touren getestet, mit denen Anfänger und Fortgeschrittene das Eifel-Panorama genießen können.
  • Alle Routen haben wir mit Komoot-Codes hinterlegt.

Kreis Euskirchen – Vor fünf Jahren habe ich mir ein Treckingrad mit 27 Gängen gekauft. Nein, da wollte ich noch kein E-Bike. So alt bis du noch nicht, hatte ich mir eingeredet. Doch so mancher in Berg in der Eifel sollte mich eines besseren belehren. Und als mein Nachbar Ferdi (Schiffer) meinte, ich solle mit ihm und Freunden mal eine Radtour mitmachen, lehnte ich dankend ab. Denn die ganze Gruppe fährt E-Bikes.

Noch nicht so richtig die Lust am Radfahren verloren, kam dann die Corona-Krise. Der geplante Urlaub auf Kreta im Mai fiel natürlich ins Wasser. Aber was in zweieinhalb Wochen Urlaub machen? So entschloss ich mich im April, ein E-Bike zu kaufen. Seitdem macht auch Fahrrad fahren in der Eifel Spaß, denn die Berge fährt man mit elektrischer Unterstützung fast mühelos hoch. Für viele Menschen, die in diesem Jahr wegen der Pandemie zu Hause verbringen, habe ich mit meinem Nachbarn drei Radtouren zusammengestellt und getestet, leicht mittel und schwer. Start und Ziel ist jeweils an einem Bahnhof.

Leichte Tour

Wir beginnen unsere Radfahrt am Bahnhof in Euskirchen. Von dort fahren wir – geleitet von der Komoot-App (wir haben die Tour vorher bereits grob geplant) – über die Ostraße durch den Europakreisel, Gerberstraße, Chlodwigstraße, Winkelpfad durch den Euskirchener Westen , Tilsiter Straße vorbei am Geoinstitut der Bundeswehr bis zu legendären Soda-Brücke. Dort biegen wir links ab und fahren grobe Richtung Elsig. Den Ort links liegendlassend geht es rechts weiter. Wir unterqueren die Autobahn 1 und radeln grob in Richtung Dürscheven. Kurz vor dem Ort biegen wir rechts ab, kommen an großen Getreidesilos der Buir-Bliesheimer-Genossenschaft vorbei.

Grob geht es in Richtung Nemmenich weiter. Zwischen Ülpenich und Nemmenich geht es links weiter in Richtung Zülpicher See. Diesen umrunden wir und machen am Lago Beach eine kurze Pause, um einen Kaffee, beziehungsweise Fassbrause zu trinken.

Dann geht es auf der zuvor gefahren Strecke bis Elsig zurück. Dort fahren wir ein Stück durch den Ort, um dann über einen asphaltierten Feldweg wieder Richtung Euskirchen zu fahren. Wir kommen an der Gersdorfer Kaserne (liegt links vom Weg) vorbei, überqueren die Kommerner Straße und fahren dann zurück durch den Stadtwald zum Bahnhof.

Fazit von Ferdis Enkel Ben Kempnow, der uns begleitet hat: „Die Tour hätte ruhig was länger sein können. Ansonsten schön und größtenteils weg von den Straßen.“

Mittelschwere Tour

Diesmal starten wir am Bahnhof in Mechernich. Von dort geht es den Bahnhofsweg hinunter bis zum Kreisel. Dort halten wir uns rechts und fahren auf dem Radweg parallel zur Straße Elisabethhütte bis zum Kreisel am Mühlenpark. Dort nehmen wir die zweite Ausfahrt in Richtung Sommerrodelbahn. Wir halten uns links und folgen dem asphaltierten Feldweg Mühlental bis zur Ortschaft Hostel. Der dortige Frankenring wird von tollen Fachwerkhäusern gesäumt.

Ein kurzer Stopp für einige Fotos, dann geht es schon weiter über Schützendorf nach Lückerath. Kurz vor Bescheid haben wir einen kleinen Anstieg zu bewältigen. Nach einer kurzen Pause mit fotografieren , setzen wir die Tour über Voißel in Richtung Kall fort. Unmittelbar nach Überquerung der B 266, biegen wir rechts auf den Radweg in Richtung Gemünd ab.

Dem folgen wir bis kurz vor der Wendeplatte, um dann nach Kall-Anstois zu radeln. Durch Kall geht es Richtung Rinnen, dann einen Anstieg – vorbei an gemütlich grasenden Kühen – über einen Schotter-Feldweg nach Steinfelderheistert hoch. Ein wenig bergab und bergauf und wir haben unser Hauptziel auf der Rundstrecke, Kloster Steinfeld erreicht. 

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Dort gibt es genug zu sehen und zu bestaunen. Wir beschränken uns auf ein paar Fotos und legen am Kloster eine Mittagspause ein. In der Klosterstube stärken wir uns mit einer Gulasch-, beziehungsweise Linsensuppe und einem Stück Apfelkuchen Dort darf ich auch meinen Akku (vorsichtshalber) nachladen.

Nach einer guten halben Stunde setzen wir unsere Fahrt nach Urft (wir biegen direkt hinter dem Kloster links ab) fort. Angenehm geht es einige Kilometer bergab bis zur Burg Dalbenden. Danach geht es den parallel zur L 22 verlaufenden Radweg in Richtung Keldenich hoch. Der Anstieg zieht sich ein wenig, ist aber mit Elektrounterstützung gut zu meistern.

Oben angekommen, überqueren wir die L 206 und radeln weiter in Richtung Urfey und Eiserfey. Von dort geht es über einen moderaten Anstieg nach Harzheim. Am Ortsende in Richtung Holzheim führt uns ein Feldweg über die Autobahn, vorbei an einer Römerquelle nach Breitenbenden. Durch ein Neubaugebiet, vorbei am Tierheim und der 1000-jährigen Eiche radeln wir über Mechernich-Nord zurück zum Bahnhof. 

Fazit meines Nachbarn: „Eine sehr schöne Tour über knapp 50 Kilometer. Jetzt haben wir uns ein Bier im Mühlenpark verdient.

Schwere Tour

Start und Ziel unserer dritten und letzten Tour ist der Bahnhof in Kall. Von dort geht es über Voissel nach Düttling. Ein kleiner Anstieg, der aber gut zu bewältigen ist. Wir radeln weiter nach Hergarten und nehmen dort einen Waldweg nach Heimbach. Wegen eines Holztransporters verfehlen wir dir richtige Abbiegung. Nach 300 Metern fällt uns der Fehler auf und wir drehen.

Durch Heimbach hindurch geht es nach Hasenfeld und zur Staumauer des Rursees. Nach einer kurzen Pause fahren wir rund um den See , unterhalb von Schmidt, durch Woffelsbach bis nach Einruhr. Dort legen wir eine Mittagspause ein, essen und trinken eine Kleinigkeit. Gesäß und Beine können ein wenig entspannen, denn der schwierigste Teil liegt noch vor uns: Durch den Wald von Einruhr nach Vogelsang hoch. Ein „mörderischer“ Anstieg. Nach etwa 400 Metern erreichen wir Erkensruhr und biegen dort links in den Wald hinein Richtung Vogelsang.

Bereits nach wenigen Metern erreichen wir eine Steigung von 23 Prozent. Während Ferdi im Sattel bleibt, werfen Ben und ich das Handtuch. Wir steigen ab und schieben schnaufend die Räder gut 150 Meter hoch. Danach geht es wieder, obwohl es weiterhin nach oben geht, aber mit Unterstützung des Elektromotors schaffen wir es bis nach Morsbach/Herhahn.

Dort verschnaufen wir erst einmal, bevor es über einen Wald- und Feldweg nach Schleiden runtergeht. Der Rest unserer Tour über Oleftal, Nierfeld und Gemünd zurück zum Kaller Bahnhof geht. Mein Fazit: „Eine tolle Tour, aber den extremen Anstieg von Einruhr nach Vogelsang brauche ich nicht jeden Tag.“

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