6000 Euro und Know-howVR Bank Nordeifel unterstützt das Projekt „Selbstbestimmtes Wohnen“

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Eine Gruppe von Menschen mit Beeinträchtigungen posieren für ein Foto. Zwei von ihnen halten einen Scheck.

Eine Spende von 6000 Euro übergab die VR Bank Nordeifel an die Hilfsgruppe Nordeifel für das Projekt „Selbstbestimmtes Wohnen“.

Es ist ein extrem verspätetes Weihnachtsgeschenk, das die Hilfsgruppe Eifel für das Projekt „Selbstbestimmtes Wohnen“ nun erhalten hat.

Ein extrem verspätetes Weihnachtsgeschenk hat jetzt die Hilfsgruppe Eifel für das Projekt „Selbstbestimmtes Wohnen“ von der VR Bank Nordeifel überreicht bekommen.

Der Grund: Geschäftspartner, Mitarbeiter und Aufsichtsrat der Bank hatten auf die sonst üblichen Weihnachtspräsente verzichtet und sich stattdessen entschlossen, den Betrag lieber für ein gemeinnütziges Projekt zu spenden. „Die Bank hat daraufhin den Betrag von 3000 Euro, der dadurch zusammenkam, noch einmal verdoppelt“, sagte Geschäftsführer Marc Heiter.

Dass es das Wohnprojekt war, das in den Genuss der Zuwendung kam, war Stefan Lippertz zu verdanken. Er ist bei dem Kreditinstitut für Immobilien zuständig. „Die Hilfsgruppe Eifel wird schon seit Jahren von uns unterstützt“, sagte er.

Immobilienfachmann will bei der Realisierung des Wohnprojekts helfen

Und weil er auch selbst mit einer der künftigen Bewohnerinnen des Wohnprojektes bekannt ist, sei die Idee naheliegend gewesen. „Das Thema passt ganz gut“, sagte Lippertz. Denn als Immobilienfachmann wolle er auch bei der Realisierung des Vorhabens unterstützen und sein Wissen einbringen. „Ich hoffe, das funktioniert, dass wir da helfen können“, so der Experte.

Denn das Projekt, mit dem die Hilfsgruppe Eifel derzeit unterwegs ist, fällt zufällig in das Ressort von Lippertz. „Selbstbestimmt Wohnen“, das ist die Projekt-Idee für acht junge Menschen mit einer Behinderung, die nicht mehr im Elternhaus, sondern in einer betreuten Wohngemeinschaft leben wollen. „Wir kennen diese Gruppe, seit es Kinder und Jugendliche sind“, sagte Willi Greuel, Vorsitzender der Hilfsgruppe. Viele Therapien habe man ihnen schon ermöglicht: beispielsweise eine Wasser- oder Delfintherapie.

Ein Heim ist für die Menschen mit Behinderung keine Option

Doch die jungen Menschen mit Behinderung werden älter. Deswegen machen deren Eltern sich so langsam Gedanken darüber, wie die Zukunft ihrer Kinder aussehen könnte. Dabei ist klar: in ein Heim, so der erklärte Wille der Eltern, sollten ihre Kinder nicht kommen.

„Mir hat ein Mitarbeiter des LVR gesagt, dass diese Wohngruppen die Zukunft seien“, so Greuel. Das Vorbild für das Projekt stehe in Simmerath, würde hervorragend funktionieren und werde seit Jahren von der Hilfsgruppe unterstützt, erläuterte er. Dort leben acht junge Behinderte, die aufgrund ihrer Behinderung von 14 Pflegern rund um die Uhr betreut werden. „Das ist auch nicht mehr als in einem Heim“, betonte Greuel. Doch durch die Eigenständigkeit, die in dieser Wohnform möglich sei, würden die Bewohner sich enorm entwickeln.

Noch befinde sich der Verein, den die Eltern zur Förderung des Projektes bilden wollen, in Gründung, sagte Anneliese Potocki. Doch es sei schon viel passiert. „Wir haben die Kommunen im Südkreis angeschrieben und sind in Kall in den Sozialausschuss eingeladen worden, wo wir unsere Pläne vorstellen konnten“, berichtete Andreas Lang.

Dort seien sie auf viel Verständnis bei allen Fraktionen gestoßen. Mittlerweile sei ihnen sogar ein zentral liegendes Grundstück angeboten worden, auf dem ein Neubau realisiert werden könne. Zudem werde bei einem Bestandsobjekt überlegt, wie eine Wohngruppe in das Haus integriert werden könne. „Wir suchen nach einem Investor“, so Lang. Auch eine Erstberatung durch den LVR, der Kostenträger werden könnte, habe es gegeben, berichtete Anneliese Potocki.

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