Evangelische KircheGemeinden Euskirchen und Weilerswist wollen fusionieren

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Die Pfarrerinnen und Pfarrer und weitere Vertreter der beiden Gemeinden haben sich für ein Gruppenbild aufgestellt.

Vertreter der evangelischen Kirchengemeinden Euskirchen und Weilerswist informierten über die gemeinsamen Fusionspläne.

Die evangelischen Gemeinden Euskirchen und Weilerswist planen ihren Zusammenschluss. Die Gründe: Fachkräftemangel und Mitgliederschwund.

Die evangelischen Kirchengemeinden Euskirchen und Weilerswist wollen sich zusammentun. Die jeweiligen Presbyterien haben beschlossen, Fusionsverhandlungen aufzunehmen. Falls sie erfolgreich verlaufen, wird eine neue Gemeinde entstehen. Sie soll am 1. Januar 2026 aus der Taufe gehoben werden.    

Dies gaben die Beteiligten am Dienstagabend während des Neujahrsempfangs bekannt, den die Euskirchener in ihrem Gemeindezentrum veranstalteten. Die Feier hatte mit einem Abendgebet in der Kirche begonnen, den das Bläserquintett der Gemeinde musikalisch gestaltete. Im Gemeindesaal trafen sich dann zahlreiche Gäste zum Austausch, darunter der Euskirchener Bürgermeister Sacha Reichelt und seine Weilerswister Amtskollegin Anne Horst, ebenso weitere Vertreter und Vertreterinnen aus der Politik sowie aus Verbänden, Gruppen, der katholischen Kirche und benachbarten evangelischen Gemeinden.   

Euskirchener Pfarrer spielte einen Standesbeamten

Von den Fusionsabsichten erfuhren diejenigen, die davon vorher nichts gewusst hatten, durch einen Sketch. Die Pfarrerinnen Judith Weichsel (Euskirchen) und Renate Kalteis (Weilerswist) mimten darin ein verlobtes Paar, das bei einem Standesbeamten, dargestellt von dem Euskirchener Pfarrer Gregor Weichsel, das Aufgebot bestellt. Schnell kristallisierte sich während der witzigen Aufführung heraus, dass die Verlobten für ihre jeweilige Gemeinde standen – und ihre Hochzeitspläne für die angestrebte Fusion.

Vier Akteure und Akteurinnen sitzen bei ihrem Sketch auf der Bühne an einem Schreibtisch.

In einem Sketch, der im Standesamt spielt, ging es um die angestrebte Fusion. Gregor Weichsel (v.l.), Judith Weichsel, Jan Simons und Renate Kalteis hatten die Lacher auf ihrer Seite.

Renate Kalteis erklärte anschließend, dass sie am 25. Februar aus ihrem Amt als Weilerswister Pfarrerin verabschiedet werde. Sie geht in Pension. Anschließend werde eine „Pfarrerin im Übergang“ für etwa ein Jahr in die Gemeinde kommen. Diese Gemeinde, so Kalteis, sei nicht mehr groß genug, um eigenständig bleiben zu können. Im Sketch hatte sie gesagt, dass die Zahl der Gemeindemitglieder sinke. „Und da habe ich mal bei Euskirchen nachgefragt, ob wir nicht zusammengehen wollen.“  

Ihr Pendant Judith Weichsel berichtete von Fachkräftemangel, „gerade, was die Pfarrersleute angeht“. Man müsse also für die Zukunft planen. Und die Euskirchener Gemeinde wolle sich selber aussuchen, mit wem sie sich zusammenschließe.  

Zahlreiche Gäste stehen im Gemeindesaal der evangelischen Kirche und unterhalten sich, zum Teil mit Gläsern und belegten Brötchen in der Hand.

Der Neujahrsempfang der evangelischen Gemeinde Euskirchen war gut besucht.

Weilerswist, ein enger Nachbar, so hieß es weiter, biete sich dafür an. Zum einen gehören zu der Euskirchener Kirchengemeinde mehrere Dörfer, die im Weilerswister Kommunalgebiet liegen: Derkum, Hausweiler, Ottenheim, Schneppenheim, Lommersum und Bodenheim. Zum anderen sind Diakon Jan Simons (der im Sketch das gemeinsame Kind des Paares spielte)  und Gemeindesekretärin Sabine Hauernherm schon jetzt für beide Gemeinden tätig.     

Wie könnte die neue Kirchengemeinde im Nordkreis Euskirchen heißen?

Wenn die neue Gemeinde gegründet wird, wird sie sich von Weiler am Berge im Süden bis zum Swister Turm im Norden erstrecken, wie der Euskirchener Pfarrer Frank Thönes sagte. Auch er gab als einen Grund für das Fusionsvorhaben sinkende Mitgliederzahlen an.   

Eine gemeinsame Steuerungsgruppe, die am 28. September zum ersten Mal getagt hatte, wird nun weitere Treffen abhalten. Pfarrer Weichsel zählte einige der Aspekte auf, die es in den kommenden Gesprächen zu beachten gilt: „Ein gemeinsamer Haushalt, neue Arbeitsverträge, ein neues Siegel und viele rechtliche Entscheidungen.“   

Nicht zuletzt muss ein Name für die neue Gemeinde her. Er soll mithilfe eines Ideenwettbewerbs gefunden werden. In dem Sketch wurden schon die ersten Vorschläge genannt, die allerdings nicht ernst gemeint waren: Weilerskirchen und Eusweiler.     

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