Aufbau nach der FlutNach schwierigen Jahren hat die OGS Flamersheim wieder schöne Räume

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Schüler schneiden ein rotes Band zur Wiedereröffnung der Räume durch.

Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe durften sich die Schülerinnen und Schüler der OGS Flamersheim über die Neueröffnung ihrer Räume freuen.

Auch heute noch lösen Erinnerungen an die Hochwasser-Katastrophe bei den Kindern Ängste aus. 

 Es ist nur ein kleines Rinnsal, das sich seinen Weg durch Flamersheim und an der Gemeinschaftsgrundschule vorbeischlängelt. Doch selbst dieses unscheinbare Gewässer wuchs während der Flutkatastrophe vor zwei Jahren zu einem Strom gewaltigen Ausmaßes an.

Über den gesamten Schulhof, der im Anschluss dem Technischen Hilfswerk als Stützpunkt während der Einsätze dienen sollte, rauschten die Wassermassen. Die kompletten Kellerräume, in der die offene Ganztagsschule (OGS) untergebracht war, wurden überflutet.

Direkt im Anschluss an die Katastrophe haben alle Lehrkräfte eine Fortbildung für die Betreuung von traumatisierten Kindern erhalten.
Laura Behringer, Pädagogische Leiterin

„Die Flut hatte alles zerstört. Spielzeug, Bücher, die gesamte Einrichtung. Am Ende blieben den Kindern nur ein paar Bastelscheren“, erinnerte sich die pädagogische Leiterin Laura Behringer. Nach zwei Jahren wurden die Räumlichkeiten nun frisch renoviert an das Lehrerkollegium und die Schüler übergeben. Dieses Ereignis feierten die Beteiligten mit einem Grillfest.

Nach dem Verlust ihrer Räume habe der Unterricht für die Kinder der OGS an täglich wechselnden Orten stattgefunden, so Behringer: „Ob auf den Fluren, der kleinen Bühne in der Aula oder sogar in der Küche: Überall, wo Platz war, fand auch die Betreuung statt.“

Mit einem Grillfest wurde die Wiederöffnung in Flamersheim gefeiert

Die Zeit habe das gesamte Team jedoch noch enger zusammengeschweißt. „Es waren zwei wirklich sehr zermürbende Jahre und wir alle sind glücklich über unsere schönen neuen Räume, an deren Gestaltung wir uns selbst beteiligen konnten“, freute sich auch Schulleiter Sebastian Wexel.

„Mein besonderer Dank gilt vor allem den Schülerinnen und Schülern, die mit sehr viel Verständnis durch diese Zeit gegangen sind und auch ihren Eltern, von denen viele bei den Aufräumarbeiten geholfen haben, obwohl sie zu Hause vor eigenen Problemen standen“, sagte Wexel. Probleme, die teils heute noch bestehen.

Kinder und Lehrkräfte heben jubelnd die Arme.

Die Kinder und die Lehrkräfte fühlen sich offensichtlich wohl in den renovierten Räumen.

„Direkt im Anschluss an die Katastrophe haben alle Lehrkräfte eine Fortbildung für die Betreuung von traumatisierten Kindern erhalten“, berichtete Laura Behringer: „Einige Kinder fangen heute noch bei starkem Regen oder dem Geräusch des Martinshorns und kreisenden Hubschraubern an zu weinen. Selbst eine Kollegin kann nach diesen Erfahrungen nicht mehr im Keller arbeiten.“

Während des Grillfestes schienen all diese Sorgen jedoch in den Hintergrund zu rücken. Stolz präsentierten die Jungen und Mädchen ihre neuen Klassenräume und wuselten aufgeregt durch das gesamte Gebäude.

„Für uns als Träger ist es nach dieser aufwühlenden Zeit natürlich besonders schön, die Kinder so glücklich zu sehen“, freute sich Lars Gippert von der katholischen Jugendagentur (KJA) Bonn. Der offizielle Termin für die Übernahme der Schule durch die KJA habe eigentlich erst zwei Wochen nach der Flut stattfinden sollen, doch die Katastrophe habe auch diese Pläne umgeworfen, so Uwe König, Bereichsleiter der OGS im Kreis Euskirchen, zu.

Gemeinsam habe man aufgeräumt, so König: „Dadurch ist gleich von Beginn an eine ganz besondere Verbindung entstanden, die mich mit großer Zuversicht nach vorne blicken lässt.“

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