„Mega Rock A Billy“ in BurscheidEine Zeitreise in die 50er- und 60er-Jahre

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Burscheid – Eine Zeitreise in die 50er- und 60er-Jahre erlebten die Besucher des 4. „Mega Rock A Billy“-Events im Kinder- und Jugendzentrum Megafon am Sonntag. Viele Gäste waren im typisch-nostalgischen Dress erschienen.

Unter ihnen Katrin Hoffmann. Der Oberhausenerin hat es vor allem der Modestil der 50er- und 60er-Jahre angetan. „Ich finde, dass die Frauen damals alle sehr elegant aussahen. Mir gefallen die Kleidung, die Schminke und die Frisuren aus der Zeit ganz besonders gut.“

Regelmäßig schaut die junge Frau nach Veranstaltungen, bei denen sie ihr Faible für Swing und Rock’n’ Roll ausleben kann.

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„Wer sucht und bereit ist, etwas weitere Wege in Kauf zu nehmen, findet viele interessante Veranstaltungen.“ Auf „Rock A Billy“ wurde Hoffmann über eine Facebookgruppe mit Gleichgesinnten aufmerksam. Immer mit im Schlepptau bei solchen Events hat sie ihren Partner Otmar Schotten. „Ich bin zwar nicht ganz so verrückt nach den 50ern und 60ern, aber ich mag, wenn sich meine Partnerin im Stil der damaligen Zeit kleidet“, sagte er. Neben der Mode findet Hoffmann vor allem die Autos von damals toll. Also Fahrzeuge wie den blauen Pontiac Strato Chief, in dessen Kofferraum André Lichtenscheidt vom Düsseldorfer „The Barber Shop“ ein mobiles Frisierstudio eingerichtet hatte. Im Katalog konnte man sich seinen Wunschbart aussuchen und auf Lichtenscheidts Frisierstuhl Platz nehmen. „Ein normaler Stand wäre doch zu langweilig. Wir fahren mit unserem Wagen zu 35 bis 50 Veranstaltungen im Jahr und nennen das Cut’n’Roll“, erläuterte der in seinem Salon als „Al The Barber“ bekannte Friseur. Zu seinen Kunden gehörte am Sonntag auch der Frontman der Kölner Band „The Sunset Boppers“, die ohne dafür Gage zu kassieren für die zum Ambiente passende Live-Musik sorgte. „Wir nehmen keinen Eintritt und auch die Flohmarktstände kosten die Trödler nichts. Deswegen können wir kaum Geld ausgeben“, erklärte Bernd Frenzel, der „Rock A Billy“ für das Megafon ausrichtete. Die Idee dazu kam den Veranstaltern, nachdem sie vor ein paar Jahren in Köln eine Veranstaltung mit dem gleichen Konzept in einer kleinen Kneipe besucht hatten. „Da dachten wir uns, dass geht schöner, besser, größer.“

Vonseiten des Megafons gab es von Beginn an vor drei Jahren, damals noch am alten Standort in Sträßchen, wohin sich auch am vergangenen Sonntag zunächst noch viele Leute verirrten, viel Unterstützung. Nicht nur viele Besucher lockt „Rock A Billy“ seither an. „Wir hatten Interessenten für locker 50 Stände. Deswegen dürfen wir nächstes Jahr weitere Außenflächen nutzen und hoffen dann auf immerhin 40 Stände“, sagte Frenzel zu den ersten Planungen fürs kommende Jahr.

Neben Büchern über Marilyn Monroe und „Unsere Urlaubsfahrten in den 50er-Jahren“, Gesellschaftsspielen wie „Hätten Sie’s gewußt“, angelehnt an die populäre, aber 1969 dennoch eingestellte gleichnamige Quizsendung des Bayerischen Rundfunks gab es natürlich allerhand alte Vinylplatten zu kaufen. Von Bill Haley über Buddy Holly bis zum Godfather of Rock’n’ Roll Elvis Presley. Auch wer noch nach dem passenden Schallplattenspieler suchte, konnte fündig werden. Bewiesen wurde zudem, wie gut sich alt und neu kombinieren lassen. An einem Stand wurde ein metallener Miniatur-VW-Bulli der ersten, 1950 in Serie gegangen Generation mit USB-Anschluss und integrierten Boxen zum mobilen Musikgenuss verkauft.

Freunde vergangener Zeiten können schon nächsten Samstag wieder auf ihre Kosten kommen. Dann verspricht das Düsseldorfer Damentrio „Fräulein Swing“, ebenfalls im Megafon, „eine musikalische Reise durch die Jahrzehnte der 20er - bis 50er-Jahre“.

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