FlüchtlingeZwei Standorte statt eines Containerdorfs in Leichlingen

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Symbolbild

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Leichlingen – Die Debatte um den Bau von Container-Wohnanlagen als Unterkünfte für Flüchtlinge in Leichlingen endete in der Sitzung des Stadtrates gestern Abend mit einem Kompromiss. Weil die Politiker Bauchschmerzen bei der Vorstellung eines großen Containerdorfs für bis zu 100 Personen am Sportzentrum Balker Aue hatten, wurde dieser Vorschlag der Verwaltung geändert.

Statt so viele Menschen an einem Standort zu konzentrieren, wurde beschlossen, zwei kleinere Container-Anlagen für jeweils bis zu 60 Personen zu bauen. Ein Standort dafür ist der Parkplatz des Sportzentrums am Jugendhaus in der Balker Aue, der andere die städtische Grünfläche am Verbindungsweg zwischen dem Bahntunnel Kaltenberg und dem Gewerbegebiet Bremsen an der Walter-Frese-Straße. Ein dritter möglicher Standort neben dem Verwaltungsgebäude des Baudezernats Am Schulbusch 16 wird vorerst nicht genutzt. Aus dem Rennen ist auch der geplante Ankauf des seit Jahren leer stehenden Geschäfts- und Wohnhauses an der Ecke der Straßen Kaltenberg/Moltkestraße. Wie Bürgermeister Frank Steffes in der Sitzung auf Nachfrage bekanntgab, sind die Verhandlungen gescheitert, weil die Eigentümer der Stadt die Immobilie für diesen Zweck nicht verkaufen wollen.

Nur 15 Flüchtlinge in „Haus Orth“

Unter Dach und Fach ist hingegen der Erwerb der früheren Gaststätte und Pension „Haus Orth“ an der L 427 in Witzhelden-Wolfstall/Orth. Wie gestern mitgeteilt wurde, will die Stadt dort nun aber nicht rund 40 Personen unterbringen, sondern nur bis zu 15 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die in Trägerschaft des Roten Kreuzes pädagogisch betreut werden (siehe „Heim in Haus Orth“).

Die Entscheidung für den Bau der beiden Container-Siedlungen wurde vom Protest von zwei Dutzend Anwohnern der Oskar-Erbslöh-Straße begleitet. Sie formulierten in der Bürgerfragestunde ihre Ängste vor Belästigungen, Beschädigungen und Störungen des Veranstaltungsbetriebs. Der Rat ließ sich davon aber wenig beeindrucken. Rasche Beschlüsse für neue Unterkünfte schienen den Fraktionen geboten, weil in Leichlingen nach Schließung der Erstaufnahme-Einrichtung im früheren Aldi-Markt an der Brückenstraße ab Ende Mai bis zu 180 neue Zuweisungen zu erwarten sind.

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