UnfallgefahrBezirksausschuss fordert Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem „Klingenring"

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Leichlingen-Witzhelden – Mit der lapidaren Antwort der Verwaltung, auf dem „Klingenring“ könne man keine Tempobegrenzung anordnen und das müsse man auch nicht, weil es kein Unfallschwerpunkt sei, gibt sich der Bezirksausschuss Witzhelden erwartungsgemäß überhaupt nicht zufrieden. Quer durch alle Fraktionen war in der Sitzung am Montagabend der Unmut darüber groß, dass die Behörden dem Rasen und Motorenlärm auf der kurvenreichen L 427 keinen Einhalt gebieten wollen.

50 statt 100 Stundenkilometer gefordert

Der jüngste, wiederholte Antrag der Bürgerliste (BWL), auf der früheren Bergrennstrecke zwischen Wupperhof und Orth eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern statt der bislang erlaubten 100 zu erlassen, wird aufrechterhalten. Denn die von der Straßenverkehrsbehörde vorgetragenen Argumente überzeugten die Politiker in keiner Weise. Schon die Ergebnisse der vorgelegten verdeckten Geschwindigkeitsmessung stießen bei Martin Steinhäuser (BWL) auf Unverständnis. Die Kontrolle fand vom 27. Oktober bis 3. November statt. Damals, Steinhäuser hat es nachgeblättert, herrschten zehn Grad Höchsttemperatur. Kein Wunder, dass kaum Motorradfahrer unterwegs waren, deren Lärm das Hauptproblem ausmacht. Straßenrennen, hatte die BWL beklagt, würden sogar mit Stoppuhr gefahren – mit der Einmündung in Herscheid als Wendeschleife. Die „abstruse“ Ansicht der Verwaltung, ein niedrigeres Tempo könne für manche Fahrer zu langsam sein, kommentierte er spöttisch: „Dann fallen Motorradfahrer da also um?“ Er verwies auf die Serpentinen von Altenberg nach Blecher, wo wegen der Lärmbelästigung als Notbremse gegen Kurvenrennen sogar Tempo 30 angeordnet worden sei. Dass den Ämtern nicht mehr einfiele als zum Schutz der Raser am Klingenring Gummipoller aufzustellen und einen Unterfahrschutz an die Leitplanken zu schrauben, sei unbegreiflich. Lothar Esser (FDP) sekundierte, nicht Unfälle seien das Hauptproblem, sondern der Krach. Stadt und Kreis müssten nach Wegen suchen, Tempo und Motorenlärm zu senken.

Das forderte in der Sitzung auch Anwohner Helge Rahn energisch. Er wohnt am Scharweg und überlegt mittlerweile, sein Haus wegen des immer stärker werdenden Verkehrslärms, der sich über die L 359 in Richtung Witzhelden fortsetzt, zu verkaufen. In Bergerhof und Bennert sei das Tempo auch reduziert worden sei. Wenn es an den Kosten für die Verkehrsschilder scheitere, sei er gerne bereit, diese zu bezahlen, bot er an.

Der verärgerte Ausschuss spielte den Ball zurück ans Rathaus. „Das können wir nicht durchwinken“, sagte Jens Weber (CDU). Die Politiker wollen nicht wissen, was nicht geht, sondern Vorschläge, wie man die lauten Raser am Klingenring ausbremsen kann.

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