150 Jahre Marienschule2000 Ehemalige kamen zum Jubiläumsfest nach Opladen

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Leverkusen – Es war ein Tag, der ganz gewiss in die Annalen der Marienschule Opladen eingehen wird: Rund 2000 ehemalige Schülerinnen und Schüler sowie fast 50 ehemalige Lehrerinnen und Lehrer waren der Einladung des Opladener Gymnasiums zum großen Ehemaligentreffen am Samstag gefolgt. Anlass war das 150-jährige Bestehen der Schule. Die Gäste demonstrierten damit ihre teils seit Jahrzehnten währende Verbundenheit mit der ältesten Schule der Stadt. Hinzu kam die aktuelle Schulgemeinschaft, die für einen reibungslosen Ablauf sorgte.

Jedem vertretenen Abiturjahrgang war ein liebevoll dekorierter Klassenraum zur Verfügung gestellt worden, in dem ein Wiedersehen mit alten Bekannten möglich war. Da die Marienschule neben ihrem in Leverkusen sicherlich einzigartigem Schulgarten auch einen überdachten Pausenhof besitzt, tat das regnerische Wetter der Stimmung keinen Abbruch. Unter dem Dach feierten die Gäste den ganzen Tag und noch bis in die Abendstunden miteinander.

Jahrgang 1938 bis 1957

In Klassenzimmer 409 saßen mit den Vertreterinnen aus den Jahrgängen 1938 bis 1957 die ältesten anwesenden Ehemaligen beisammen. Ingrid Bornewasser und Erika Schäfer gehörten 1945 zu den ersten Schülerinnen, die nach der fünfjährigen Schließung der Schule durch die Nazis wieder aufgenommen wurden.

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Lange Schlangen bildeten sich vor der Ausgabe der Jubiläumstassen und Namensschilder.

Lange Schlangen bildeten sich vor der Ausgabe der Jubiläumstassen und Namensschilder.

Noch immer verbinden sie mit der Marienschule gute und vor allem lustige Erinnerungen, seien es im Klassenschrank versteckte Mitschülerinnen während des Französischunterrichts oder Unterrichtsstunden in ihrer 50-köpfigen Klasse Untersekunda B bei Schwester Beatrice: „Wir mochten sie sehr gerne und haben ihr oft Geschenke gemacht“, erzählte Bornewasser. „Sie sagte dann jedes Mal: „Ach Kinder, ihr wisst doch, ich darf das nicht behalten. Ich muss alles teilen.“ Gefreut habe sie sich aber trotzdem.

Rund 60 Jahre später besuchte Nicolas Neuburger die Schule. Nach seinem Abitur 2012 zog es ihn zum Studium nach München. Die Anreise aus Bayern war für ihn kein Problem: „Was sind schon vier Stunden im ICE, wenn man so ein perfekte Möglichkeit hat, alte Schulfreunde und Lehrer wiederzusehen?“

Mit den Abiturienten von 1981 saß in Klassenraum 502 noch eine ganz besondere Gruppe Ehemaliger beisammen: Der erste gemischtgeschlechtliche Abschlussjahrgang. Denn Jungen dürfen die Schule erst seit 1972 besuchen.

Lehrer Matthias Nolte, selbst Marienschulabsolvent 1996, war verantwortlich für die Koordination des Ehemaligentreffens. Ende 2014 sei die Idee aufgekommen, das 150-jährige Bestehen der Schule zum Anlass für ein großes Wiedersehen mit allen ehemaligen Schülern der Marienschule zu nehmen, berichtete er.

Kurz darauf habe die Suche nach einer Kontaktperson für jede Stufe begonnen, die unter ihren Mitschülern von damals die notwendigen Informationen streuen sollte. Umso länger das Abitur zurücklag, desto schwieriger sei das natürlich gewesen. Die hohe Teilnehmerzahl zeigte aber deutlich, dass das Konzept aufgegangen sei. Um ein Fest dieser Größenordnung – etwa 120 Kilo Fair-Trade-Kaffee und mehr als 250 Kuchen – zu organisieren, braucht man nicht nur viele fleißige Hände, sondern auch das nötige Geld. Anfang des Schuljahres war deswegen ein Teil des Erlöses des Spendenlaufs zurückgelegt worden. Auch der Schulträger, das Erzbistum Köln, gab etwas hinzu. Die Ehemaligen beteiligten sich mit einem Kostenbeitrag, bekamen dafür im Gegenzug aber auch ein Paket mit Marienschul-Erinnerungen wie Trinktasse, Jute-Beutel, Kuli und Postkarte.

Mit dem Ende des Schuljahres in zwei Wochen geht für die Marienschule auch ein Jahr voller Feierlichkeiten zu Ende. Den Auftakt machte im Oktober ein Gottesdienst unter der Leitung von Kardinal Woelki in Opladen. Nun folgen noch ein Schulfest für die aktuelle Schulgemeinschaft am kommenden Wochenende und als endgültiger Abschluss des Jubiläumsjahres am vorletzten Schultag ein Gottesdienst mit den mehr als 1000 Schülern im Kölner Dom.

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