Bayer 04 LeverkusenDas waren die Themen bei der Hauptversammlung der Werkself

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  • Auf der Hauptversammlung der Fußball-Abteilung von Bayer 04 nahm Geschäftsführer Michael Schade Stellung zu vielen Themen.

Leverkusen – Für Michael Schade  war es offenbar ein ernsthaftes und besonders wichtiges Anliegen.

„Es gab und es gibt bei uns keine Diskussion um  Roger Schmidt. Wir erleben unseren Trainer, wir sehen den Umgang mit dem Team, die Ansprache  an die Mannschaft. Der vielfach geforderten Forderung nach einer Trennung zu entsprechen wäre falsch gewesen. Er hat Fehler gemacht, das weiß er. Aber Roger Schmidt ist ein toller Trainer, mit dem wir langfristig zusammenarbeiten wollen“, betonte der Werkself-Geschäftsführer in seiner Ansprache bei der Hauptversammlung der Fußball-Abteilung von Bayer 04.

Michael Schade nutzte die Gelegenheit, vor etwa 50 Mitgliedern im Mediencenter der BayArena ausführlich Einblicke  in die Profi-Abteilung  und Einschätzungen zur aktuellen Lage des Fußball-Bundesligisten  zu geben: Zum Bundesligageschehen: „Wir spielen eine durchwachsene Saison und liegen hinter den Erwartungen zurück. Das aber hat Gründe. Wie die extreme Verletzungsmisere. Mitunter sind neun Stammspieler ausgefallen, darunter sechs bis sieben aus der Wunschelf. Der als Königstransfers bezeichnete Charles Aránguiz ist am vergangenen Freitag beim 3:0-Sieg gegen Wolfsburg erstmals in der Saison für einige Minuten zum Einsatz gekommen. Zudem haben wir unglücklich Punkte verloren, wie gegen Dortmund und in Wolfsburg.“ Zur Champions League: „Ganz klar, wir wollen international spielen, möglichst wieder in der Königsklasse. Für das Derby am Wochenende in Köln kehren wohl weitere zuvor verletzte Spieler zurück. Wir hoffen, mit einem fast vollen Kader ins Saisonfinale gehen und so unser Ziel noch erreichen zu können.“ Zum DFB-Pokal: „Über das Aus im Heimspiel gegen Bremen waren wir  alle bitter enttäuscht.  Wir hätten auch gerne in der Europa  League   noch ein paar Runden mitgespielt.  Aber vielleicht war es  ein Wink des Schicksals, dass  uns angesichts der  Verletzungssorgen  diese Mehrfachbelastung erspart geblieben ist.“

Zur Personalplanung:  „Wir möchten den Kader auf jeden Fall zusammenhalten und erneut in junge Spieler investieren, die uns sofort weiterhelfen, die wir zudem weiterentwickeln und die uns dann einen wirtschaftlichen Erlös bringen können.    Topspieler gehen nicht bei Bayer 04 in Rente. Die wollen mal für noch größere Klubs  spielen, wie die Beispiele Toni Kroos und Carvajal (beide Real Madrid) oder Emre Can (FC Liverpool) zeigen. Aus dem aktuellen Kader  gibt es  mit  Karim Bellarabi, Lars Bender und Bernd Leno  lediglich drei Spieler, die eine Ausstiegsklausel zum 30. April besitzen. Bei allen anderen haben wir das Heft in der Hand.“ Zum Ausrüstervertrag: „Der Abschluss mit Jako war keine Liebes-, sondern ein Zweckheirat. Allerdings bietet uns dieses Unternehmen eine Topqualität, davon haben sich auch Team und Betreuer im Vorfeld überzeugen lassen. Bei  Jako sind wir die Nummer eins. Es wird alles getan, um uns zu unterstützen. Zudem ist das wirtschaftlich der mit Abstand beste für uns mögliche Vertrag. Zur Zuschauersituation: „Mit der Resonanz bei Abendspielen in der Woche sind wir nicht zufrieden. Allerdings haben wir den Besuch bei den Heimbegegnungen am Wochenende von durchschnittlich 22 500 auf 29 700 Zuschauer steigern können. Die meisten Spiele sind also ausverkauft.“ Zu den Fußballfrauen: „Wir werden die Fußballerinnen  nach wie vor unterstützen. Es wird jedoch einen Tausch geben. Unsere Frauen trainieren künftig auf der Anlage am Kurtekotten. Dafür kommen nach den U-19- auch die U-17-Junioren   an die BayArena.   Wir wollen Talente noch früher an den Profibereich heranführen.  Davon versprechen wir uns  viel.“

Nette Wort und interessante Anekdoten

Traditionell wurden bei der Abteilungsversammlung zahlreiche Mitglieder für ihre vieljährige Vereinstreue gewürdigt und mit einem gerahmten Trikot ausgezeichnet. Friedhelm Renno vom Ältestenrat hatte einmal mehr zu den Jubilaren nette Worte und interessante Anekdoten parat. Zum Beispiel zu Günther Haarmann, der dem Verein seit 65 Jahren angehört. „Er hat in den 50er Jahren in Schüler- und Jugendteams auf dem Platz am alten Stadtpark gespielt. Von 1958 an gehörte er zum Kader der ersten Mannschaft und ist mit 511 Einsätzen Rekordspieler“, erzählte Renno.

Für 75 Jahre Treue wurde der vor einigen Tagen verstorbene Josef Müller posthum geehrt. Günter Grimm ist Bayer 04 bereits seit 65 Jahren verbunden, Manfred Horch und Harald Wohner, Betreuer der Leverkusener Fußballprofis, seit 60 Jahren. Hubertus Behncke gehört dem Verein seit 40 Jahren an, Christian Buedenhoelzer, Karl-Heinz Kleedörfer, Habib Ben-Slimane , Dirk Diekmann und Ulrich Heldt jeweils seit 25 Jahren. (gmü)

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