Manforter StraßeLeverkusener ärgert sich über „Schilderwald“ und Sperrungen

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Wolfgang Sauerteig steht mit seinem Fahrrad auf einem geteerten Weg.

Auf diesem Weg ist Rad fahren verboten. Aber kaum jemand hält sich daran.

Wolfgang Sauerteig aus Leverkusen ist genervt von der Baustelle an der Bahnunterführung an der Manforter Straße.

„Sie dürfen hier nicht fahren, das ist ein Radweg“, ruft Wolfgang Sauerteig mit hörbarer Ironie einem Radfahrer zu, der den provisorischen Fußweg an der Heinrich-von-Stephan-Straße entlang fährt. Dann lacht Sauerteig, der selbst mit seinem Rad auf dem Weg durch die Baustelle für den RRX-Ausbau an der Bahnunterführung Manforter/Heinrich-Stephan-Straße steht. Eigentlich ist Sauerteig aber nicht mehr zum Lachen zumute.

Der Leverkusener ärgert sich. Über die Dauer der Baustelle, vor allem aber über den „Schilderwald“ und die für ihn nicht nachvollziehbaren Sperrungen ab der Kreuzung Manforter Straße/Europaring. Dort, auf der anderen Straßenseite des Ibis-Hotels, sind Barrieren aufgebaut, dazu Schilder, die Fahrradfahrern und Fußgängern das Passieren verbieten.

Zahlreiche Schilder weisen auf Sperrungen für Fußgänger und Radfahrer entlang der Manforter Straße bis zur Baustelle an der Fußgängerunterführung hin.

Zahlreiche Schilder weisen auf Sperrungen für Fußgänger und Radfahrer entlang der Manforter Straße bis zur Baustelle an der Fußgängerunterführung hin.

Wieso, versteht Sauerteig allerdings nicht. Bis zum Beginn der Baustelle an der Unterführung – dort, wo die Manforter Straße einen Bogen schlägt und zur Heinrich-von-Stephan-Straße wird – ist es noch ein Stück, das von Fahrrädern und Fußgängern noch gut zu benutzen ist, findet der Leverkusener. Und in der Tat sind noch einige Radfahrer und Passanten an diesem Vormittag auf dem Stückchen unterwegs.

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An der Baustelle dann das nächste Ärgernis für Sauerteig und seine Frau Gudrun, die von Manfort häufig mit dem Rad nach Wiesdorf fahren. Ein provisorischer Fußweg führt, in etwa parallel zu den Gleisen, vorbei am Autohändler nach Süden. Aber: Den dürfen Radfahrer nicht nutzen, sondern nur Fußgänger. Auch hier erschließt sich Sauerteig der Sinn nicht. „Wo sollen die Radfahrer denn noch fahren?“, fragen er und seine Frau rhetorisch. 

Leverkusen: Deutsche Bahn ist zuständig

Zuständig für die Baustelle ist die Deutsche Bahn, wie die Stadtverwaltung Leverkusen auf Anfrage der Redaktion mitteilt. „Die Heinrich-von-Stephan-Straße musste im Rahmen der Ausbaumaßnahme für den RRX umgebaut werden“, sagt die Bahn zu den Sperrungen und dem „Schilderwald“ an der Manforter Straße/Heinrich-von-Stephan-Straße. Denn Leitungen, die bisher dort lagen, wo das neue, vierte Gleis gebaut wird, müssen in die Straße verlegt werden.

Entlang der Strecke werde für das vierte Gleis gebaut, für die Baustelleneinrichtung brauchte die Bahn Flächen: den ehemaligen Pendlerparkplatz und eine weitere Baustraße. So sei die nutzbare Straßenbreite der Heinrich-von-Stephan-Straße verkleinert worden. Weil aber viele Busse vom Busbahnhof auf der Straße abfahren müssten, habe dort eine Einbahnstraße eingerichtet werden müssen. Man könne nicht ausweichen, teilt die Bahn mit.

Vom Busbahnhof aus kommend, dürfen Radfahrer mit dem motorisierten Verkehr hingegen auf der Straße fahren. Daraus ergibt sich: Kommt man als Radfahrer vom Europaring, kann man entweder den großen Umweg über den Busbahnhof fahren oder an der Unterführung vom Rad steigen und es über den provisorischen Fußweg schieben. „Die Regelung ist völlig korrekt und den Platzverhältnissen auf der Baustelle geschuldet“, stellt die Bahn in ihrer Stellungnahme klar. Denn: Den provisorischen Fußweg könnten nur Fußgänger nehmen und keine Radfahrer, weil er zu klein sei. Er sei ein reiner Fußweg, so die Bahn.

Die Heinrich-von-Stephan-Straße stehe erst wieder in voller Breite zur Verfügung, wenn die RRX-Arbeiten fertig und die Baustelle zurückgebaut sei. „Wir gehen davon aus, dass wir im Herbst die Arbeiten beendet haben“, kündigt die Bahn an,

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