LeverkusenPlanungsausschuss gibt grünes Licht für Bauprojekt am Bahnhof Mitte

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Grundsätzlich Grünes Licht gab der städtische Planungsausschuss für das Bauvorhaben des Projektentwicklers Gevi zwischen dem Bahnhof Leverkusen-Mitte und dem Europaring.

Grundsätzlich Grünes Licht gab der städtische Planungsausschuss für das Bauvorhaben des Projektentwicklers Gevi zwischen dem Bahnhof Leverkusen-Mitte und dem Europaring.

  • Der Planungsausschuss befürwortet einstimmig Bebauung des Postgeländes

Leverkusen – Dass sich im Stadtplanungsausschuss Euphorie breitmacht, wenn Pläne eines privaten Investors vorgelegt werden, ist doch eher selten der Fall. In diesem Fall aber überboten sich die Politiker beinahe in ihren Lobliedern auf die Pläne des Düsseldorfer Projektentwicklers Gevi, der das Gelände zwischen Eisenbahnstrecke und Europaring, südlich des Busbahnhofs Wiesdorf mit Bürogebäuden und einem Hotel bebauen wird, wofür Post, Telekom und Arbeitsagentur weichen müssen. Bis zu 65 000 Quadratmeter Geschossflächen sollen in den bis zu zehnstöckigen Gebäuden entstehen, davon 6800 Quadratmeter für ein weiteres Hotel mit 185 Zimmern. Sowohl für das Hotel, als auch für die Gebäudehöhen nach Vorstellungen des Investors müsste der städtische Bebauungsplan für das Gebiet allerdings geändert werden.

Der Empfehlung der Stadtverwaltung, möglichst zügig zu planen, gab der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Planen einstimmig seinen Segen. Einmütig wurden von den Fraktionen das Engagement des Investors und der erste Planungsentwurf in seinen Grundzügen gelobt. „Das hat mich fast aus den Socken gehauen, so großstädtisch wie das wirkt!“, begeisterte sich Uwe Bartels (FDP). Der Vorentwurf des Kölner Architekten Stephan Otto verspreche Bauten von Qualität. „Das passt dort hin, das sieht richtig gut aus.“

„Mir gefällt's“, sagte auch Sven Tahiri (SPD). „Es ist gut, wenn es auf diesem Terrain weitergeht. Wir müssen jetzt sehen, dass wir das Projekt nicht kaputtreden, dann wird das ein wunderschönes Eingangstor für Leverkusen.“ Mit dem Hinweis darauf, dass dem Gelände nach der Neugestaltung des Busbahnhofs und dem Bau der Infrastruktur für den RRX verstärkt jene Rolle eines „Eingangstors zur City“ zukomme, die man bisher dem Ludwig-Erhard-Platz zugesprochen habe, verband Ina Biermann-Tannenberger (CDU) denn auch den Wunsch, über die Fassadengestaltung der geplanten Neubauten besonders intensiv nachzudenken. Das sollten keine reinen Zweckbauten mit Glasfront sein, sondern Leverkusen als modern, jung und aufgeschlossen repräsentieren. Gegenüber der ersten Visualisierung durch den Architekten sei sicher noch Spielraum, mit Farbgestaltung oder Begrünung in diese Richtung einzuwirken. „An der Stelle darf man ruhig mutig sein“, so Biermann-Tannenberger.

An City-Planung anpassen

Das befand auch Roswitha Arnold (Grüne), die nicht vergaß, ihre Urheberschaft daran hervorzuheben, der Entwicklung der Wiesdorfer Stadtmitte-Ost ein besonderes Augenmerk zu schenken. Es sei ihr wichtig, die Pläne mit der weiteren Entwicklung der sanierungsbedürftigen City C abzustimmen. Heute bereits Details in der Gestaltung festschreiben zu wollen, erschien ihr aber zu früh.

Es sei aber gar nicht so falsch, dem potenziellen Bauherren, der bereits zwei Drittel der benötigten Grundstücksflächen erworben hat, klarzumachen, dass die Stadt besonderen Wert auf „eine vernünftige Gestaltung“ lege, unterstrich CDU-Vorsitzender Frank Schönberger. Im übrigen sei das Projekt nur sehr zu begrüßen.

Paul Hebbel (CDU) wollte die Latte wohl nicht zu hoch hängen und erinnerte an so manche Bausünden im Stadtgebiet, die man sich zuvor ganz anders vorgestellt habe. Da müsse man auch in diesem Plangebiet gar nicht lange suchen. Und vielleicht lohne sich auch einmal eine Ausstellung mit den Entwürfen der nicht gebauten Häuser in Leverkusen; die fiele wohl sehr umfangreich aus.

Zustimmung auf ganzer Linie

Um eine Verwirklichung des Vorhabens zu ermöglichen, sollen nun die bisherige Rahmenplanung für das Gelände in Bahnhofsnähe und die Gevi-Pläne „in ein qualitätsvolles, stadtbauliches Konzept überführt“ werden, auf dessen Basis der Bebauungsplan angepasst werden kann. Dafür gab es im Ausschuss Zustimmung auf der ganzen Linie.

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