Rheindorfer SeeGrünanlage soll zu einem Park mit Erholungswert werden

Lesezeit 3 Minuten
Die ehemalige Kiesgrube an der Netzestraße, nun Rheindorfer See genannt, soll Erholungsgebiet werden.

Die ehemalige Kiesgrube an der Netzestraße, nun Rheindorfer See genannt, soll Erholungsgebiet werden.

Leverkusen – Die Idee ist fast fünf Jahre alt, vor drei Jahren wurde ihre Umsetzung noch einmal bekräftigt und jetzt könnte es sein, dass sich tatsächlich etwas tut am Rheindorfer See. Die zugewucherte Grünanlage um die ehemalige Kiesgrube an der Netzestraße in eine attraktive Parkanlage zur Naherholung auszubauen, hatte die CDU als Idee eingebracht, nachdem der Hauptweg am Kirmesplatz ausgebaut worden war. Der Bereich hinter dem früheren Jugendzentrum, wo inzwischen die Flüchtlingsunterkunft an der Felderstraße errichtet worden ist, könnte so zu einem Schmuckstück mitten im Stadtteil aufgewertet werden, schlugen Rüdiger Scholz und Andreas Eckloff seinerzeit vor und setzen sich für die Verwirklichung das Jahr 2020 zum Ziel.

Sichtschneisen für Sicherheit

Inzwischen ist die Stadtverwaltung nach einer Erinnerung im vergangenen Sommer tätig geworden und reagiert auf den Arbeitsauftrag mit einem dezidierten "Ja, aber": Natürlich sei es möglich, die zugewucherten Wege wieder freizuschneiden und darüber hinaus Sichtachsen anzulegen, um dunkle und abgelegene Angsträume zu vermeiden und die soziale Kontrolle in diesem Raum zu erhöhen. Denn Einsehbarkeit und Kontrolle tun in der rundum abgeschirmten Anlage not, damit diese auch angenommen wird. Davon zeugt nicht zuletzt der wilde Müll am und im See, der auch dazu beigetragen hat, die Wasserqualität im ausschließlich aus Trinkwasser gespeisten Sees zu mindern. Dieser bedürfe dringend einer Entrümpelung und einer dauerhaften Belüftung, da nur ein ansehnliches Gewässer als Erholungsraum akzeptabel sei. Auch die große Schar an Enten auf dem See erscheint problematisch, da dies zur einer Überdüngung des Sees führt.

Ufer ist extrem Steil

Als schwierig umsetzbar erweist sich allerdings der Wunsch, einen Rundweg um den See zu führen. Das Ufer zur Seite der Netzestraße ist extrem steil, seine Abbruchkante unterhalb der Wasseroberfläche lässt dort keinen normalen Wegebau zu. Eine Stegbrücke vom Bereich unterhalb der Flüchtlingsunterkunft hinauf zur Netzestraße könnte als eine Kompromisslösung gebaut werden. Rund 200.000 Euro würde dies kosten und könnte frühestens 2019 entstehen.

Das Freischneiden von Wegen und Sichtachsen, das die Verwaltung mit etwa 22.000 Euro veranschlagt, könnte noch dieses Jahr erfolgen. 75.000 Euro würde eine Entrümpelung von See und Ufern sowie eine dauerhafte Belüftung wohl kosten. Weitere 143.000 Euro wären für eine Pflasterung der Wege zumindest in den Böschungen und am Ufer sowie eine Beleuchtung des Weges zwischen Kirmesplatz und Flüchtlingsunterkunft fällig. Macht alles in allem etwa 440.000 Euro für eine Erholungsanlage Rheindorfer See.

Damit wollten sich die Stadtteilpolitiker in der Bezirksvertretung I, die gestern Abend im Rathaus tagte, aber noch nicht zufrieden geben. Vehement forderten Scholz und Eckloff den Bau eines Rundweges, also auch am steilen Nordufer des Sees. Dort habe es ganz früher einmal einen Trampelpfad gegeben, der wiederhergestellt werden solle. Was Erhard Schoofs von der Bürgerliste ebenso empört bestritt. "Wir kriegen den Rundweg dort nicht hin", mahnte Michael Molitor für die Stadtverwaltung, ließ sich dann aber zu der Formulierung überreden, der Rundweg solle "im Rahmen des rechtlich Möglichen ermöglicht werden". Dafür gab es eine große Mehrheit im Stadtbezirk - bei Enthaltung von Grünen und Bürgerliste.

KStA abonnieren