Telefonzelle, Spielplätze, AmpelnDas soll sich in Opladen demnächst ändern

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Rote Telefonzelle

Die britische Telefonzelle am Bracknell Square in Opladen

Ein Bücherschrank in einer Telefonzelle und zwei neue Spielplätze sollen in Opladen in Angriff genommen werden.

Die leuchtend rote, britische Telefonzelle ist ein Blickfang auf dem Bracknell-Square in Opladen. Telefonieren kann man darin nicht – eine Funktion soll sie dem Wunsch der SPD-Fraktion nach nun dennoch bekommen. Ein Bücherschrank soll darin eingerichtet werden. Außerdem soll ein Zuweg gepflastert werden, bei dem es sich aber nur um ein paar Zentimeter lose Erde handelt. „Sofern eine anderweitige Finanzierung nicht möglich ist, erfolgt eine Kostenübernahme im Rahmen der Mittel für die kleinen Investitionsmaßnahmen im Stadtbezirk II für das Jahr 2024“, schlägt die SPD vor. Teuer dürfte das nicht werden, mutmaßt Bezirksbürgermeister Ulrich Liebetrau. „Das Ding steht schon, da müssen nur Bretter hineingemacht werden.“

Gäste aus Bracknell im Juni

Ebenso habe die Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO) bereits zugesagt, sich der Pflege des Bücherschranks anzunehmen. „Öffentliche Bücherschränke bieten Jung und Alt den Zugang zu kostenlosen Büchern, ohne bestimmte Formalitäten erfüllen zu müssen“, begründet die SPD ihr Anliegen. „Außerdem vermitteln Bücherschränke den verantwortungsvollen Umgang mit Leihgaben und stellen einen öffentlichen Ort der Kommunikation dar.“ Die Bezirksvertretung stimmt dem einstimmig zu. „Im Juni kommen Gäste aus Bracknell vorbei, das wäre eine schöne Bestätigung der Partnerschaft“, freut sich Liebetreu.

Zwei neue Spielplätze

Einstimmig zugestimmt hat die Bezirksvertretung zudem dem Bau von zwei neuen Spielplätzen. Einer soll laut der Stadtverwaltung auf der Freifläche im Bereich Düsseldorfer Straße und Im Kalkfeld für rund 230.000 Euro entstehen. Geplant ist ein in drei farblich unterschiedlich markierte Bereiche aufgeteilter Spielplatz mit Spielgeräten aus Robinienholz, die insbesondere Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren ansprechen sollen. Angestrebt werden Balancier-, Kletter- und Hangelemente, die Gleichgewicht und Ganzkörpertraining fordern. Einen weiteren Spielplatz beantragt die SPD im Bereich des Rennbaumplatzes. Die Verwaltung sieht hier ebenfalls Potenzial, bestätigt sie in der Sitzung der Bezirksvertretung.

Ampelschaltung am Busbahnhof

Ärger gibt es über die Verkehrssituation rund um die Europaallee. Diese sei schließlich für viel Geld gebaut worden, um den Autoverkehr schnell und zentral aus Opladen abfließen zu lassen. „Im Moment sind alle Baustellen erledigt, dennoch ist am Nachmittag und Abend immer alles verstopft“, sagt Markus Pott (Opladen Plus). Wer sich auskenne, weiche auf die Straßen quer durch die Opladener Neu- und Altstadt aus – gerade das wollte man ja eigentlich mit dem Millionenprojekt vermeiden. „Das Problem scheint lösbar“, erklärt Pott. „Die Europaallee hat 60 Sekunden Grün, die Ausfahrt aus dem Busbahnhof 30 Sekunden. Eine einfache Anpassung der Ampelschaltung könnte hier Wunder bewirken“, glaubt er. Oft sei die Ampel für die Busse grün, obwohl gar kein Bus ausfahren möchte. Das behindere unnötig den Verkehrsfluss auf der Europaallee.

Reinhard Schmitz, Fachbereichsleiter Tiefbau, stimmt zu: „Die Situation ist aktuell unbefriedigend.“ Er habe darüber bereits mit der Wupsi gesprochen und würde nun noch mit dem Planungsbüro in Kontakt treten, wie die Ausfahrt der Busse besser geregelt werden könne. „Natürlich sollen Busse aus dem Busbahnhof ausfahren können, die Ampel sollte aber nicht unverhältnismäßig lang grün gestellt werden.“

Verwirrung um „Ehrenfriedhof“

Für einige Verwirrung sorgte ein Antrag von Opladen Plus, den „Ehrenfriedhof“ an der Rennbaumstraße in Opladen wieder auszuschildern. „Er ist ein besonderer Ort der Erinnerung an die in den beiden Weltkriegen Verstorbenen. Er ist ein Ort der Ruhe, der in seiner Schlichtheit über die Ereignisse Bände spricht“, schreibt Opladen Plus in der Begründung. Oder, wie Markus Pott es kurz sagte: „Da war mal ein Schild, das ist weg, das hätten wir gerne wieder.“ Stefan Pausch (Grüne) war davon überzeugt, dass es dieses Schild noch gibt: „Es ist nur total verdreckt.“ Matthias Itzwerth glaubt, dabei handele es sich um ein anderes Schild: „Das ist der Hinweis auf die Kriegsgräber, den gibt es. Den habe ich gestern noch persönlich gesehen!“

„Ich denke, es gab nie ein Schild mit der Aufschrift ‚Ehrenfriedhof‘, so nennen wir das, es sind aber die Kriegsgräber“, steuerte Ulrich Liebetrau bei. Und dieses Schild gäbe es noch, es müsse aber dringend gereinigt werden.  Thomas Eberhart versprach, dass die TBL das Schild suchen und reinigen werde. Damit wurde der Antrag für erledigt erklärt.

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