RundgangNeue Schilder erklären die Bahnstadt Opladen

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Besucher der Opladener Bahnstadt finden an vielen Stellen bebilderte Erläuterungen zur Geschichte des Areals.

Besucher der Opladener Bahnstadt finden an vielen Stellen bebilderte Erläuterungen zur Geschichte des Areals.

Leverkusen – Obwohl sie sich in weiten Teilen immer noch im Rohbauzustand befindet, stellenweise sogar noch völlig brachliegt, hat die Neue Bahnstadt sich längst zu einem täglich gut besuchten Ausflugsziel entwickelt. Dazu tragen die großzügigen Grünanlagen ebenso bei wie die beiden Spielplätze für kleine und größere Kinder oder das kürzlich eröffnete Kleinspielfeld mit Skaterbahn. Und jetzt finden Besucher, die über das weitläufige Gelände des ehemaligen Opladener Ausbesserungswerks spazieren, auch an mehreren Stellen bebilderte Erläuterungen zur industriellen und gesellschaftlichen Geschichte des Areals.

Vera Rottes, Geschäftsführerin der städtischen Bahnstadt-Gesellschaft, begrüßte am Mittwochnachmittag rund 20 Gäste zum monatlichen Info-Treffen und erläuterte ihnen bei einem Rundgang die neue Errungenschaft. Vom Fuß der Campusbrücke an der Werkstättenstraße ging es dabei zunächst zu den nahe gelegenen Werkmeisterhäusern und dem 1905 errichteten Spritzenhaus der Feuerwehr. Auf den dazugehörigen Schildern ist unter anderem zu erfahren, dass die Wohnhäuser mit rund 50 Quadratmetern, Wohnküche, zwei Zimmern und eigenem Bad für damalige Zeiten fast so etwas wie Luxus boten.

Normale Arbeiter, die unter anderem in der Opladener Neustadt wohnten, mussten sich mit weit weniger Komfort bescheiden und hatten darüber hinaus den deutlich längeren Weg zur Arbeit. Der führte häufig über die längst abgerissene Henkelmannbrücke, die so hieß, weil die Frauen oder Kinder der Arbeiter den Familienvätern noch bis weit in die 1970er-Jahre hinein ein warmes Mittagessen zum Haupttor brachten. Weil längst nicht alle Arbeiter verheiratet waren, gab es dort, wo die Henkelmannbrücke auf die Werkstättenstraße mündete, außerdem ein Ledigenheim, das noch heute an dem gelben Putz statt den sonst üblichen roten Backsteinen zu erkennen ist. Dies wird auf weiteren Schilder erläutert. Vera Rottes führte die Besucher außerdem zum Handwerkerhof an der Torstraße, zum Magazin, in dem unter anderem auch die Neue Bahnstadt Opladen GmbH residiert, und zum Kulturausbesserungswerk, das von einer freien Szene kreativer Köpfe betrieben wird. Weitere Schilder folgen zu einem späteren Zeitpunkt noch am Kesselhaus sowie an zwei Stellen in Gestalt von großen Rundwegplänen.

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