Zu groß?Bedenken gegen Nahversorgungs-Zentrum in Fettehenne

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Zu den Plänen für das Nahversorgungszentrum Fettehenne an der Berliner Straße (vorn) sind Bedenken aufgekommen.

Zu den Plänen für das Nahversorgungszentrum Fettehenne an der Berliner Straße (vorn) sind Bedenken aufgekommen.

Leverkusen – Diesmal will die Stadt Leverkusen es ganz behutsam angehen.

Nach aller Aufregung um die Pläne für einen Rewe-Vollsortimenter im Süden Schlebuschs, soll es im Norden des Stadtteils ruhiger und besonnener ans Werk gehen, sollen Kompromisse geschlossen werden, ehe teure Gutachten auf dem Tisch liegen.

In Fettehenne ist von einer privaten Investorin die Errichtung eines Nahversorgungszentrums geplant, mit einem Discounter und einem Drogeriemarkt, Arztpraxen, Gastronomie und 18 Wohnungen.

Eine gewünschte Entwicklung, die sich ins Einzelhandelskonzept für Leverkusen einfügt, das vor allem für den Bereich Mathildenhof eine Unterversorgung mit Geschäften ausgemacht hat. Aber auch bei diesem Vorhaben gibt es Bedenken.

Positive Entwicklung gelobt

Die kamen jetzt im Planungsausschuss zur Sprache, vorgetragen von CDU-Vertreter Rudolf Müller, am Ende von einer großen Mehrheit unterstützt. Im Prinzip sei ein Nahversorgungszentrum an dieser jahrzehntelang nur als Garagenhof genutzten Fläche zwischen Berliner und Charlottenburger Straße zu begrüßen. „Diese Entwicklung wird von uns äußerst positiv betrachtet“, so Müller.

Doch dann kamen die Bedenken: Ein Discounter von 1140 Quadratmetern Verkaufsfläche plus einen Drogeriemarkt von 800 Quadratmetern plus weitere Geschäfte – da gebe es doch Zweifel, ob das dem örtlichen Bedarf noch entspreche oder ob damit an andere Stelle Leerstände produziert würden.

Ob da die geplanten 72 Stellplätze ausreichen würden? Wie viele Parkplätze blieben an der Charlottenburger Straße übrig?

Die Ein- und Ausfahrt an der Berliner Straße gegenüber der Einmündung Höfer Weg sei äußerst gefährlich, die Zufahrt von der Teltower Straße zu nah an der Berliner Straße. Und was werde mit den 50 bis 70 Fahrzeugen, die in den jetzt an dieser Stelle befindlichen Garagen geparkt sind? Wo sollen die bleiben? Im öffentlichen Raum könnten so viele Autos nicht zusätzlich abgestellt werden. Hier bahne sich ein Verdrängungseffekt an. Die Mieter der Garagen seien völlig verärgert über dieses Vorgehen.

Tiefgarage gefordert

Aber nicht nur der Verkehr macht der CDU Sorgen. Da die geplanten Neubauten am Hang stehen, müsse geklärt werden, ob barrierefreie Zugänge gewährleistet seien, gerade bei den geplanten Arztpraxen über den Geschäften. Und Gerhard Wölwer (Grüne) bemäkelte den „hohen Versiegelungsgrad“ des Bauvorhabens, vor allem durch Parkplätze. Eine Tiefgarage für Anwohner und Kunden müsse her. „Für uns gehört der ruhende Verkehr unter die Erde.“

Beschwichtigungsversuche von Baudezernentin Andrea Deppe fruchteten nicht. Mit dieser frühzeitigen Information noch vor Beginn des eigentlichen Bebauungsplanverfahrens wolle man eben Differenzen ausräumen, Fragen klären und Probleme frühzeitig lösen, argumentierte sie.

Dann sei eine Vertagung des Beschlusses bis nach den Sommerferien ja auch kein Problem, hielt Müller dagegen. In der Sommerpause könnten bereits wesentliche Dinge mit den Investoren geklärt werden und in der ersten Sitzung nach den Ferien werde man dann weitersehen. Ein Vorgehen, dem sich allein der FDP-Vertreter im Ausschuss nicht anschließen wollte.

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