Nach tödlichem Unfall in WaldbrölWie kamen 15-Jährige an das Unglücks-Quad?
Waldbröl – Nach dem tragischen Unfalltod einer 15-jährigen Schülerin aus Waldbröl, die am Freitagnachmittag als Sozia einer gleichaltrigen Quad-Fahrerin im Pochetal bei Waldbröl verunglückte, laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Fakt ist, so Polizeisprecher Jürgen Dzuballe, dass die Fahrerin, die mit leichten Blessuren davonkam, keinen Führerschein für das motorradähnliche Gefährt besitzt, auch keinen besitzen kann: „Technisch gilt ein Quad als Auto, es ist also auch die entsprechende Fahrerlaubnis erforderlich.“
Wie konnten aber die beiden minderjährigen Mädchen, die nicht nur gemeinsam in einer Straße wohnen, sondern auch noch dieselbe Schule besuchen, zu der verhängnisvollen Spritztour mit dem für Unerfahrene schwer zu steuernden Gefährt aufbrechen? Fakt ist, dass der Halter, ein junger Mann aus Nümbrecht, im Visier der Ermittler steht. Er könnte den Mädchen das Quad für die Spritztour überlassen haben. Aufgrund mangelnder Erfahrung, die jedoch zum Lenken eines Quads vonnöten ist, kamen die Freundinnen in einer leichten Kurve zwischen Waldbröl-Hufen und Helten vermutlich aus dem Gleichgewicht und kippten in eine Böschung. Dabei stürzte die Sozia so unglücklich, dass sie noch an der Unfallstelle verstarb.
Gruppe von Zweiradrowdys
Auf dem sichergestellten Quad, das hat die Polizei indes bestätigt, finden sich mehrere Aufkleber und Embleme der „Grenzgänger“, einer Gruppe von Zweiradrowdys um den Karlsruher Dominik S., gegen die bundesweit ermittelt wird, maßgeblich auch in Oberberg und den Nachbarkreisen. Unzählige Videos, auf Youtube und Facebook unter dem Decknamen „querly“ veröffentlicht und millionenfach angeklickt, zeigen spektakuläre und waghalsige Stunts, viele davon wurden in und um Waldbröl aufgenommen. Zugleich brummt das Geschäft mit Grenzgänger-Emblemen, Aufklebern, Jacken und ähnlichem. Nach Enduros und Motorrädern stehen Quads bei den jungen „Grenzgänger“-Fans zunehmend im Kurs.
Mit tragischen Folgen.