Ökumenische Initiative WipperfürthProjekt „Start“ hilft beim Schulabschluss

Lesezeit 2 Minuten
Sozialarbeiter Wolfgang Naumann (M.) in Leiter des Projektes „Start. Das Bild zeigt ihn mit jungen Erwachsenen, die im vorigen Jahr erfolgreich ihren Schulabschluss nachgeholt haben.

Sozialarbeiter Wolfgang Naumann (M.) in Leiter des Projektes „Start. Das Bild zeigt ihn mit jungen Erwachsenen, die im vorigen Jahr erfolgreich ihren Schulabschluss nachgeholt haben.

Wipperfürth – Schulabbrechern einen Schulabschluss zu ermöglichen, dass ist das Ziel des Projektes „Start“. Jeder 18. Jugendlichen verlässt Statistiken zufolge die Schule ohne Abschluss. Seit 2011 werden unter Trägerschaft der Ökumenischen Initiative Wipperfürth (ÖkuIni) benachteiligte junge Menschen mit speziellen Biografien so gefördert, dass sie einen Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder 10 erreichen, und so die Chance auf die Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt erhalten.

An vier Tagen in der Wochen werden die Teilnehmer in Deutsch, Mathematik, Englisch, Geschichte und Biologie unterrichtet. Die Prüfung wird an der Konrad-Adenauer-Hauptschule in Wipperfürth abgelegt, erläutert Wolfgang Naumann, Leiter des Projektes. Und im vorigen Jahr hätte alle 16 Teilnehmer ihren Abschluss erreicht. In diesem Jahr gebe es 21 Teilnehmer, darunter zwei Asylbewerber. Das sei die bisher höchste Teilnehmerzahl. Die Schule könne nicht das leisten, was in dem Projekt möglich sei, etwa, dass ein Teilnehmer erst um 8.30 Uhr komme.

Ziel: neuen Schulabsolventen Ausbildungsplatz vermitteln

Neben den schulischen Kenntnisse sei es wichtig, den Teilnehmern eine Struktur im Alltag zu vermitteln. Die sozialpädagogische Betreuung sei daher ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit. Es sei erfreulich, dass im vorigen Jahr alle Teilnehmer den angestrebten Abschluss erreicht hätten.

Doch nach dem Schulabschluss müsse es weitergehen, daher wurde das Projekt, das ausschließlich über Spenden finanziert wird, erweitert. Das Ziel: Den neuen Schulabsolventen einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Dazu hat die Ökumenische Initiative Kontakt zu Unternehmen aufgenommen. In Kooperationen sollen mehrere Projekte durchgeführt werden. Trainieren von Bewerbungsverfahren in den Firmen, Teilnahme am Assessment-Center, Vorstellung von Ausbildungsberufen, Betriebsbesichtigungen, Betriebspraktika und Unterrichtseinheiten in den Firmen sind geplant.

HEW-Kabel, Jokey Plastik, Voss und jetzt auch Radium sind Kooperationspartner. Und bisher haben sie gute Erfahrungen gemacht. Weitere Firmen sollen noch angesprochen werden, sagt Anne Loth, Geschäftsführerin der ÖkuIni. Interessiert waren die Firmen aber auch an den Eingangsqualifizierungsmaßnahmen, eine Art probeweise Lehrzeit. Einbezogen in die Ausbildungsplatzoffensive des Projektes ist auch das Berufskolleg Wipperfürth, berichtet Naumann. Eine enge Zusammenarbeit gibt es auch mit der Psychologischen Beratungsstelle Herbstmühle und dem Jobcenter. Ohne ein gut funktionierendes Netzwerk könnten für die Jugendlichen nicht die erforderlichen Hilfen zur Verfügung gestellt und eine Lebensperspektive für sie geschaffen werden.

KStA abonnieren