Wipperfürther StadtliedAndreas Schnermann gewinnt mit „Für immer“

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Der Sieger des Wettbewerbs: Andreas Schnermann singt und spielt am Flügel sein Lied „Für immer“.

Der Sieger des Wettbewerbs: Andreas Schnermann singt und spielt am Flügel sein Lied „Für immer“.

Wipperfürth – Der große Saal der Alten Drahtzieherei platzt aus allen Nähten. Wer wird der Sieger des Songcontests „Ein Lied für Wipperfürth“ – das ist die Frage, die alle bewegt. Zehn Kandidaten stellen sich an diesem Abend mit ihren selbst komponierten Stücken der fünfköpfigen Fachjury und dem Publikum. Am Ende steht der Sieger fest: Andreas Schnermann mit seiner Hommage an die Stadt an der Wupper „Für immer“.

Doch bis dahin war es ein langer weg. „Allein die Vorauswahl zu treffen, war schon eine unglaublich schwere Aufgabe“, sagt Thomas Fahlenbock, der Leiter der Musikschule Wipperfürth. Die hatte den Lied-Wettbewerb raus Anlass der Wipperfürther 800-Jahr-Feier 2017 ins Leben gerufen. „Schließlich hat unsere Hansestadt ein besonderes Geburtstagsgeschenk verdient“, findet Bürgermeister Michael von Rekowski. bei fast allen Stücken, die an diesem Abend aufgeführt werden, steht der Komponist mit auf der Bühne. Die Ausnahme: Komponist Florian Söns wird live aus Taiwan zugeschaltet. Vor elf Jahren schon hat er Wipperfürth den Rücken gekehrt. Das hält ihn nicht davon ab, der Hansestadt eine Liebeserklärung zu schreiben: „Wipperfürth ist immer noch meine Heimat.“ Seinen Song „Du bist meine Stadt“ wird von Anna-Lena Langmaack gesungen.

Die Alte Drahtzieherei ist brechend voll, viele Wipperfürther wollten den Liedwettbewerb live verfolgen.

Die Alte Drahtzieherei ist brechend voll, viele Wipperfürther wollten den Liedwettbewerb live verfolgen.

Von Schlager bis zum Rap

Durch das Programm führt Moderator Thorsten Blumberg. Nicht nur die Altersspanne der Teilnehmer ist breitgefächert, auch die Musikrichtungen reichen von Balladen, wie der von Elisa Weitzel (Es geht nicht ohne dich), über Schlager von Kurt Kokus und Andreas Melzer (Wipperfürther Hymne) bis hin zu Pophymnen und Rap.

Um bei dieser breiten Facette ein gerechtes Urteil fällen zu können, orientiert sich die Fachjury an fünf Kriterien: Kann man den Song gut mitsingen? Hat er einen Wiedererkennungswert? Wie ist seine Wandlungsfähigkeit? Wie kompatibel ist er? Und zu guter Letzt: Wie ist der Textbezug zu Wipperfürth? Die Jury besteht aus Schriftsteller Volker Kutscher, Big-Stuff-Bandleader Ralf Hesse, Dirigent Martin Theile, Johanna Holst Vorstand der Hans Hermann-Voss-Stiftung und Günther „Fiffi“ Schiffels, musikalisches Urgestein aus Wipperfürth.

Nachdem die Hälfte der Teilnehmer ihren Song performt hat, steht fest: Das wird keine leichte Entscheidung. „Die Titel sind so unterschiedlich und sind auf verschiedene Weise alle gut“, findet Edeltraut Pschibul. Einen Favoriten hat sie allerdings: Dieter Köser mit seinem Song „Tanz mit der alten Dame“. Auch die nächsten fünf Auftritte machen der Jury die Entscheidung nicht leichter. Dann zieht sich die Jury zur Ergebnisfindung zurück. „Eins steht fest: Es wird heute zwar nur einen Sieger geben, aber Gewinner sind die anderen neun trotzdem“, lobt von Rekowski. Und dann ist es endlich so weit: Mit gelben Umschlägen bestückt, betritt die Jury die Bühne und erlöst das Publikum. Julia Palm, die gemeinsam mit ihren Kindern den poppigen Song „Wir sind Wipperfürth“ aufführt, wird Dritte.. Auf dem zweiten Platz landen Kurt Kokus und Andreas Melzer mit ihrer „Wipperfürther Hymne“. Dann stand es endlich fest: Andreas Schnermann gewinnt den Wettbewerb mit seiner Hommage „Für immer“.

Auch für den Kölner Jazzmusiker mit Wurzeln in Marienheide und Wipperfürth wird dieser Abend wohl immer in Erinnerung bleiben. Auf ihn warten 500 Euro Preisgeld und die professionelle Aufnahme seines Titels, der in Zukunft zu jeder passenden Gelegenheit in Wipperfürth zu hören sein wird

„Ich hätte nicht damit gerechnet, aber umso mehr freue ich mich darüber“, meint der Jazzpianist, Komponist und Arrangeur. Er sei glücklich, dass er seine Liebe zum Komponieren mit anderen teilen kann.

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