DümmlinghausenNiederländer investieren 30 Millionen Euro in oberbergischen Steinbruch

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Eine Gesamtansicht der neuen Brecheranlage im Steinbruch.

Die Ausmaße der Brecheranlage sind gewaltig.

Im Schotterwerk Clemens zwischen Dümmlinghausen und Hackenberg wurde eine hoch automatisierte Brecheranlage eingeweiht, die 50 Jahre laufen soll.

Das Schotterwerk Clemens hat am Mittwoch seine neue Brecheranlage im Grauwacke-Steinbruch zwischen Dümmlinghausen und Hackenberg eingeweiht. „Das ist eine der modernsten Brecheranlagen in ganz Europa“, sagte Geschäftsführer Jody Koopmans vor rund 300 Gästen.

Viele von ihnen waren aus den Niederlanden von der Firma Van Nieuwpoort angereist, unter deren Dach das Schotterwerk seit Anfang des Jahrtausends arbeitet. In einer Zeitreise schilderte Koopmans die einzelnen Stationen der Planung und Umsetzung, die mit einer Begehung der Örtlichkeiten schon 2008 begonnen haben.

Van Nieuwpoort investiert 30 Millionen Euro

Einen gewaltigen Rückschlag habe es am ersten Weihnachtsfeiertag im vergangenen Jahr aufgrund des vielen Regen gegeben, führte Koopmans aus. Damals hatte das Gelände mit einer Fläche von rund 36 000 Quadratmetern unter Wasser gestanden und zwei Trafostationen drohten, überflutet zu werden.

Zwei Männer drücken gemeinsam auf einen Startknopf.

Start. Frank Koote von Van Nieuwpoort und Jody Koopmans vom Steinbruch Clemens (rechts) drücken auf gemeinsam auf den Knopf.

Planungen seit 2008 in Oberberg

Für die Hilfeleistung dankte er der Feuerwehr und Technischem Hilfswerk Bergneustadt sowie den Feuerwehren aus Olpe und Bergisch Gladbach, die mit rund 100 Einsatzkräften das Schlimmste verhindert hatten.

Koopmans überreichte Michael Stricker, dem Chef der Bergneustädter Feuerwehr, einen Scheck über 10.000 Euro. Der Geschäftsführer berichtete, dass der Abbau von Grauwacke auf dem Gelände bis 2088 genehmigt sei, die knapp 30 Millionen Euro teure Brecheranlage habe eine Lebenserwartung von gut 50 Jahren.

Frank Koote, Geschäftsführer des Dachunternehmens, erklärte: „Die Investition in die neue Brecheranlage ist die größte, die Van Nieuwpoort in seiner 119-jährigen Geschichte jemals getätigt hat.“ Gemeinsam mit Koopmans drückte er auf den Startknopf der Anlage.

Im Anschluss führte Jörg Stramke durch die neue Anlage. Mit dabei waren Kreisdirektor Klaus Grootens sowie Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein und Matthias Thul – die Bürgermeister von Gummersbach, wo das Verwaltungsgebäude steht, und von Bergneustadt, wo der Abbau stattfindet und der neue Brecher steht.

Wasserbausteine und Asphaltsplitt

Am Beginn der Produktionskette steht ein Vorbrecher, der riesige Steinblöcke auf eine handliche Größe von maximal 25 Zentimetern zermalmt. Das schafft er mit rund 600 Tonnen Material pro Stunde. Für Wasserbausteine kann er allerdings auch auf Blöcke von gut 40 Zentimetern eingestellt werden.

In der Siebhalle steht ein weiterer Brecher, der eine weitere Zerkleinerung auf gut 50 Millimeter vornimmt. Anschließend wird das Material gesiebt und in Betonsplitt, Asphaltsplitt und Schotter sortiert. Insgesamt liefert die Firma rund 50 Produkte in verschiedenen Korngrößen.

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