AggertalsperreEhemaliges Ausflugslokal Haus Luise wurde entkernt – Wohnungen geplant

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06.03.2024
Gummersbach Lantenbach
Baggersee-Terrassen mit Michael Korthaus

Für Wohnungen an der Aggertasperre wirbt Bauunternehmer Michael Korthaus, der das ehemalige Ausflugsziel, die Aggersee-Terrassen zu modernen Eigentumswohnungen und einen Restaurationsbetrieb im Erdgeschoss umbauen will. Korthaus

Der Gummersbacher Bauunternehmer Michael Korthaus ist seit sechs Jahren Eigentümer der Immobilie an der Aggertalsperre.

Wie geht es weiter mit dem Umbau der Aggersee-Terrassen in Gummersbach-Lantenbach? Der Gummersbacher Bauunternehmer Michael Korthaus ist seit sechs Jahren Eigentümer der Immobilie. Seit zehn Jahren befasst er sich mit einer möglichen Nutzung der Gebäude. Und trotz nicht einfacher Zeiten in der Immobilienbranche und dem Baugeschäft hält er an seinen Plänen fest, den Lost Place in der Lantenbacher Bucht zu Wohnungen mit Seeblick umzubauen. Zu den Wohnungen soll im Erdgeschoss ein Restaurationsbetrieb kommen.

Korthaus kann sich gut vorstellen, dass eine Bäckerei dort eröffnet, die in der Top-Lage an der Halbinsel der Agger auch eine Außengastronomie bespielen könnte. Und mit Blick auf die Beliebtheit der Halbinsel als Wanderweg sieht der Bauunternehmer durch ein solches Angebot auch eine deutliche Verbesserung des touristischen Angebots in der Lantenbacher Bucht.

Zwei Männer bei einer Begehung auf einer Baustelle an der Aggertalsperre.

Bauunternehmer Michael Korthaus plant Wohnungen.

Doch so weit ist es noch nicht.   In den vergangenen Wochen wurde die Immobilie entkernt. Von dem Charme des ehemaligen Ausflugsziels und Tanzlokals ist nicht viel übrig geblieben. Stehen geblieben sind die Wände. Und ob die alle bei einer künftig Nutzung an Ort und Stelle bleiben, ist eher ungewiss.

Dass Michael Korthaus, der im benachbarten Lieberhausen aufgewachsen ist, aus dem ehemaligen Haus Luise ein Schmuckstück machen will, erkennt man auch daran, dass er das Düsseldorfer Büro Geddert Architekten mit ins Boot geholt hat. Die waren bereits beim Bau der Halle 51 auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände mit an Bord. Die Architektur dort ist aus städtebaulicher Sicht vielfach als besonders gelungen gelobt worden.

Die alten Ruinen an der Aggertalsperre.

Die alten Ruinen an der Aggertalsperre.

Nun soll es an der Agger mit Geddert weitergehen. Pläne, so sagt Korthaus, habe er bis dato nur in einem frühen Stadium. Diese wurden auch bei der Stadt präsentiert. Wie Baudezernent Jürgen Hefner auf Nachfrage sagt, wird das Vorhaben im Gummersbacher Rathaus an dieser Stelle begrüßt. Hefner wie auch Korthaus sprechen von einer „einzigartigen Lage“ der Immobilie an der Aggertalsperre.

Stand jetzt, sollen die Wohnungen so gedreht bzw. ausgerichtet werden, dass die Bewohner bis zu 500 Meter weit in Richtung Wasser blicken können. Dass bei diesen Plänen noch viel übrig bleibt von den alten Aggersee Terrassen, muss indes bezweifelt werden. So oder so soll das neue Gebäude neben dem neuen Gastro-Betrieb eine Tiefgarage bekommen. Von dort aus können die Bewohner dann barrierefrei in ihre Wohnungen gelangen. Was sein Invest angeht, spricht Korthaus „von einigen Millionen Euro“.   Und was den Quadratmeterpreis der Eigentumswohnungen betrifft, so dürfte dieser   bei den Top-Wohnungen auch bei 5000 Euro und mehr liegen, wie der Gummersbacher Unternehmer sagt.

Was die aktuellen Arbeit angeht, so werden diese erst einmal ruhen. Die Planungen sollen weiter vorangetrieben werden. Der Vermarktung, so Korthaus, stünden gestiegene Zinsen, aber auch fallende Preise bei den Altimmobilien möglicher Interessenten im Weg. Vor zwei Jahren wäre das vermutlich alles etwas einfacher gewesen, sagt der Unternehmer, der gerne im kommenden Jahr mit der Umsetzung seines Bauvorhabens an der Aggertalsperre beginnen würde.


Mehr über das Haus Luise

Die Eigentümer und Pächter der Aggersee-Terrassen haben immer wieder gewechselt. Im Juni 2018 sorgte ein Brand dafür, dass das ehemalige Haus Luise noch mehr verfällt. Längst steht ein Bauzaun um das einst so beliebte Ausflugsziel und Tanzlokal. Ehemalige Betreiber des Objektes haben berichtet, dass die Ursprünge der Adresse auf ein Wochenendhaus aus den 1940er Jahren zurückgehen sollen.

Der Eingang lässt heute nur noch erahnen, dass der Hot-Spot der 1970er Jahre einen Brunnen mit Wasserlauf hatte. Und für die Tänzerinnen und Tänzer gab es ein Parkett für eine flotte Sohle, das sogar über einen gläsernen Boden verfügt hat. Alles das ist heute Geschichte.

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