AgenturstatistikKeine Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt in Oberberg

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Zwei junge Leute feilen Metallstücke am Schraubstock.

In der Ausbildungswerkstatt: Wer qualifiziert ist, hat ungleich bessere Karten auf dem Arbeitsmarkt.

Fachkräfte sind begehrt, aber es gibt nur wenige neue Jobs auf Helfer-Niveau. Derweil sind 893 Ausbildungsstellen noch nicht besetzt.

Auch in Oberberg steht die schwache Konjunktur der üblichen Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt entgegen. Die Erwerbslosigkeit stieg seit März sogar leicht um 25 Betroffene, so dass nun 8289 Menschen ohne Arbeit sind. Unterm Strich liegt die Arbeitslosenquote   damit weiterhin bei 5,5 Prozent.

Nicole Jordy, Vorsitzende der Geschäftsführung der für Oberberg zuständigen Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach, berichtet aber, dass der Arbeitsmarkt in Oberberg stark in Bewegung ist: „Die Zahl der arbeitslosen Männer steigt im Vorjahresvergleich relativ stark an – die der Frauen sinkt hingegen, was der produktionsorientierten Struktur des oberbergischen Arbeitsmarktes geschuldet ist.“ Betroffen seien besonders Menschen, die Jobs auf Helfer-Niveau suchen. Die Arbeitskräftenachfrage liege weiter unter dem Vorjahresniveau, berichtet Jordy. „Dennoch nehmen derzeit wieder mehr Arbeitslose eine neue Tätigkeit auf, was deutlich die weiter vorhandene große Dynamik am Arbeitsmarkt zeigt.“

Immerhin haben im April 528 Arbeitslose wieder eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden – das sind 26 Personen oder 5,2 Prozent mehr als im Vormonat und 44 (9,1 Prozent) mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Doch wer keine begehrte Fachkraft ist, hat es derzeit schwerer: Die oberbergischen Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Agentur für Arbeit und Jobcenter im April nur 425 neue Stellen. Damit gibt es aktuell 2381 freie Arbeitsstellen, das sind 87 weniger als im März und 624   weniger als im April 2023.

Auch die Zahl der Berufsausbildungsstellen ist gesunken. 893 sind aber noch unbesetzt. „In der zweiten Hälfte des aktuellen Ausbildungsjahres ist noch vieles möglich“, sagt Nicole Jordy. „Gut für die Jugendlichen, die noch eine Ausbildung suchen.“ Möglichkeiten zur Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800 4 55 55 00 und online unter www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch.

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