KreishauserweiterungOberbergs Landrat Jochen Hagt will sich erst im Kreistag äußern

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Gummersbach, Innenstadt mit Kreishaus

Das Gummersbacher Kreishaus soll erweitert werden.

Die Diskussion über die Zahlen rund um einen Kreishausneubau in Gummersbach geht weiter.

Beim Thema „Erweiterungsbau des Kreishauses“ will die oberbergische SPD von Landrat Jochen Hagt, wie berichtet, die aktuellen Zahlen für mögliche Baukosten genannt bekommen. Auslöser war die Aussage des Gummersbacher Kämmerers Raoul Halding-Hoppenheit bei der Etateinbringung in der Kreisstadt, dass ein Neubau 200 Millionen Euro kosten werde. Dabei hatte er sich auf eine Quelle aus dem Kreishaus berufen.

Eine Nachfrage dieser Zeitung an den Landrat, ob er sich zu dem Thema öffentlich äußern wolle, wurde schriftlich abgelehnt: „Landrat Jochen Hagt verweist auf die Kreistagssitzung am 14. Dezember. Dort wird er auf Anfrage der SPD zum Thema Kreishaus II berichten. Wir bitten um Verständnis dafür, dass sich der Landrat vor der Kreistagssitzung nicht dazu äußern wird“, heißt es in einer E-Mail aus dem Kreishaus an diese Zeitung.

CDU-Fraktionschef Stefer ist bei den Zahlen von Halding-Hoppenheit skeptisch

CDU-Fraktionschef Michael Stefer hat sich gegenüber dieser Zeitung geäußert. Nach seinem Dafürhalten hat Kreisbaudezernent Felix Ammann die Fragen zu den Baukosten und was der Kreis dazu aktuell sagen kann in der letzten Sitzung des Bauausschusses beantwortet. Skeptisch sieht Stefer die Aussage des Gummersbacher Kämmerers. Er wisse nicht, wo er die 200 Millionen hergenommen habe. „Es ist einfach, zu sagen, aus dem Kreishaus“, meint Stefer.

Die SPD indes wartet nun auf die Sitzung des Kreistags. Dr. Sven Lichtmann sagte beim Termin mit dieser Zeitung, dass sein Hinweis beim Kreisparteitag von der „Arroganz der Macht“ zwar stark gewesen sei, aber der Wahrheit entspreche.

Bei den Planungen für einen Neubau mache der Kreis immer den zweiten Schritt vor dem ersten, so die Kritik von Lichtmann und Thorsten Konzelmann. Erst einmal sollte der tatsächliche Flächenbedarf bekannt sein. Und in diese Frage spiele unmittelbar die nach dem Bedarf an Homeoffice hinein. Jetzt sei die Rede von 120 Desk-Sharing-Plätzen, aber kein Wort davon, wie viele Mitarbeiter diese nutzen sollen. So oder so hält der Kreis an seinem Flächenbedarf von 9200 Quadratmetern fest. Eine Zahl, die von der SPD nicht geteilt wird.

Lichtmann und Konzelmann stellen klar, dass sie auf keinen Fall dagegen seien, die aktuelle Raumsituation zu verbessern. Die Lösung könne nicht sein, nichts zu machen. Daher habe die SPD ja vorgeschlagen, die Pläne der Verwaltung in Teilen zu realisieren. Dazu gehört auch, dass die SPD einen Umzug der Leitstelle von Kotthauserhöhe in die Innenstadt für falsch hält und diese an ihrem aktuellen Standort für besser platziert hält. Und zu guter letzt gehe es bei der Kommunikation ja auch darum, so die SPD, dass die Kommunen und die Öffentlichkeit über den laufenden Prozess zeitnah informiert würden.

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