#GERITAItalienische Restaurants – Herz für Italien, Kopf für Deutschland

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Das Team des Alten Pastorats freut sich auf die Begegnung Italien – Deutschland. Emilio Lattarulo, Pietro Lattarulo, Mimmo Puntillo und Tommaso De Stefano (v.l.) werden jedoch nur bei der Arbeit den Bildschirm beobachten.

Das Team des Alten Pastorats freut sich auf die Begegnung Italien – Deutschland. Emilio Lattarulo, Pietro Lattarulo, Mimmo Puntillo und Tommaso De Stefano (v.l.) werden jedoch nur bei der Arbeit den Bildschirm beobachten.

Nur eine Mannschaft kann gewinnen. Das ist klar. Bei entscheidenden Begegnungen im Fußball zwischen Deutschland und Italien war dies in der Vergangenheit stets Italien. Umso gespannter blicken die Fans am heutigen Samstag natürlich auf das Viertelfinalspiel der Fußball-EM in Frankreich.

Italienisches Restaurant Osteria del Corso: Spannung zur Fußball-EM

Bei den Betreibern italienischer Restaurants und Pizza-Dienste in Bergisch Gladbach laufen die Vorbereitungen auf den heutigen Fußballabend unterschiedlich. Nahezu einig sind sich die Gastronomen allerdings in der Prognose, welche Mannschaft diesmal eine Runde weiterkommt: Deutschland.

„Mein Herz schlägt für einen Sieg der italienischen Mannschaft. Mein Verstand sagt aber: Deutschland ist dieses Mal besser“, sagt Giuseppe Avino. Einen genauen Spieltipp hat der Besitzer des gleichnamigen Restaurants in Refrath nicht. Aber er ist sich sicher: „Die Mannschaft, die Samstag gewinnt, wird auch Europameister.“ In seinem Lokal können die Gäste das Spiel allerdings nicht am Fernseher verfolgen. Avino: „Wir geben natürlich gerne im Laufe des Abends den Spielstand durch an alle Gäste, die danach fragen.“

Meist wird am Samstag in den Restaurants früher gegessen als sonst. „Die Leute wollen alle um 18 und 19 Uhr, spätestens 19.30 Uhr einen Tisch haben. Viele haben umgebucht auf eine frühere Uhrzeit“, berichtet Angelo Pascale vom Team der „Osteria del Corso“ in Hebborn. Er vermutet: „Die Gäste wollen das Spiel zu Hause gucken“, und scherzt: „Vielleicht fürchten sie, wenn sie es beim Italiener sehen, bringt es Unglück.“ Pascale hält der italienischen Mannschaft die Daumen. „Ein 1:0 gegen Deutschland reicht uns. Dann sind wir weiter.“

Zu wem hält das Osteria del Corso: Deutschland oder Italien?

Da ist sich die Familie Lattarulo gar nicht sicher, dass Italien wieder gewinnt. „Es wird knapp, vielleicht ein 1:0, aber für Deutschland“, tippt Emilio Lattarulo. Seine Frau Reinhild halte eh’ zum deutschen Team. Während in seinem Lokal „Grappolo d’Oro“ in Schildgen die meisten Gäste schon früh ab 18 Uhr kommen und es zum Anpfiff um 21 Uhr ganz ruhig ist, erwartet sein Sohn Pietro Lattarulo im „Alten Pastorat“ in der Gladbacher Innenstadt zum Spielbeginn ein volles Haus. Auf zwei Bildschirmen können die Gäste auf der Terrasse die Viertelfinalbegegnung sehen.

Von Angstgegner und Italien-Trauma reden die Italiener gar nicht. „Deutschland hat die bessere Mannschaft. Natürlich halte ich zu Italia“, betont Pietro Lattarulo. Er ist für das EM-Spiel mit Fahne und Trikot gerüstet und freut sich auf die Spannung. Sein Tipp sieht aber anders aus: ein 1:1 und Entscheidung für Deutschland in der Verlängerung. „Die Italiener haben jetzt ihren Angstgegner Spanien nach vielen Jahren besiegt. Deshalb kann es sein, dass die Glückssträhne gegen Deutschland abreißt“, meint der Gastronom.

Die Glückssträhne der Italiener während der vergangenen Fußball-Meisterschaften in den Begegnungen gegen Deutschland sieht so aus: 1970 WM-Halbfinale 4:3 nach Verlängerung für Italien. 1982 WM-Finale 3:1 für Italien. 2006 WM-Halbfinale 2:0 nach Verlängerung für Italien. 2012 EM-Halbfinale 2:1 für Italien. „Deutschland wird diesmal gewinnen“, ist sich Mustapha Maamouh, Inhaber des Pizza-Express „Al Capriccio“ in Refrath sicher. Er stehe wie immer am Samstagabend selbst in seinem Geschäft. „Es wird einiges zu tun sein für uns. Aber ich schaue das Spiel während der Arbeit und rechne mit einer Verlängerung.“ Die Kunden hätten vielfach Pizzableche für mehrere Personen vorbestellt. „Immer mehr Leute treffen sich zum Fußballgucken privat in größeren Gruppen und genießen das Spiel.“

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