Bergisch GladbachWegweiser ins Berufsleben – Tag der offenen Tür an den Berufskollegs

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Reinhard Döpper ließ sich beim Tag der offenen Tür von der Auszubildenden Rebcca Kremer die Haare schneiden.

Reinhard Döpper ließ sich beim Tag der offenen Tür von der Auszubildenden Rebcca Kremer die Haare schneiden.

Bergisch Gladbach – Was tun, wenn der Abschluss der Sekundarstufe I naht und der Schüler keine Idee hat, wie es weitergehen soll? Weitermachen bis zum Abitur? Oder nie mehr Schule und arbeiten gehen? Aber was?

Viele Jugendliche haben bereits eine Vorstellung, wie es laufen könnte in der Zukunft, andere sind noch unentschlossen. Für sie, ihre Eltern und Freunde haben die beiden Berufskollegs am Samstag einen Tag der offenen Tür veranstaltet, um ihnen die vielfältigen Bildungsangebote vorzustellen – und die damit verbundenen Chancen und Perspektiven.

Nach ausgiebigen Gesprächen hat Gianna Arnold genaue Vorstellungen von ihrer Zukunft: „Mein Traum ist, Ärztin zu werden – ich hab’ die Chance“, sagt sie voller Zuversicht. Aber realistischer ist ihr Ziel, als Sozialpädagogin zu arbeiten. „Ich muss zuerst den Realschulabschluss machen, dann das Fachabitur – ich weiß, dass ich noch drei Jahre hier in die Schule gehen muss“, sagt sie fest entschlossen. Vor ihr liegt eine lange Lernzeit, aber sie ist glücklich, dass sie endlich auf dem richtigen Weg ist. „Ich war sogar auf der Förderschule, weil ich so zurückhaltend war, dann ging es vorwärts.“

Für manche ist es wichtig, an die Hand genommen und auf den richtigen Weg gelenkt zu werden. Zögernd erzählt die 16-jährige Alexandra Barbakova von ihrem Ziel: „Ich mache jetzt den Schulabschluss Hauptschule und auch die zehnte Klasse, dann will ich im Berufskolleg etwas mit Hauswirtschaft lernen.“

Große Chancen

Das Berufskolleg Bergisch Gladbach an der Bensberger Straße 134-146 gibt jungen Leuten wie ihr mit Fachlehrern, aber auch jungen Auszubildenden Einblicke in die Vielzahl der Bildungsmöglichkeiten in Ernährung und Hauswirtschaft, Gestaltung, Sozial- und Gesundheitswesen und auch Technik. An der Oberheidkamper Straße 21 gibt das Berufskolleg Kaufmännische Schulen Informationen über die Bildungsgänge Wirtschaftsgymnasium, Höhere Handelsschule und Handelsschule.

Berufsschullehrer Reinhold Döpper zeigt die großen Möglichkeiten in seinem Fachgebiet Anlagemechaniker, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. „Ein Beruf der Zukunft – nach dem Gesellenbrief kann man in einem Jahr das Fachabitur erwerben, dann ein Studium zum Beispiel in Versorgungs- und Umwelttechnik beginnen.“ Die Chancen für alle seien groß: „Da ist ein Riesenpaket für Haupt-, Realschüler und Abiturienten, auch Sonderschüler – Voraussetzung ist ein Ausbildungsvertrag.“

Beim „Ex-Azubitreff“ von GL-Service berichten ehemalige Auszubildende, wie sie den Weg ins Berufsleben geschafft haben. Enthusiastisch berichtet Halil Soylu, dass er zuerst Einzelhandelskaufmann gelernt habe und jetzt eine zweite Ausbildung im Betriebsdienst der Eisenbahn begonnen habe: „Lokführer kann ich werden oder Fahrdienstleiter und vieles mehr.“ Und am liebsten würde er Berufserfahrungen in der ganzen Welt sammeln.

Davon schwärmt auch die junge Köchin Julia Rein: „Die Welt steht mir offen, als Köchin kann man nicht nur in der Kantine, sondern auch auf einem Schiff arbeiten.“ Man könne sich fortbilden, müsse aber auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben mit sich ausmachen. Zuversichtlich blickt auch Ayoub Hamdani in die Zukunft – vor ein paar Tagen hat er seine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik abgeschlossen: „In diesem Beruf hat man gute Chancen – ich kann überall arbeiten.“

Einblicke von Azubis

Am Stand für die Berufe Friseurin und Kosmetikerin frisiert die 19-jährige Rebecca Kremer einen Besucher. „Es macht so viel Spaß, Menschen zu stylen – die sind dann so glücklich.“ Sie ist im zweiten Lehrjahr und hochmotiviert, ihre Begeisterung auch den jungen Schulabgängerinnen zu vermitteln.

Berufsschullehrerin Gabriele Pelzer unterstützt sie mit fachlicher Beratung: „Dies ist ein ausgesprochen kreativer Beruf. Die Betriebe suchen händeringend Nachwuchs.“ Viele Azubis vermitteln begeistert, was sie schon alles gelernt haben in ihren Berufen, und ziehen damit jene an, die noch unschlüssig sind mit ihrer Berufswahl.

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