Flüchtlingsunterkunft in LückerathDie ersten Einzüge ins Containerdorf

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Die ersten Bewohner sind angekommen in Lückerath. Der Fahrdienst des DRK brachte die Menschen von der Unterkunft Katterbach in die Containeranlage.

Die ersten Bewohner sind angekommen in Lückerath. Der Fahrdienst des DRK brachte die Menschen von der Unterkunft Katterbach in die Containeranlage.

Bergisch Gladbach – In den vergangenen Tagen sind die ersten Bewohner eingezogen in die neue große Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Lückerath.

136 Frauen und Männer haben in der Containeranlage am Ortsrand ihre neue Heimat gefunden, zuvor lebten sie in großen Zelten auf dem Sportplatz in Katterbach. Betreiberin der Lückerather Unterkunft ist der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes.

Die Mitarbeiter des DRK hatten den Betroffenen auch beim Umzug geholfen. Drei Rot-Kreuz-Fahrzeuge pendelten drei Tage lang zwischen Katterbach und Lückerath hin und her, um die Habseligkeiten der Flüchtlinge in der neuen Unterkunft zu verstauen.

Im Stadtteil Lückerath ist die Größe der Wohnanlage umstritten. Im Vorfeld hatten die Anwohner mehrmals darum gebeten, die Zahl der dort unterzubringenden Personen auf 150 zu begrenzen.

Befürchtet wird, dass mit der von der Stadt festgeschriebenen Zahl von 286 Menschen, die maximal am Lückerather Wald unterkommen, eine Art „Ghetto“ entstehen könnte und die Integration in die Gesellschaft erschwert wird. Andere Kommunen, etwa Kürten, setzen auf eine kleinteilige Unterbringung anstelle großer Sammelunterkünfte mit mehreren hundert Bewohnern.

Installiert wurden auf dem Gelände des ehemaligen Carparks insgesamt 310 Containereinheiten, aufgebaut in drei zweigeschossigen Modulen. Zur angrenzenden Wohnsiedlung Lerbacher Wald und zu einem Seniorenheim in der Nachbarschaft hat die Stadt einen vier Meter hohen Wall aufgeschüttet. Nach ursprünglichen Planungen hatte die Stadt 500 Bewohner in Lückerath unterbringen wollen. Auch die bisherigen Ansprechpartner des DRK aus Katterbach haben sich nach Lückerath umorientiert. Ein Teil des dortigen Teams ist schon seit Anfang der vergangenen Woche an der neuen Stelle im Einsatz.

Manches ist neu im Vergleich zur bisherigen Unterkunft: Statt großer Schlafbereiche erwarten die Bewohner hier Doppelcontainer, die sich jeweils zwei Personen teilen. Familien mit Kindern leben in größeren Zimmern. Das Kochen kann jetzt selbstständig geschehen, zu diesem Zweck gibt es mehrere Gemeinschaftsküchen.

Zur Sicherheit der Bewohner ist ein Rund-um-die-Uhr-Sicherheitsdienst für die Unterkunft eingerichtet, das Gelände ist von allen Seiten eingezäunt, Besucher müssen sich am Zugang Gladbacher Straße registrieren lassen. Die DRK-Mitarbeiter erstellen mit den Bewohnern Putzpläne, organisieren Küchendienste und erklären die Mülltrennung; auch eine Sozialberatung wird den Bewohnern angeboten, zum Service gehören auch Angebote zum Spracherwerb, zum Asylverfahren und zu Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten. „Auch wenn auf dem Gelände der neuen Unterkunft noch einiges zu tun bleibt, freuen sich die Bewohner über mehr Privatsphäre und ein großes Stück Selbstständigkeit, das sie hier gewinnen“, beschreibt DRK-Sprecherin Svenja Kayser die Situation.

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