Parken an Eissporthalle bleibt kostenlos

Lesezeit 3 Minuten
Der Parkplatz an der Eissporthalle ist oft voll, auch viele Besucher des benachbarten Wellnessbades Mediterana nutzen ihn.

Der Parkplatz an der Eissporthalle ist oft voll, auch viele Besucher des benachbarten Wellnessbades Mediterana nutzen ihn.

Bergisch Gladbach – Das Parken auf dem Stellplatz der Eissporthalle bleibt auch weiterhin frei. Der Antrag der Ratsfraktion Linke/BP, das Gelände in die städtische Parkraumbewirtschaftung zu übernehmen, wurde nur von dieser Fraktionsgemeinschaft selbst mit einer Stimme unterstützt.

Eine Grüne und ein SPD-Mitglied enthielten sich, die restlichen Mitglieder des Verkehrsausschusses stimmten geschlossen dagegen.

Stadtverwaltung riet dringend ab

Selbst die Grünen, die dem Antrag eigentlich zuneigten – wie jedem Versuch, die Nutzung des Automobils zu regulieren –, ließen sich von den geballten Argumenten der Verwaltung beeindrucken, die von diesem Versuch dringend abriet.

Ordnungsfachbereichsleiter Peter Widdenhöfer warnte vor der Verlagerung des Parkdrucks und verwies auf ein ähnliches Experiment mit dem Parkplatz an der Refrather Steinbreche, das darin mündete, dass der nun mehr bewirtschaftete Parkplatz völlig leer stand, während in den Seitenstraßen das Chaos ausbrach.

„Der Kontrollaufwand, um das dann zu bändigen, steht in keinem Verhältnis zu den Einnahmen, die da zu erzielen wären.“

An der Saaler Mühle ist die Situation insoweit noch komplizierter, als es in unmittelbarer Nähe weitere große unentgeltliche Parkplätze gibt, nämlich die des Schulzentrums und die des Mediterana, die wesentlich stärker ausgelastet sind und dann unter noch schärferen Druck geraten würden.

Das wäre die gegenteilige Wirkung zu jener, die man normalerweise mit Parkgebühren erzielen will, nämlich die Parkströme zu verteilen und von attraktiven auf weniger attraktive Parkplätze umzuleiten.

Hinzu kommt, dass die Parkplätze an der Eissporthalle zwar im Eigentum der Stadt stehen, aber aktuell nicht ihrem Besitz unterliegen: Ein Drittel der Fläche wurde im Rahmen des Erbpachtvertrages der Betreibergesellschaft der Eissporthalle direkt überlassen, der Rest steht ihr für die freie Nutzung durch ihre Besucher zur Verfügung.

Zwar könnte man sich mit der Eissporthalle über ein Modell arrangieren, bei dem ihre Gäste die Parkgebühr mit dem Eintrittspreis verrechnen könnten, aber so ein Modell würde natürlich auch vom Mediterana angewandt, dessen Besucher eigentlich hauptsächlich zur Kasse gebeten werden sollen. Die Bewirtschaftung würde also in Leere laufen und lediglich die Besucher des Naherholungsgebietes treffen, die an der Saaler Mühlen spazierengehen oder joggen wollen.

Widdenhöfer betonte zudem, dass die Bewirtschaftung primär der Parkraumregulierung zu dienen habe und nicht dem Erzielen von Einnahmen, wie im Antrag der Linken/BP.

Diese stellten nicht nur Einnahmen von 100 000 Euro in den Raum, die man den auswärtigen Besuchern des Wellnesstempels abschöpfen wollte, sondern bezweckten damit auch gleich die Stopfung von Löchern bei Offener Ganztagschule und Kindergartenplätzen.

Ausschuss-Chef Christian Buchen verbat sich allerdings Haushaltsreden im Verkehrsausschuss.

Über die Verwendung eventueller Überschüsse, die erheblich niedrige ausfallen dürften als die prognostizierten 100 000 Euro, müsse getrennt und an anderer Stelle entschieden werden. Sie würden in den Haushalt fließen.

KStA abonnieren