Patienten von außerhalbGrippewelle füllt die Krankenhäuser in Bergisch Gladbach

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Als drittes Krankenhaus meldete sich das EVK von der Kreisleitstelle ab. Wer Hilfe benötigt, wird in jedem Fall behandelt.

Als drittes Krankenhaus meldete sich das EVK von der Kreisleitstelle ab. Wer Hilfe benötigt, wird in jedem Fall behandelt.

Bergisch Gladbach – Die Krankenhäuser in Bergisch Gladbach sind derzeit voll belegt, zumindest die Stationen der Inneren Medizin.

Schuld sei die Grippewelle – allerdings nur indirekt, sagt Dr. Heinz Christian Rieband, Chefarzt der Inneren Medizin im Evangelischen Krankenhaus. Die Klinik nehme im Moment viele Patienten aus anderen Häusern auf, auch aus kreisfremden Hospitälern.

„Wir haben 120 Betten auf der Inneren Medizin. Aktuell müssen wir im Moment rund 145 Patienten versorgen und haben schon 16 kranke Menschen auf anderen Stationen unterbringen müssen“, sagt Thomas Stokowy, Leiter des Pflegedienstes am EVK.

Auch müssten Patienten aufgrund ihrer Viruserkrankung isoliert werden. Dies koste zusätzlich Bettenkapazität.

Bei Kreisleitstelle abgemeldet

Die Verantwortlichen im EVK zogen am Mittwoch die Notbremse und meldeten die Innere Medizin bei der Kreisleitstelle ab mit der Bitte, keine Patienten mehr auf die stark belastete Station zu bringen.

„Diese Abmeldung heißt allerdings nicht, dass wir keine Patienten mehr aufnehmen“, betont Stokowy. „Wer Hilfe benötigt, bekommt diese natürlich in unserem Haus.“

Die Grippe sei allerdings nicht ursächlich für die Überbelegung auf den Stationen im EVK verantwortlich. „Wir haben kein besonderes Problem mit Grippepatienten. Die Patienten, die wir aufnehmen, haben Erkrankungen quer durch das Gebiet der inneren Medizin“, sagt Rieband.

Allerdings beobachte man schon eine auffällig hohe Zahl von Patienten mit Lungenproblemen. Rieband: „Wir sehen im Moment viele Patienten, die mit Atembeschwerden unser Haus aufsuchen.“ Zumeist sei aber eine Lungenentzündung oder eine chronische Bronchitis für die Atemnot verantwortlich.

Schon am Dienstag hatten sowohl das Marienkrankenhaus als auch das Vinzenz-Pallotti-Hospital den Rettungsdienst über die prekäre Situation auf ihren Stationen informiert und sich abgemeldet. Vermehrt wurde das EVK angefahren, bis auch hier die innere Abteilung überfüllt war.

Bislang müssen Patienten aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis aber noch nicht in kreisfremde Krankenhäuser verlegt werden. Rieband: „Die Situation ist so, dass wir in Rhein-Berg Patienten aus dem Rhein-Sieg-Kreis und aus Köln aufgenommen haben.“

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