Bergisch Gladbach – Die CDU-Fraktion im Bergisch Gladbacher Stadtrat hat einen neuen Vorsitzenden: Dr. Michael Metten löst Peter Mömkes ab. Mömkes leitete die Fraktion zehn Jahre. Metten kündigte an, dass er sehr schnell das Gespräch mit dem Kooperationspartner SPD suchen werde. „Da müssen wir uns über die Arbeit der nächsten Jahre unterhalten.“

Mömkes übernahm die Fraktion in einer turbulenten Zeit. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen des Umgangs mit der Fraktionskasse. Es gab Unregelmäßigkeiten, Steuergeld wurde für Parteiarbeit zweckentfremdet. Gegen Zahlung von teilweise erheblichen Geldsummen wurde das strafrechtliche Verfahren gegen ehemalige CDU-Kommunalpolitiker 2012 eingestellt.

Mömkes war an den Unregelmäßigkeiten nicht beteiligt und übernahm eine tief gespaltene Fraktion. Seine erste Aufgabe bestand darin, diese Fraktion wieder zu einen und zu befrieden. Heute sind die Streitigkeiten, auch die persönlichen Feindschaften von damals, Geschichte. Legendär ist Mömkes Verzicht auf seine Haushaltsrede, um den Ratskollegen „Lebenszeit“ zu schenken. Bürgermeister Lutz Urbach dankte Mömkes für die Zusammenarbeit. Mömkes habe „viele Herausforderungen“ gemeistert und eine starke Fraktion geformt.

Der Unternehmer Metten – er ist der Geschäftsführer der „Metten Stein und Design GmbH“ - steht nun vor der Aufgabe, die Zusammenarbeit mit der SPD neu zu beleben. Gerade in der jüngsten Vergangenheit waren unterschiedliche Auffassungen deutlich geworden. So belastet die Kooperation die Dauerfehde zwischen dem Bürgermeister und der SPD. Aber es gibt auch andere Reizthemen. Etwa die Zukunft der eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen.

Da geht es darum, ob diese in den Kernhaushalt zurückgeführt werden. Auch beim Autobahnzubringer sind SPD und CDU oft uneins. Metten glaubt aber an die Zukunft der Kooperation: „Ich bin überzeugt, dass CDU und SPD bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2020 zusammenarbeiten werden.“ Es gebe unterschiedliche Ansichten, aber keine unüberwindlichen Hindernisse.

Metten sieht die Kooperation insbesondere beim Flächennutzungsplan in der Pflicht. Dort wird vor allem festgelegt, in welchen Gebieten Gewerbe- und Wohngebiet entwickelt werden dürfen. „Eine vernünftige Lösung bekommen wir da nur zusammen hin.“

Nicht nur ein neuer Vorsitzender wurde gewählt. Es gibt drei Stellvertreter: Lennart Höring, Christian Buchen und Elke Lehnert.