Bergisch Gladbach – Die „Initiative Bergisch Gladbach gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit“ ruft zum Protest gegen eine AfD-Veranstaltung auf. Am Dienstag, 4. Oktober, kommt der Bundessprecher der Partei, Jörg Meuthen, abends in den Bergischen Löwen. Gegen Meuthen und die AfD will die Initiative auf dem Konrad-Adenauer-Platz, direkt vor dem Veranstaltungsort, demonstrieren. Das Bündnis wolle ein deutliches Zeichen gegen Hass und Rassismus setzen. Die AfD diffamiere Flüchtlinge, schüre Angst und Verunsicherung.

Das Organisationsteam Kabarett an der IGP (Integrierte Gesamtschule Paffrath) hatte Bürgermeister Lutz Urbach (CDU) angeschrieben, um eine Absage des Vortrags von Meuthen im Löwen zu erreichen. Das Bürgerhaus sei ein Raum für Kultur und Kunst in Bergisch Gladbach. Mit der Veranstaltung der AfD werde einer nationalistischen und rassistischen Partei unnötig eine Plattform geboten, so die Argumente des Organisationsteams.

Saal kann der AfD nicht verweigert werden

Urbach lehnte eine Absage der Veranstaltung ab. Seine Begründung: Er sei kein Freund der AfD, aber er sei ein Freund der Demokratie. Und als solcher müsse man die Veranstaltung der AfD im Bergischen Löwen aushalten. Auch vor dem Hintergrund, dass andere Parteien dort Zutritt hätten. Bürgerhaus-Geschäftsführer Norbert Pfennings äußerte sich ähnlich: „Es gibt überhaupt keine rechtliche Handhabe, der AfD den Saal zu verweigern.“

Für die angekündigte Demonstration äußerte Urbach allerdings Sympathie. Die Idee sei „prima“. Diese Stellungnahme schickte das Pressebüro der Stadt am Freitagnachmittag offiziell an das Orga-Team der IGP. Die Polizei bestätigt die Anmeldung der Demonstration gegen die AfD. „Wir rechnen allerdings nicht mit vielen Demonstranten und einem großen Störungspotenzial“, sagt eine Polizeisprecherin. Die Polizei sei natürlich auf die Veranstaltung vorbereitet und mit entsprechenden Einsatzkräften vor Ort.