Bergisch Gladbach: Ex-Zandrianer haben sich gegen Kürzung der Betriebsrente gewehrt

Bergisch Gladbach – Für Rechtsanwalt Sören Riebenstahl ist der Fall abgeschlossen: „Die einseitige Kürzung der Betriebsrente durch die Zanders-Geschäftsführung war nicht rechtens. Das haben die Gerichte in mehreren Verfahren, zuletzt vor dem Verwaltungsgericht bestätigt.“ Zanders habe auch keine Rechtsmittel eingelegt. Von der Zanders-Geschäftsleitung hieß es am Mittwoch: „Kein Kommentar.“

Im Dezember 2015 waren rund 2400 Zanders-Pensionäre über eine 15-prozentige Kürzung ihrer Betriebsrente informiert worden. Begründet wurde diese mit dem Beitrag der Pensionäre zur Sanierung des Werkes, der 600 000 Euro bringen sollte. Die aktive Belegschaft traf es härter. Sie verzichtete auf 20 Prozent ihres Gehalts.

Für neu eingestellte Zandrianer gibt es keine Betriebsrente

Fakt ist, dass ehemalige Zanders-Mitarbeiter, die gegen die Kürzung ihrer Betriebsrente klagen, recht bekommen und die Kürzung zurückgenommen wird. Von mehr als 2400 Betriebsrentnern haben bislang weniger als 500 gegen die Kürzungen vor dem Arbeitsgericht geklagt. Die Vorstände – hier geht es um Betriebsrenten in Höhe von 10 000 Euro und mehr – haben sich außergerichtlich geeinigt. So landeten in den vergangenen Monaten nur noch wenige Klagen bei Zanders. Es geht um kleine Beträge. Aber auch diese machen Arbeit und verursachen Rechtsanwaltskosten.

Bergisch Gladbach

Papierfabrik Zanders schmiedet Zukunftspläne trotz roter Zahlen

Von

Matthias Niewels

Auf der Brüsseler Messe „Label Expo“ war Zanders mit einem großen, eigenen Stand präsent. Dort wurden vor allem die neuen Etikettenpapiere aus Gladbach gezeigt.

Nach Informationen dieser Zeitung gibt es für die neu eingestellten Zandrianer keine Betriebsrente mehr. Wie es mit den Ansprüchen der derzeitigen Belegschaft aussieht ist unklar. Aus dem Werk heißt es, dass die jährliche Belastung von mehr als zwei Millionen Euro die Sanierung gefährde.

Es könne nicht sein, so auch die Argumentation vor Gericht, dass ein Unternehmen durch die Zahlungen an Betriebspensionäre in den Ruin getrieben werde. Wenn nötig, wolle man den Fall exemplarisch bis zum Bundesverfassungsgericht durchfechten, hieß es bei Zanders. Danach sieht es derzeit nicht aus.