Jugend musiziertBei begabter Jungpianistin aus Rhein-Berg geht das Toben vor

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Minyar Kanna liebt das Klavierspielen. Am Sonntag tritt sie beim Abschlusskonzert von „Jugend musiziert“ in der Waldorfschule auf.

Minyar Kanna liebt das Klavierspielen. Am Sonntag tritt sie beim Abschlusskonzert von „Jugend musiziert“ in der Waldorfschule auf.

Rhein-Berg – Beherzt greift Minyar Kanna in die Tasten das Klaviers im Wohnzimmer, spielt mit Tempo, aber durchaus akzentuiert Debussys „Little Negro“. Und dann noch ein jazziges Stück, das sie demnächst mit dem Orchester des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums spielen wird. Elf Jahre alt ist die junge Pianistin, völlig ohne Stress, noch richtig Kind. Und doch schon erfolgreich.

Beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ hat sie den ersten Preis in ihrer Altersgruppe, Kategorie I, gewonnen, mit der Höchstpunktzahl 25 und der Weiterempfehlung für die Teilnahme am Landeswettbewerb vom 24. bis 28. März in Münster (siehe „Jugend musiziert“-Teilnehmer aus Rhein-Berg). Am Sonntag, bei der Preisverleihung in der Waldorfschule, tritt sie noch einmal auf die Bühne, spielt den „Little Negro“.

Als ein Wunderkind sieht sich die Elfjährige nicht. „Ich habe einfach Freude am Klavierspielen“, sagt Minyar, die im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium die fünfte Klasse besucht. „Ich übe eine Stunde pro Tag, aber manchmal habe ich keine Lust, gehe lieber spielen oder lese Tom Gates oder in den ,Dork Diaries’.“ Ob sie Pianistin werden will? „Vielleicht, mal sehen, ich könnte auch Architektin oder Ingenieur werden – darüber habe ich noch nicht so nachgedacht“, sagt sie.

Ihre Eltern lassen ihr Zeit. Minyar müsse nicht spielen, sie könne spielen und toben, dann habe sie wieder Lust aufs Klavier, sagen beide. Angefangen hat alles, als Minyar viereinhalb Jahr alt war und mit ihren Eltern beim Tag der offenen Tür in der städtischen Max-Bruch-Musikschule das Klavier entdeckte. Das war Liebe auf den ersten Blick. Zunächst habe sie die Musikschule besucht, aber seit drei Jahren bekomme sie Privatunterricht.

Besonders musikalisch sind die Eltern nicht, dafür die Kinder. Vielleicht tritt Edam (8) bald in die Fußstapfen der großen Schwester. „Ich spiele Flöte und Fußball“, sagt der Junge. „Und ich will auch bald in die Musikschule – vielleicht kann ich Klarinette lernen.“ Ein großes Konzert haben die beiden noch nie besucht. Auf die Idee ist Minyar noch gar nicht gekommen. Eher freut sie sich auf das Schülerkonzert mit dem Orchester im Gymnasium – da spielt sie Klavier. Ganz selbstverständlich, ohne Lampenfieber. Und fehlerfrei.

„Jugend Musiziert“-Teilnehmer aus Rhein-Berg beim Landeswettbewerb

Klavierspieler: Jasper Schwarz, Minyar Kanna, Ha Jong Kim, Jorma Meinhardt, alle elf oder zwölf Jahre alt und aus Bergisch Gladbach. Julian Ohlbach (13 Jahre), ebenfalls aus Gladbach. Anastasia Löffler, Marcia von Gehlen aus Gladbach sowie Paula Muthig aus Rösrath, Altersklasse V (17 bis18 Jahre).

Sängerin: Lucie Reckhard (13) aus Rösrath.

Harfenistinnen: Runa Rösener (11 Jahre) und Anna Manola Surmann (14 Jahre), Bergisch Gladbach.

Posaunist: Nikolas Billen (14 Jahre) aus Bergisch Gladbach.

Das große Abschlusskonzert des Regionalwettbewerbs von „Jugend musiziert“ findet am Sonntag, 12. Februar, um 11 Uhr in der Aula der Freien Waldorfschule in Refrath statt. Eintritt frei. (eck)

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